Windows 10

Grund zur Panik: Windows 7 Support endet in weniger als 500 Tagen

Alle guten Dinge im Leben gehen irgendwann einmal zu Ende. So auch erwartungsgemäß der Support von Microsoft für Windows 7.

Es sind weniger als 500 Tage übrig bis zum Ende des Supports für Microsofts vorletztes Betriebssystem. Für Privatkunden gibt es deswegen noch lange keinen Grund zur Panik. Wer immer noch Windows 7 verwendet, ist spätestens bis zum 14. Januar 2020 sicher. Bis dahin dürften viele Endkunden ohnehin ihre Laptops durch neue Modelle ersetzen oder PCs auf das neue System upgraden.

Privatkunden: Upgrade besser früher als zu spät

Wer als Privatkunde heute noch Windows 7 verwendet, muss sich allerdings überlegen, wieso man das neun Jahre alte System überhaupt noch nutzt. Heute noch auf Windows 7 zu setzen, bietet keinerlei Vorteile, im Gegenteil. Windows 7 wird durch die Spectre-Patches stärker verlangsamt als moderne Systeme, ist bekanntermaßen anfälliger für Ransomware und Viren und zudem deutlich langsamer als Windows 10. Windows 10 ist mit wesentlich mehr aktueller Hardware kompatibel und vereinfacht in vieler Hinsicht das Benutzererlebnis durch die neuen Einstellungen.

Unternehmenskunden haben begründete Zweifel

Für Privatkunden sollten diese Gründe alleine bereits für ein Upgrade auf ein modernes System ausreichen. Auf der anderen Seite stehen Unternehmen, die teils begründete Zweifel haben. Viele Administratoren haben ein Problem mit den automatischen Updates des neuen Desktop-Systems. Man befürchtet, dass einerseits jeder neue Release die Kompatibilität zu verwendeter Software im Unternehmen einschränken könnte. Andererseits haben manche Bugs in Windows 10, welche gewisse Unternehmensfunktionen betreffen, in der Vergangenheit viele IT-Admins zur Weißglut getrieben. Da Windows 10 regelmäßig Feature-Updates bekommt, befürchtet man eine Wiederholung dieser Probleme und deutlich mehr Arbeit für Admins. Hier muss man auch Microsoft etwas die Schuld dafür geben, dass man bislang zu wenig tut, um diese Zweifel auszuräumen.

Windows XP-Umstellung dauerte zwischen drei und fünf Jahren

500 Tage sind fast eineinhalb Jahre und das klingt nach einem ausreichend langem Zeitraum für die Installation eines neuen Systems. Der Prozess kann doch nur wenige Tage dauern: Die Soft- und Hardware auf Kompatibilität überprüfen, ein vorkonfiguriertes Image für die Unternehmenscomputer erstellen und danach sämtliche Systeme über eine Deployment Management-Lösung allesamt auf das neue System upgraden. Das klingt doch nicht so schwer.

Die Umstellung von Systemen ist in Unternehmen allerdings deutlich schwieriger. Einerseits können Upgrades nur auf Maschinen durchgeführt werden, die gerade nicht verwendet werden. In einem Betrieb mit hunderten Terminals, welche aufgrund von Schichtarbeit im Dauerbetrieb sind, ist das oftmals alleine schon eine große Hürde. Andererseits müssen Daten, Login-Identitäten und die Kommunikation zwischen den einzelnen Geräten auch nach dem Upgrade reibungslos weiterfunktionieren. Es müssen oftmals abgeschlossene Tests durchgeführt werden, welche die bestehende Unternehmensinfrastruktur simulieren.

Der ganze Migrationsprozess von einem Betriebssystem auf eine neuere Version kann somit nicht Monate, sondern auch Jahre in Anspruch nehmen. Viele Unternehmen haben sich bereits zum Ziel gesetzt, die Migration auf Windows 10 bis ins Jahr 2020 erledigt zu haben. Beispielsweise will Porsche diese Migration bis Ende 2019 für die eigenen Mitarbeiter durchgeführt haben.

Hacker werden Windows 7 ins Visier nehmen

Bei anderen Unternehmen könnte das aber deutlich länger dauern. Umfragen zeigten, dass die vollständige Migration von Windows XP auf Windows 7 in Firmen zwischen drei und fünf Jahre dauerte. Diese Zeit haben Unternehmen heute nicht mehr. Nach dem Windows 7 Support-Ende werden Monat für Monat neue Bugs bekannt werden, alleine schon aufgrund der Sicherheitsupdates, die Microsoft danach für Windows 10 weiterhin ausliefern wird. Hacker könnten diese Update-Pakete analysieren in der Hoffnung, dass ähnliche Fehler noch in Windows 7 enthalten sind und ab dem 14. Januar 2020 mangels Support nicht mehr behoben werden. Es wird definitiv so sein, dass Angreifer sich danach vermehrt auf Windows 7 konzentrieren werden.

Wer danach noch ein derart veraltetes System nutzt, handelt grob fahrlässig. Entsprechend sollten Unternehmen die Zeit nutzen, um sich zügig auf die Migration zu einem modernen Betriebssystem vorzubereiten. 500 Tage bis zum Windows 7 Support-Ende klingt nach viel Zeit, aber in Relation zur Arbeit, die auf die Admins vieler Unternehmen wartet, ist das gar nicht so.

Nachlese: Windows 10 ist Datenschutz Vorbild

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"Entdeckung besteht darin, den gleichen Gegenstand wie alle anderen zu betrachten, sich aber etwas anderes dabei zu denken."
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