Microsoft hat kürzlich die erste Windows 10 20H1-Build für Windows Insider im Skip Ahead-Ring ausgerollt. Es handelt sich hierbei um eine Vorschauversion für das erste Feature-Update im Jahr 2020. Somit überspringen die Redmonder die Windows 10 1909 im Skip Ahead-Ring anstatt wie bisher einfach den Sprung weg von der Stabilisierungsphase des kommenden Systems zu machen.
Der offizielle Grund
Offiziell heißt es von Microsoft, dass einige Features, die man mit Windows 10 20H1 plant, eine längere Vorlaufzeit brauchen. Aus diesem Grund springt man für einige Insider direkt zu der 2020er-Version und lässt diese von Beginn an die Windows Insider testen. Das Unternehmen verrät allerdings nicht, um welche Features es sich hierbei handeln wird.
Microsoft könnte aber mit Windows 10 20H1 tatsächlich damit beginnen, ein größeres Feature des Systems zu testen. Womöglich wird die Zeit dann endlich gekommen ein für die Windows 10 Sets? Schließlich haben die bislang vergleichsweise kurzen Testphasen für die Sets nie gereicht und bis 2020 soll auch der Edge-Browser fertiggestellt werden. Vielleicht will Microsoft also wirklich nur über einen längeren Zeitraum hinweg ein Feature testen. Aber wozu sollte man Microsoft auch Glauben schenken?
Somit wird natürlich reichlich spekuliert, was wohl der wahre Grund sein mag. Microsofts Erklärung ist zweifellos etwas fadenscheinig, könnte aber auch einfach auch wahr sein. Davon geht allerdings interessanterweise niemand aus und stattdessen werden von Medien unterschiedliche Theorien kolportiert.
Theorie 2: Nur noch ein Feature-Update pro Jahr
Microsoft liefert aktuell zwei Feature-Updates pro Jahr an Windows 10-Nutzer aus, die zwar regelmäßiger weniger umfänglich werden, aber immer wieder das eine oder andere Feature mitbringen. Sehr viele Nutzer, Entwickler und besonders IT-Admins wünschen sich weniger große Windows Updates, da Software somit zwei Mal im Jahr vollständig auf die Kompatibilität mit einer oftmals stark geänderten Windows-Version getestet werden muss.
Einige Journalisten und Blogger, darunter auch der geschätzte Kollege Jürgen von Deskmodder.de, vertreten nun die Theorie, dass Microsoft in Zukunft etwas hieran ändern wird. Er sieht Windows 10 1909 nämlich nur als Vorbereitungsupdate, welches statt neuer Features lediglich Verbesserungen und Bugfixes enthält. Das Herbst-Update soll somit in Zukunft zu einer Art Stabilisierungsupdate werden.
Diese Theorie stützt sich allerdings vor allem auf den zuvor erwähnten Wunsch vieler professioneller Anwender nach weniger Updates. Von Microsoft gab es bislang keine echten Signale, dass man von den doppelten jährlichen Feature-Updates ablassen will.
Theorie 2: Windows 10 1909 Präsentation für die Build 2019
Umgekehrt besteht allerdings genauso die Möglichkeit, dass das Gegenteil der Fall ist. Microsoft will vielleicht einfach nicht, dass wir Windows 10 1909 jetzt schon sehen. Üblicherweise nimmt sich Microsoft auf der Build-Entwicklerkonferenz nämlich auch etwas Zeit, um über die Zukunft von Windows zu sprechen.
Die dabei gezeigten Funktionen und Schnittstellen für das Betriebssystem werden dann oftmals bereits im Herbst desselben Jahres implementiert. Was Microsoft im Herbst vor haben könnte, ist nicht bekannt. Die Gerüchte rund um Windows Core OS, Project Andromeda, Centaurus sowie insbesondere das Lite-Produkt von Microsoft sind in letzter Zeit wesentlich häufiger geworden.
Wenn man schon Microsofts offizielle Erklärung keinen Glauben schenken mag, muss man auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass das Unternehmen schlichtweg einen besseren Zeitpunkt finden will, um über die Neuerungen von Windows 10 1909 zu sprechen. Eine Veröffentlichung im Windows Insider-Programm sowie ein entsprechender Blogpost würden zum Beispiel einem „Windows Lite“ nicht gerecht. Nachdem auch der Begriff „Windows Foldables“ kürzlich mit Windows 10 1909 in Verbindung gebracht wurde, erscheint die zweite Theorie ebenfalls denkbar.
Was ist eure Meinung zum Thema? Macht Microsoft den Herbst-Release zum Wartungsupdate? Was würdet ihr euch wünschen?