Windows 10 Pro ist Microsofts Betriebssystem-Edition, die sich exakt zwischen Windows 10 Home und Windows 10 Enterprise ansiedeln sollte und zwar sowohl funktional, als auch beim Preis. Viele Unternehmen setzen auf die Pro-Edition von Windows, da die Management-Features ausreichend waren und es auch deutlich kostengünstiger ist als Enterprise. Immerhin werden die meisten Business-Geräte standardmäßig bereits mit Windows 10 Pro ausgeliefert.
Windows 10 Pro als Sackgasse für Unternehmen
Die Pro-Editionen von Windows haben eine lange Vergangenheit im Unternehmenseinsatz. Microsoft verändert Windows 10 Pro allerdings zunehmend so, dass es viel mehr für „Pro-sumer“, den Poweruser unter den Endkunden, gedacht ist als für die Nutzung in kleineren Unternehmen. Stephen Kleynhans, ein Analyst von Gartner, beschreibt, dass Microsoft Windows 10 Pro immer weiter von Enterprise entfernt und an Home annähert ohne dazwischen einen echten Ersatz zu schaffen.
Update-Verlängerung nur für Enterprise, nicht für Pro
Der größte Schritt zur Unterscheidung zwischen Windows 10 Pro und Enterprise war die Verlängerung des Update-Supports für ältere Windows 10-Versionen. Ein Jahr nach dem Release hatte Microsoft angekündigt, dass man den Support für Windows 10 Verison 1511 um 6 Monate verlängern werde. Diese Maßnahme sollte jenen Unternehmen zur Hilfe kommen, die früh das Upgrade von Windows 7 gemacht hatten und etwas mehr Zeit für die Migration zur neuen „Windows as a Service“-Strategie benötigten.
Im Februar dieses Jahres gab es erneut Verwirrung rund um die Verlängerung des Upgrade-Zeitraums für die Windows 10 Versionen 1609, 1703 und 1703. Jeweils um 6 Monate länger werden Sicherheitsupdates und Patches für diese Versionen ausgerollt. Somit haben Unternehmen nicht mehr 18, sondern 24 Monate Zeit, um ihr gesamtes Firmennetzwerk auf die neueste Windows 10 Version zu bringen. Zuvor gab es von vielen Unternehmen heftige Kritik, dass diese bei Upgrades mit dem schnellen Release-Zyklus von Windows 10 einfach nicht mithalten können.
Es gab allerdings einen großen Haken: Die kostenfreie Update-Verlängerung um 6 Monate gab es lediglich für Windows 10 Enterprise und nicht für Windows 10 Pro. Dasselbe gilt für die bezahlte Support-Verlängerung, wo Microsoft für bestimmte Unternehmen weiterhin für 12 Monate Updates bereitstellt, wenn sie dafür bezahlen. Selbst hier wird Windows 10 Pro ausgeschlossen. Der Analyst vermutet, dass Microsoft auf diese Weise gegenüber Unternehmen kommunizieren will, dass Windows 10 Pro eine Sackgasse für sie ist.
Microsoft limitiert Sicherheitsfunktionen in Windows 10 Pro
Zudem erfordert die Nutzung einer Virtual Desktop Infrastruktur ebenfalls bereits Windows 10 Enterprise laut Microsofts Vorgaben. Während die virtuelle Maschine zwar mit Windows 10 Pro laufen kann, müssen laut Microsoft alle damit verbindenden Clients Windows 10 Enterprise ausführen. Auch das Microsoft Desktop Optimizations Pack, welche Technologien wie App-V und UE-V enthält, erfordern die Nutzung der Enterprise-Edition. App-V und UE-V dienen dazu, das Benutzererlebnis von Mitarbeitern auf ihren Geräten zu verwalten.
Es fehlen zudem eine ganze Reihe an Sicherheitsfunktionen in Windows 10 Pro, welche in Enterprise sehr wohl vorhanden sind. So kann der Microsoft Store beispielsweise nicht mehr in den Gruppenrichtlinien von Windows 10 Pro deaktiviert werden. Es gibt zwar andere Möglichkeiten und Tweaks, allerdings keine derart komfortablen und vor allem sicheren Arten der Store-Deaktivierung. ReFS-Partitionen könnten unter Pro nicht aktiviert werden und Unternehmen haben nicht einmal die Möglichkeit, einen eigenen Sperrbildschirm-Hintergrund für Mitarbeiter mit Windows 10 Pro-Geräten festzulegen. Viele grundlegende Funktionen, darunter die Gruppenrichtlinie zur Store-Deaktivierung, waren bislang auch in Windows 10 Pro vorhanden.
Budget vorbereiten für das Upgrade auf Enterprise
Der Gartner-Analyst rät Unternehmen jedenfalls dazu, die Support-Zyklen von Windows 10 Pro genau zu beobachten und basierend darauf zu entscheiden, ob die 18 Monate in jedem Fall für sie ausreichen. Man vermutet, dass Windows 10 Pro mit künftigen Releases zudem noch mehr an den professionellen Endkunden ausgerichtet und für den Einsatz im Unternehmen immer ungeeigneter wird. Viele dieser Einschränkungen von Windows 10 Pro lassen sich zwar noch umgehen, doch Unternehmen müssen sich irgendwann die Frage stellen, wann der Aufwand zu groß wird und ein Upgrade auf Enterprise günstiger und komfortabler wird.
Kleynhans rät Unternehmen allerdings jetzt schon langsam das Budget für das Upgrade auf Windows 10 Enterprise vorzuplanen, um später nicht von einer unvorhergesehenen Änderung überrascht zu werden. Windows 10 Enterprise E3 kostet laut Microsoft ab 84 US-Dollar pro Nutzer pro Jahr. In Enterprise E3 sind allerdings viele Sicherheitsmechanismen wie beispielsweise die Advanced Threat Protection nicht integriert.
Erster Schritt in Richtung Windows 365
Im Unternehmensbereich scheint Microsoft sich und seine Kunden langsam aber sicher auf den Umstieg auf ein Abo-Modell für das Windows-Betriebssystem vorzubereiten. Wer das Betriebssystem auch nur ansatzweise im Unternehmensumfeld verwenden will, könnte in Zukunft direkt auf ein Windows 10 Enterprise umsteigen müssen. Es scheint, als sei die Enterprise-Edition nicht nur für Großunternehmen mit Hunderten Clients vorgesehen, sondern immer mehr auch für kleinere Betriebe.
Quelle: Computerworld
Da war die Unterscheidung sowohl zwischen XP Home, Professional & Enterprise als auch den nachfolgenden OS-Generationen noch viel deutlicher.
Dass es irgendwann zu einem Windows 365 mit Abo hinauslaufen wird, ist durch die anderen neu geschaffenen Abos der 365er-Familie immer wahrscheinlicher. Ich hoffe es nicht. Es reicht vollkommen zu, wenn man alle 6 Jahre eine neue Version für 70€ kauft, als wenn man sich dann Windows als Grundgerüst zulegt und für jedes Extrafeature bezahlen muss. Aus unternehmerischer Sicht kann es MS so nicht besser machen, aber aus Kundensicht ist es das Letzte. Man hat zwar die Individualität, aber durch diese ganzen Zusatzkäufe hat man später keinen Überblick mehr. Auf jeden Fall wird man aber mehr blechen müssen als sich in einem bestimmtem Zyklus fertig (!) entwickelte Software zu kaufen. Immerhin kann MS mit ihrem „Windows-as-a-service“-Programm schön ihre Schludereien relativieren. Es ist ja alles gerade noch in der Entwicklung. Und nicht nur die Insider sind dann die Betatester, sondern ebenso die Endkunden. Hoffen wir mal, dass es nicht so kommen und es irgendwann ein gutes Windows 11(10) geben wird. Das ist Microsoft seinen anspruchsvollen Nutzern und Kunden schuldig.
Windows 10 Pro habe ich nie wirklich verstanden. Es hatte zwar die ein oder andere Funktion, die Home für einen Unternehmenseinsatz fehlte aber es fühlte sich dank der ganzen Werbung und vorinstallierten Apps einfach nicht nach Pro an. Das man verschiedene Sachen nicht mal mehr mit GPOs abstellen konnte, war ziemlich nervig. Was MS jetzt damit macht, halte ich aber für den falschen Weg, den kein Unternehmen möchte Candy Crush Saga auf den Mitarbeiter-PCs sehen, selbst wenn da nur 10 Leute arbeiten.
Kann man irgendwo des coole blaue notizbuch bekommen?
Das ist glaube ich so ein spezielles Microsoft-Goodie…