Am Smartphone-Markt werden flexible Displays als nächster, großer Schritt in der Evolution der Geräte angesehen. Samsung hat mit dem Infinity Flex bereits ein erstes „Konzept“ vorgezeigt mit einem Tablet, das zum Smartphone umgeklappt werden kann. Auf der CES 2019 gab es ebenfalls ein echtes biegsames Tablet zu sehen, das auch tatsächlich auf den Markt kommt. Momentan scheinen diese Produkte allerdings kaum ausgereift zu sein.
Lenovo hat mit den Yoga Book-Geräten einige Produkte vorgestellt, die über zwei Displays verfügen. Der Hersteller hat bereits öffentlich wissen lassen, dass man in Zukunft auch 2-in-1 Geräte mit flexiblen Displays plant. Das Lenovo Yoga Book 3, welches Ende dieses Jahres erwartet wird, soll ein 13-Zoll großes Display in der Mitte faltbares Display besitzen.
Ein nun veröffentlichtes Patent des chinesischen Herstellers beschreibt eine Möglichkeit, wie ein Laptop mit Windows 10 und einem faltbaren Display umgesetzt sein kann. Dabei ist auch im Scharnier selbst ein Teil des Displays eingebaut sowie auch über der Tastatur, wo es eine Art Launchpad mit verschiedenen Schnelloptionen geben kann. Das Patent von Lenovo sieht in diesem Fall interessanterweise eine physische Tastatur vor, welche auch die Produktivität des Geräts deutlich erhöhen dürfte im Vergleich zum Lenovo Yoga Book 2.
Während die Technologie mit flexiblen Displays bislang wohl kaum für Smartphones geeignet ist, scheint in Laptops die Zeit dafür gekommen zu sein. Das Surface Book hat zweifellos gezeigt, dass auch beim Scharnier eine gewisse Tiefe bereitwillig akzeptiert wird, wenn es dafür an derer Stelle mit Features punkten kann.
Das Patent von Lenovo erinnert uns zweifellos an das Surface Laptop-Konzept, über das wir Ende 2017 berichtet hatten.
Unser Surface Book 2 Test im Video
via WindowsLatest
Das Patent selber finde ich sehr interessant, aber ich glaube aktuell gibt es meiner Meinung nach schon ohnehin sehr gute Convertible-Lösungen, da hätte ich vor einem flexiblen Display lieber gern häufiger als aktuell ein OLED-Display und vor allem auch mehr Akkulaufzeit und noch besseren Stift-Support als jetzt. Wann braucht man in der Praxis denn so ein Display? Sicher, auf Convertibles bis 13′ vielleicht sinnvoll, aber meine 15,6′ reichen mir aktuell mehr als genug aus und noch mehr Display bedeutet dann ja auch wieder weniger Akkulaufzeit, da mehr Leistung verbraucht wird.
Ich sehe hier Probleme mit der Stabilität. Ein Laptop im Gehäuse aus Aluminium, Kunststoff oder was auch immer, steht stbail und kippt auch nicht nach hinten. So wie dieses Teil gezeichnet ist, scheint es mir sehr instabil zu stehen. Zum Einen wird es aufgrund der Rundung wohl sehr leicht nach hinten kippen und zum Anderen kann ich mir schwer vorstellen, dass sich das Teil angenehm auf den Beinen ruhend bedienen lässt. Einmal zu stark wo draufgedrückt und man hat eine Vertiefung reingedrückt. Mag sein dass ich mir das falsch vorstelle, aber meiner Meinung nach ist dies wieder einmal so ein kurzlebiger Hype. Nur weil es möglich ist und „cool“ zu sein scheint, muss man es unbedingt auch umsetzen.
So schnell wird es doch nicht gehen. Das Gerät auf der CES ist zwar schon weiter als das Samsung-Display vom letzten Jahr, trotzdem ist es nur für Entwickler gedacht und nicht für den Endkunden. Es ist quasi noch im Prototypenstadium.