Der Autohersteller Volvo ist im Bereich der Connected Cars sehr aktiv und zählt in diesem Bereich zu den innovativsten Unternehmen. Obwohl eine Partnerschaft mit Microsoft über Cortana vorgesehen war, sind diese Pläne mittlerweile in weite Ferne gerückt.
Volvo nutzt die Cloud für mehr Verkehrssicherheit
Volvo Cars und Volvo Trucks haben nämlich kürzlich eine Partnerschafft bekanntgegeben, welche den Austausch von Echtzeit-Fahrzeugdaten über die Cloud beinhalten wird. Dabei wird ein Hazard Light Alert ausgesendet, wenn ein Fahrzeug die Warnblinkanlage einschaltet. Diese Warnung wird daraufhin in allen Connected Cars sowie in den vernetzten LKWs angezeigt. Fahrer wissen so im Voraus, wo sich möglicherweise ein Unfall ereignet hat bzw. wo sie besonders vorsichtig fahren müssen. Dieser Austausch zwischen Volvo Cars und Volvo Trucks stellt für das Unternehmen eine erstmalige Weitergabe von Echtzeit-Daten an einen anderen Konzern dar.
Dabei legt der Hersteller laut eigenen Angaben sehr hohen Wert auf den Datenschutz, denn für die Cloud-Infrastruktur zeigt sich kein US-Konzern, sondern der schwedische Telekommunikationsdienst Ericsson verantwortlich, wie der cylinder.blog berichtet.
Datenschutz: Google-Dienste im Infotainment-System
Während man bei der Echtzeit-Übertragung in der Cloud großen Wert legt auf den Datenschutz, wird man beim eigenen Infotainment-System im Auto ausgerechnet jenem Konzern vertrauen, welcher seine Smartphone-Kunden selbst bei deaktivierter Ortung permanent überwacht.
Das Volvo Sensus-Infotainment-System der nächsten Generation wird nämlich auf dem Google-Betriebssystem Android basieren. Dadurch wird es auch selbstverständlich einige Google-Dienste integriert haben, darunter den Google Assistant, Google PlayStore und Google Maps. Durch die Nutzung von Android werde Volvo die Software-Updates für das System schneller und einfacher bereitstellen können.
Die Nutzung des Google Assistant bedeutet wahrscheinlich eine deutliche Verbesserung der Fähigkeiten der Sprachsteuerung im Auto, denn es wird darüber auch eine Steuerung der Fahrzeug-Funktionen möglich sein.
Datenschutz und Google – Das passt nicht.
Volvo-Fans zeigten sich von diesem Schritt in ersten Reaktionen eher enttäuscht, denn der schwedische Hersteller setzt nicht nur auf der Straße auf ein hohes Maß an Sicherheit, sondern auch abseits davon auf den Schutz der Nutzerdaten. Die Nutzung von Google Maps im Auto bedeutet quasi eine Kapitulation vor dem Datenschutz.
Quelle: cylinder.blog / Volvo