Cloud-Gaming ist die Zukunft. Oder in den Worten von Google: „Die Zukunft des Gamings ist keine Konsole.“ Wie auch Microsoft vor einiger Zeit, hat Google gestern Abend seinen Cloud-Gaming-Service angekündigt.
Google bringt dabei Spiele auf jede denkbare Plattform, vorausgesetzt ihr habt eine „Highspeed-Internetverbindung“, schreibt der Suchmaschinengigant auf der eigenen Seite. Was man hier als „Highspeed“ definiert, erfahren Interessenten erst einmal nicht.
Microsoft gibt nähere Details
Während Google seinen Dienst überhaupt erst angekündigt hat, nannte Microsoft einige weitere Details zu Project xCloud. Im Interview mit Eurogamer sprach Microsofts Vizepräsident für Cloud-Gaming Kareem Choudhry über Microsofts kommenden Dienst.
„Bluetooth hat mehr Latenz als Project xCloud“
In Bezug auf die Latenz verriet der Manager, dass Microsoft diese extrem gering halten kann. Das dürfte einerseits an der sehr breiten, weltweiten Verfügbarkeit der Cloud-Infrastruktur von Microsoft liegen, andererseits aber auch an der Technologie, die Microsoft zum Streamen der Spiele auf die verschiedenen Geräte einsetzt.
Demnach liegt die Latenz von Project xCloud unter 10 Millisekunden, die über die Cloud-Verbindung dazukommen. Das ist ein außerordentlich guter Wert, welcher bei den meisten Games gar nicht auffallen dürfte. Der Manager fügt hinzu:
„Ehrlich gesagt sehen wir mehr Latenz im Bluetooth-Stack von Android.“
Kein schnelles Internet erforderlich
Google hatte auf der gestrigen Konferenz ziemlich klar gemacht, dass Stadia (vorerst) Nutzern mit schnellen Internet-Verbindungen zur Verfügung stehen wird. Stadia streamt mit sehr hoher Qualität und soll Gaming in 4K bei 60 Bildern pro Sekunde ermöglichen.
Microsoft selbst scheint einen komplett anderen Ansatz zu wählen und will hier eher die Zugänglichkeit des Dienstes für mehr Nutzer fördern. Im Interview ließ der Microsoft-Manager wissen, dass man die erforderliche Internet-Geschwindigkeit in den einstelligen Mbit-Bereich bringen will. Bei den aktuellen Demos schafft man bereits 9 bis 10 Mbit.
Man arbeitet aber mit der Forschungsabteilung von Microsoft Research zusammen, um eine wirklich gute Videoqualität im Bereich von 5 bis 6 Mbit bereitstellen zu können. Zitat:
„We hope to get down to single digit Mbps. I think some of the demos we’ve shown so far have probably gone down to nine, ten Mbps. Some of the work that we’re doing with Microsoft research, I think we’ll be able to get a really good video feed probably around six to five.“
Microsofts Project xCloud scheint mit den neuen Informationen technologisch noch einen großen Vorsprung gegenüber Google zu haben. Je nachdem wie ernst Microsoft diesen neuen Geschäftsbereich nimmt, wird man Google mit einem solchen Produkt auch ausstechen können.
via WindowsCentral / Quelle: Eurogamer