Mit einer zukünftigen Windows-Version wird Microsoft die Modifizierung von universellen Windows-Apps unterstützen. Mods lassen sich in einen Ordner verschieben, wodurch Apps diese lesen und weiterverarbeiten.
Aktuelle Problematik mit der universellen Windows-Plattform
Die universelle Windows-Plattform, kurz UWP, ist ein essenzieller Bestandteil der Zukunft von Windows. Die Laufzeitumgebung ermöglicht die Ausführung der selben Applikationen auf unterschiedlichen Geräte-Typen, ohne das seitens des Entwicklers ein großer Mehraufwand benötigt wird. Zusätzlich stehen bei der Entwicklung von UWP-Apps neue Schnittstellen zur Verfügung, wodurch die Programmierung erleichtert und Programme sich besser in das System integrieren lassen. Ein Beispiel hierfür wäre ein Eintrag im Teilen-Menü. Nutzer profitieren ebenfalls von der universellen Windows-Plattform, denn diese ist zwar deutlich beschränkter, doch bietet dafür erhöhte Sicherheitsmaßnahmen. Somit ist es kein Wunder, dass Microsoft sehen möchte, wie die neue Plattform wächst.
Doch dem Wachstum stehen noch ein paar Hürden entgegen. Ein großer Kritikpunkt der Isolation von Apps ist der verwehrte Zugriff auf deren Dateien. Modifikationen an Konfigurations-Dateien sind somit unmöglich. Besonders tragisch ist dies für PC-Spieler, da diesen keine Möglichkeit geboten wird, Modifikationen für Spiele zu installieren. Da dies ein sehr wichtiger Aspekt von PC-Gaming ist, hat der Microsoft Store keine guten Chancen im Konkurrenzkampf gegen Steam, welches sogar einen integrierten Mod-Store besitzt.
Microsoft arbeitet an modifizierbaren Apps
Zukünftig wird es möglich sein, universelle Windows-Apps zu modifizieren. Voraussichtlich im Stile einer geschlossen Plattform. Konkret bedeutet dies, dass der Nutzer weiterhin keinen Zugriff auf die App-Dateien erhält. Modifikationen lassen sich in einen bestimmten Ordner verschieben, woraufhin Apps diese lesen und weiter verarbeiten. Die Unterstützung hierfür müssen Entwickler zwingend integrieren, die benötigten Schnittstellen wird Microsoft in der SDK bereitstellen. Wenn für ein Spiel also kein Mod-Support vorgesehen ist, dann wird dieser auch weiterhin nicht möglich sein.
In der aktuellen Insider-Preview von der nächsten großen Windows-Aktualisierung, dem April 2019 Update, lässt sich im Programme-Ordner ein neuer Unterordner namens ModifiableWindowsApps finden. Dieser gibt erste Anzeichen auf zukünftige APIs der Plattform.
Wann dürfen wir die Funktion erwarten?
Wann die ersten modifizierbaren Apps bereitstehen ist noch unklar. Da Windows 1903 in wenigen Wochen fertiggestellt sein muss und mit 1909 eine Art Wartungsupdate geplant ist, dürfte die Funktion möglicherweise auf 20H1 im Frühjahr 2020 verschoben werden. Bis dahin vergeht noch ein gutes Jahr, in dem sich das Konzept der Schnittstelle noch überdenken lässt. Falls die Entwicklung der Funktion nun hohe Priorität genießt, dann könnte sie auch noch in 1903 Einzug halten.