Hardware

Intel-Manager verspricht Dual Screen Laptops für die Handtasche

Die Computex 2018 ist am vorherigen Freitag zu Ende gegangen und erwartungsgemäß haben die PC-Hersteller auf der großen Computer-Messe ihre Hardware-Innovationen für das zweite Halbjahr präsentiert. Nachdem Acer in New York mehrere Produkte vorgestellt hatte, gab es in Taiwan diesmal eine große ASUS-Show. Große Erwartungen an das „Next Big Thing“ hat man im PC-Markt mittlerweile nicht mehr, denn beim Computer kommt es eher auf Zuverlässigkeit und Hardware an als auf innovative Gimmicks. Was dem Nutzer keinen echten Mehrwert im Alltag bringt, wird von Kunden nicht angenommen.

Dennoch war die Computex keineswegs eine Enttäuschung. Das ASUS ZenBook Pro mit ScreenPad war eine willkommene und sicherlich innovative Abwechslung, welche jedenfalls noch auf ihre Praktikabilität getestet werden muss. Gegen Ende der Messe sprach man in den Medien allerdings nur noch von Intel. Mit den Intel Tiger Rapids Prototypen zeigte der Hersteller ein faltbares Windows 10-Tablet mit zwei Displays, welches für die Verwendung als Notizbuch gedacht ist. Der Prototyp ist weder fertiggestellt, noch wird er in dieser Form je auf den Markt kommen. Intel sah sich wohl aufgrund der drohenden Konkurrenz durch Qualcomm gezwungen, öffentlich zu zeigen, dass man auch selbst in der Lage ist, dünne, leichte und vor allem mobile Geräte zu bauen.

Intel spricht über neue Formfaktoren am PC-Markt

Im Interview mit CNet sprach Intels Senior Vice President, Gregory Bryant, ausführlich über die neuen Formfaktoren am PC-Markt. Mit dem Lenovo Yoga Book 2 wurde bereits ein erstes Dual-Display-Notebook auf der Computex 2018 vorgezeigt. In Zukunft soll es deutlich mehr Geräte dieser Art geben, ist man sich bei Intel sicher.

„Ihr werdet zweite Displays sehen, ihr werdet neue Arten sehen, mit dieser PC-Plattform zu interagieren. Es wird wahrscheinlich faltbare Displays geben, Dinge die biegbar sind, die in die Handtasche passen. Offensichtlich wird sein, dass die Dinge einfach nicht wie traditionelle PCs aussehen werden.“

Intel scheint fest daran zu glauben, dass die Zukunft des Notebooks nicht mehr nur mit physischen Tastaturen zusammenhängt. Die nächste große Veränderung, welche den PC-Markt erreichen wird, soll das analoge Notizbuch durch ein Digitales ersetzen. Die Vorstellung, die eigenen Notizen tatsächlich dauernd bei sich haben zu können, dürfte in Wahrheit für sehr viele Nutzer interessant sein.

Die nächste Ära im PC-Markt sind Dual Screen Laptops

Der Weg dorthin ist allerdings auch ein sehr Schwieriger. Die Hardware ist zwar vorhanden, doch sowohl bei Qualcomm als auch Intel nicht vollständig ausgereift. Für einen Formfaktor, den Nutzer tatsächlich in der Jackentasche tragen können, ist selbst Intels ambitionierter Prototyp einfach zu groß. Zudem muss gleichzeitig eine gute Performance, lange Akkulaufzeit und eine Stabilität für den neuartigen Scharnier-Mechanismus gewährleistet sein. Auf der anderen Seite steht die Software, welche momentan noch bei keinem einzigen Betriebssystem genug ausgereift ist. Microsoft soll zwar mit Andromeda OS an einer Windows-Edition für diesen Formfaktor arbeiten, doch neben dem System müssen auch die Apps optimiert werden, um ein gutes Benutzererlebnis zu bieten. All diese Faktoren müssen stimmen, um am Ende ein vernünftiges und interessantes Konzept zu ergeben, welches tatsächlich den Sinn als Notizbuch-Ersatz erfüllen könnte.

Es ist jedenfalls erfreulich zu sehen, dass der Formfaktor offenbar sehr ernst genommen wird. Neben Intel arbeiten nämlich auch Microsoft und Dell an entsprechenden Geräten, während Lenovo und ASUS sogar bereits erste Konzepte vorgestellt haben. Die Dual Screen Laptops sind wohl nur ein erster Schritt in diese Richtung, doch, dass Touch-Tastaturen nicht unbedingt gut bei Nutzern ankommen, zeigte in der Vergangenheit schon das Surface RT. Aus diesem Grund wird es eine Menge Arbeit brauchen, um diesen Formfaktor zu etablieren.


Quelle: CNet

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"Entdeckung besteht darin, den gleichen Gegenstand wie alle anderen zu betrachten, sich aber etwas anderes dabei zu denken."
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