Sofern die Informationen der letzten Wochen und Monate ein Indiz sind, dann arbeitet Microsoft aktuell an einem Hybriden aus Smartphone und Tablet, genannt Microsoft Andromeda. Das Projekt wird unter der Leitung von HoloLens-Erfinder Alex Kipman entwickelt und soll auf Basis von Windows 10 ARM laufen. Microsoft hat damit vor, die nächste Ära des mobilen Computings einzuleiten.
Dass dies ganz ohne Intels Beteiligung passieren soll, stört vor allem ein Unternehmen: Intel. Im Zuge der Computex 2018 zeigte der Hersteller einen Prototyp eines kleinen Dual-Display Tablets mit Windows 10. In Partnerschaft mit ASUS und Lenovo will man zudem ähnliche Konzepte tatsächlich auch auf den Markt bringen. Nun ist Intel keineswegs ein Computer-Hersteller. Dass man ein solches Konzept exklusiv aus den eigenen Labors mit der Öffentlichkeit teilt, beweist, dass man Qualcomm dieses Segment nicht kampflos überlassen will.
Intel arbeitet eigenen Angaben zufolge bereits seit zwei bis drei Jahren an diesem Gerät. Genannt wird das Konzept Intel Tiger Rapids und es kombiniert ein IPS-Display auf der linken Seite mit einem E-Paper Display auf der rechten Seite. Auf beiden Display-Hälften kann mit einem Stift geschrieben werden wie auf einem Notizbuch aus Papier. Intel hat sogar darauf geachtet, dass die Oberfläche des rechten E-Paper-Displays sich möglichst wie Papier anfühlt beim Schreiben und nicht wie das rutschige Glas bei normalen Displays.
Intel Tiger Rapids – Spezifikationen
Was die Hardware betrifft, so will Intel nicht allzu viele Details nennen. Es handelt sich schließlich um ein Gerät, welches in dieser Form nie auf den Markt kommen wird. Die Displays sind 7,9-Zoll groß und insgesamt ist das Gerät nur knapp fünf Millimeter dünn, was angesichts der verbauten Hardware sehr beeindruckend ist. Laut Intel steckt in dem Dual-Display-Tablet ein Intel Kaby Lake Core-Prozessor, eine SSD, WLAN-Chip sowie eine ungenannte Menge Arbeitsspeicher. Laut Intel soll eine Akkulaufzeit von 8 Stunden möglich sein.
Intel Tiger Rapids – Gegenwart und Zukunft
Intel hat vom Intel Tiger Rapids-Gerät nicht nur ein Konzept vorgezeigt, sondern direkt zwei Geräte. Das erste Gerät soll laut Intel darstellen, was in der Gegenwart möglich ist und welche Lösung momentan für die Hersteller ideal sei. Diese besteht darin, auf der rechten Seite ein E-Paper Display zu verbauen, worauf geschrieben werden kann. Die gesamte rechte Seite ist mit einem stromsparenden e-Ink Display ausgestattet, welche nur für das Lesen weniger Inhalte und für das Schreiben geeignet ist.
Die rechte Display-Fläche bietet weniger Optionen als beispielsweise die volle OneNote-App unter Windows 10, jedoch dafür mehr Platz zum Schreiben. Die Notizen, die auf der rechten Seite gemacht werden, werden daraufhin automatisch in OneNote übertragen. Das rechte Display ist somit eher ein Companion für Windows 10 und läuft im Grunde nicht mit Microsofts Betriebssystem. Erst auf der linken Seite befindet sich der PC mit Windows 10. Dort können Desktop-Programme verwendet und im Internet gesurft werden.
In Zukunft stellt sich Intel ein Gerät vor mit zwei LCD-Displays, die beide auch von Windows 10 betrieben werden. Man ist sich allerdings darüber im Klaren, dass Windows 10 hierfür einfach noch nicht bereit ist. Der Desktop-Modus ist für Touch gar nicht optimiert und der Tablet-Modus wird schon seit einiger Zeit nicht mehr gepflegt. Intel hat für Demonstrationsprozesse auch vorgezeigt, wie das Gerät mit einer Touch-Tastatur im unteren Teil als Notebook verwendet werden kann.
Die Hersteller scheinen sich allerdings auch zu wünschen, dass Microsoft das eigene Betriebssystem in diese Richtung lenkt. Windows 10 soll laut aktuellen Berichten allerdings auf diesem Weg sein und Windows Core OS könnte diese Neuerungen bereits mit sich bringen.
Intel Tiger Rapids – Video
via PCWorld