Ob Bitcoin, Litecoin oder Ethereum, alle Kryptowährungen haben eine Gemeinsamkeit. Sie beruhen auf der Blockchain-Technologie. Dabei handelt es sich um eine Art Datenbank, in der alle wichtigen Informationen zu getätigten Transaktionen gespeichert werden. Bislang wurde die Blockchain-Technologie lediglich von Einzelpersonen genutzt. Microsoft hat im vergangenen Jahr jedoch ein Framework veröffentlicht, mit dem Ziel, die Technologie auch für Unternehmen zugänglich zu machen.
Blockchain Technologie – damals und heute
Bitcoin war die erste Kryptowährung, mit der gehandelt wurde. Seither sind unzählige weitere digitale Währungen hinzugekommen. Zahlreiche sogenannte ICOs (initial coin offerings) werden auf Basis der Ethereum-Plattform realisiert. Viele von ihnen basieren auf der Blockchain-Technologie. Für größere Unternehmen eignet sich der Gebrauch dieser Technologie bislang in der Regel nicht, da einzelne Transaktionen vergleichsweise lange dauern und das System grundsätzlich sehr komplex ist.Microsoft hat sich dieses Problems angenommen und eine Lösung entwickelt, die die Blockchain-Techologie auch für Unternehmen brauchbar macht.
Zum besseren Verständnis der Blockchain-Technologie und den mit ihr verbundenen Chancen und Risiken sei folgender Artikel empfohlen, den wir an dieser Stelle nur auszugsweise zitieren möchten:
Die praktische Fälschungssicherheit der Blockchain beruht darauf, dass alle Transaktionen in sogenannte Blöcke („Blocks“) geschrieben werden und anschließend zu einer unveränderbaren Kette („Chain“) verknüpft werden. Die Transparenz des Gesamtsystems wird zusätzlich dadurch erhöht, dass jeder Computer innerhalb des Blockchain-Netzwerks eine Kopie der gesamten Blockchain besitzt und nicht bloß Bruchstücke.
Nachlese: Blockchain: Chancen und Risiken für Datenschutz & Co.
Was ist Coco?
Das Framework von Microsoft heißt Coco und steht für „Confidential Consortium“. Es handelt sich hierbei um ein Open-Source Framework und einen Zusammenschluss von verschiedenen Blockchain-Netzwerken. Eine reduzierte technische Komplexität sowie das Bestehen aller Grundfunktionalitäten soll Unternehmen den Einstieg in die Blockchain Technologie erleichtern.
Was macht CoCo besonders?
Bislang galten Blockchains als dezentrale Datenbanken. Dabei müssen alle Mitglieder des Netzwerkes in den meisten Fällen Proof of Work-Berechnungen durchführen. Das dient dazu, alle getätigten Transaktionen zu kontrollieren. Bei Coco verhält sich dies ein wenig anders. Das Proof of Work-Verfahren wäre für Unternehmen viel zu aufwendig, was die Blockchain wenig attraktiv für sie macht.
Bei dem neuen Framework musste also eine Lösung gefunden werden, die das Verfahren sicher macht, ohne dass die Unternehmen dadurch eingeschränkt werden. Verbesserte Algorithmen und Trusted Execution Environments (TEEs) machen Coco und damit die Blockchain nun auch für Unternehmen interessant. Transaktionen sollen dadurch nämlich insgesamt sicherer und vor allem schneller werden. Darüber hinaus sollen Daten vertraulicher behandelt werden können. Microsoft nennt die folgenden Vorteile des Coco-Frameworks:
- Die Transaktionsgeschwindigkeit ist mit ca. 1.600 Transaktionen pro Sekunde vergleichsweise hoch.
- Die einfache Verwaltung der Datenvertraulichkeit werde ohne Leistungseinbußen realisiert.
- Coco sei branchenweit die erste Lösung, mit dem eine Netzordnung („Network Constitution“) in dem verteilten Netzwerk etabliert werden könne. Das sogenannte „Distributed Governance“-Modell erlaube es, dass Mitglieder selbst über die Bedingungen entscheiden, welche das Konsortium und das physische Netzwerk regeln.
Schlusswort
Das Coco-Framework wird noch in diesem Jahr als Open-Source-Projekt auf GitHub veröffentlicht. Interessierte Kunden und Entwickler können sich allerdings schon jetzt über ein technisches Whitepaper und ein erstes Vorschauprojekt (Video) schlau machen.
Dank der genannten Funktionen kann Coco in Zukunft von Blockchain-interessierten Unternehmen verwendet werden und neue Möglichkeiten für Wirtschaft und Handel eröffnen. Wie dies letztendlich angenommen und umgesetzt wird, muss sich jedoch erst noch zeigen. Übrigens zeigt auch die folgende Infografik eindrucksvoll, was hinter den bekanntesten Kryptowährungen steckt!
(Bild-)Quellen: Microsoft; geralt, pixabay