Anfang dieses Jahres wurden mit Spectre und Meltdown zwei schwerwiegende Sicherheitslücken gefunden, welche vor allem Intels Prozessoren betreffen. Noch bevor die Lücken ausgenutzt werden konnten, lieferte Intel in Zusammenarbeit mit Microsoft mehrere Microcode-Updates aus. Das größte Problem aus Nutzer-Sicht war allerdings, dass diese Updates spürbare Performance-Einbußen mitbrachten. Die Lücken konnten nämlich nur geschlossen werden, indem nur noch indirekte Aufrufe in den Kernel-Modus ermöglicht wurden. Dadurch kam es zu einer Reduktion der Performance.
Microsoft setzt auf Retpoline
Besonders Nutzer älterer Intel-Prozessoren berichten von spürbaren Performance-Einbußen. Unterschiedliche Unternehmen arbeiten daran, eine technische Lösung zu finden, um die Systeme sicher zu halten und dabei die Leistungsprobleme zu beheben. Google hat mit Retpoline wohl die beste Möglichkeit gefunden, dies umzusetzen. Bei Retpoline werden die indirekten Kernel-Mode-Aufrufe durch Returns ersetzt, um so die Vorhersagen aus dem BTB zu umgehen. Auf diese Weise will es Microsoft schaffen, die Performance-Auswirkungen von Spectre v2 auf ein absolutes Minimum zu reduzieren, sodass sie von Nutzern praktisch nicht bemerkt werden.
Spectre-Bugfix ab Windows 10 19H1
Diese Neuerungen wird Microsoft mit dem nächsten Windows 10 Feature-Update implementieren, welches sich momentan in Entwicklung befindet. Windows 10 19H1 wird die erste Windows 10-Version sein, wo die Performance-Einbußen durch Spectre kaum spürbar sein werden.
Derzeit sieht es nicht so aus, als plane Microsoft diese großen Veränderungen über kumulative Updates für ältere Windows 10-Versionen auszurollen. Wer die beste Performance für das eigene Gerät in Zukunft sicherstellen will, wird das Windows 10-Update installieren müssen.