Microsoft ist ein Konzern, der über die letzten Jahre nicht nur Erfolge, sondern auch zahlreiche Misserfolge erlebt hat. CEO Satya Nadella teilte in Interviews bereits mehrfach mit, dass man nicht gewinnen kann ohne Risiken einzugehen. Scheitern gehöre dazu, man müsse aus Fehlern lernen und ohne Angst vor dem Versagen weitermachen.
Der ehemalige Microsoft-Mitarbeiter Garry Tan, welcher nun als Investor und Partner bei einem Startup tätig ist, hat nun auf Twitter eine Spitze gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber abgegeben. Über das Wochenende habe er sich mit einigen Microsoft-Kollegen getroffen und man sei dabei zum Schluss gekommen, dass Microsoft in den letzten 20 Jahren jeden Kampf im Markt mit endkunden verloren habe. Er nennt hierzu die Beispiele iPod, iPhone, iOS, iMessage, Slack und Dropbox. Gemeint sind hiermit die Microsoft-Produkte Zune, Lumia, Windows Phone, Skype und OneDrive.
Sein Fazit lautet, dass bei Microsoft eine Misswirtschaft herrsche und es einen internen Machtkampf gebe. Es gäbe zu viele Management-Ebenen, zu häufige Umstrukturierungen und man sei zu langsam bei der Auslieferung von Produkten. Microsoft habe sich zudem in den 2000er-Jahren darauf verlassen können, die Monopole mit Office und Windows zu verteidigen, wesewegen die Niederlagen im Consumer-Bereich praktisch keine Rolle spielten. Daraufhin sprach er über seine positiven Erfahrungen bei der Gründung von Startups, wo es nicht um Politik ginge, sondern um die Produkte.
Zweifellos hat Microsoft in den letzten Jahren im Consumer-Bereich zahlreiche Märkte verloren, teilweise auch potenziell strategische Segmente für das Windows-Betriebssystem. Dennoch stimmt die Behauptung im Endeffekt einfach nicht. Xbox und Surface sind nur zwei herausragende Beispiele für erfolgreiche Produkte des Unternehmens. Während beide nicht Marktführer sind, haben sie enormes Potenzial nach oben und bringen dem Unternehmen Milliarden-Umsätze ins Haus.
Quelle: Twitter
Die Xbox passt eigentlich gar nicht zu Microsoft und der „Erfolg“ der Surface-Geräte wird total überbewertet und geht doch hauptsächlich auf Kosten eigener Gerätekategorien!
Microsoft wird noch weiter verlieren und jetzt erst recht!
Jedes kleine auch noch so toughe Startup-Unternehmen muss echt hart kämpfen, um da überhaupt nach oben zu kommen und dann vor allem auch oben zu bleiben, während Microsoft offenbar naiv meinte, ab einer gewissen Größe könne da gar nicht mehr viel passieren… Gar nicht so „tough“!
Stimmt teilweise, dann muss man aber auch, einem globalen Großunternehmen adäquat, immer vorsichtig sorgfältig abwägend und strategisch richtig agieren…
…verwöhnt und verschlafen waren sie, weil es all die Jahre mit dem bis 2007 zahm gebliebenen Hochpreis-Apfel ganz gut gegangen ist, man die total im Griff hatte und nichts fürchten musste…
Aber dies auch noch nach 2007 so weiter zu praktizieren, auch angesichts plötzlich derart zusätzlich erstarkter und sich geradezu als unaufhaltsam entpuppender Konkurrenz…?
Stümperhaft zum Quadrat und beim besten Willen nicht mehr nachvollziehbar!
Das „iPhone“ als allerletztes Alarmsignal vor dem Sturm und der Zeitenwende haben sie auch nicht richtig zu deuten verstanden, sonst hätten sie Google bei dessen Einstieg mit deren iOS/iPhone-Kopie um jeden Preis mit einem besseren (d.h. auch windows-kompatibleren) Angebot zuvorkommen und so dessen Aufstieg stark bremsen können und müssen…
Haben doch auch schon damals mit dem gut eingeführten MSN-Videoportal gegenüber Googles Newcomer YouTube arg blamabel gepatzt und schnell den Kürzeren gezogen…
Hätte das allein damals nicht schon genug Vorwarnung sein müssen?
Ein großer OS-Anbieter M-U-S-S heutzutage einfach sein OS auch in einer entsprechend adaptierten Version, lauffähig auch bis „hinunter“ zu ultramobiler (Smartphone-)Hardware anbieten, sonst ist und bleibt er nicht mehr allzu lange ein großer OS-Anbieter!
…Also das hieße: Die „Lumias“ und WM per gewaltiger Vorfinanzierung durch ein Banken-Konsortium, teilweisem Outsourcing in unabhängige, fähige und kreative Hände, kreativster Marketing-Strategien und natürlich mit nie dagewesenem Werbe-TamTam ganz neu aufzulegen!… 😉
Notfalls Facebook, Amazon und ein paar starke Chinesen als daran profitierende Teilhaber mit ins Boot nehmen…!
Sonst wird das alles nichts mehr und Microsoft wird da – quasi schon vorprogrammiert „draußen“ auf der Feuerleiter stehend – nur mehr einen Weg kennen: Den nach unten!
Smartphones sind einfach die neuen Massen-„PCs“ von heute, von denen jetzt schon längst in jeder Familie ein paar vorhanden sind…
…Jetzt heißt‘s schon lange nicht mehr analog zu damals: „Ein PC in jedes Haus“…
Die Smartphones sind heute schon längst drin! Und das „neue“ (Zehnerjahre-) Rennen um Wohnzimmer und Privatsphäre ist leider auch schon gelaufen.
Ob es da wieder irgendein solches vielleicht in den Dreißigern geben wird?
Egal, Microsoft wie auch Apple… wären da sicher nicht mehr dabei!
Genauso wenig wie Siemens oder RIM…
Heute ist es doch fast schon so weit, dass die alten Kisten ausgemistet werden und sogar die edlen teuren Alleskönner-Notebooks (wie MacBoook u.Surface!) beginnen da schon zu schwächeln, weil für viele entbehrlich zu werden…
…zumindest für den Massen-Normalo, dem da bald der Chromebook-Browser, Google Docs und ein paar Apps vollauf genügen. Und in Zukunft noch viel mehr!
Zu glauben, sich mit den paar „Surface“ noch dauerhaft retten zu können, ist reines Wunschdenken aus den bloß rückwärtsgerichteten Erfahrungen in der Vergangenheit… Trotz noch hohem innovativen Einsatz eine Technik im Auslaufen.
…Da werden jetzt der Konkurrenz bloß ein paar zukunftsrelevante Ideen geliefert und der zukünftig wahrscheinliche Weg vorgezeichnet, welche dies aber dann später viel besser umsetzen wird und denen zeigen wird wo’s wirklich langgeht!
Ich möchte da gar nicht daran denken, dass da Google dank seiner Marktmacht die großen Software-Anbieter sicher bald dazu bringen wird, ihre Klassiker auch für ein eventuell kommendes Fuchsia-OS und das sogar noch in modernerer Form herauszubringen… Die werden sich diese Chance nicht entgehen lassen und da gleich einmal mit aufspringen.
Und Microsoft? Ah ja, die bieten dann neben IBM und Oracle bald nur mehr vor allem cloudbasierte Spezialsoftware und Services für Business und Unternehmen… Nadellas tolle Wunschvision…
Geht ja dann bald alles ganz ohne lokales OS, allein über den Chrome-Browser…
Wenn Apple wollte, wie sie könnten, dann würden sie keinen MacPro mehr bringen. Das, was du geschrieben hast, haben sie schon vor Jahren erkannt.
Aufgrund ihrer Gesetzeslage können die Länder wie China sich um Datenschutz einen feuchten Kehrricht drum kümmern. Dadurch können sie viel einfacher Techniken (KI) einsetzen, die bei uns jahrelang noch ausdiskutiert werden, ob man dies oder das machen darf. Diese Haltung des Abwägens ist auf der einen Seite sicherlich ethisch besser, für den technischen „Fortschritt“ wohl eher nicht.
Ich war 30 Jahre lang bei Microsoft… und bin jetzt bei Google. Und ich kann der Überschrift leider nur zustimmen. Es gibt Ausnahmen wie Office365 oder XBox, aber im Gesamten und auf den Endkunden bezogen, verlieren sie nur noch. Und das wird ihnen in 20 Jahren sehr schlimm auf den Kopf fallen. Denn die Consumer von heute sind die Businessuser von morgen.
Wo ist Google besser? Im Datenschutz? 😉
In ein paar Punkten muss ich Garry Recht geben: Zu viele interne Reorgs. Und auch das Gefühl, dass MS zu schnell aufgibt, kenne ich.
Auf der anderen Seite gibt es aber auch das Sprichwort: Wenn Du merkst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig ab.
Die Loyalität, die die Mitarbeiter MS entgegen bringen, ist immens. Man bringt sich 120% ein in dem, was man tut. Man liebt sein Baby. Und wenn dann von oben die Entscheidung kommt, dass das Baby sterben soll, dann ist das sehr schwer zu verkraften, vor allem, wenn evtl. auch noch der Arbeitsplatz dran hängt.
Aber: gerade die internen Reorgs, die harten Schnitte machen MS zu dem was es ist: Es ist – bezogen auf diese riesige Mitarbeiterstruktur – aber auch extrem flexibel. Sicher macht auch MS Fehler, aber sie gehen offener damit um und ziehen Konsequenzen. Sie ändern sich.
Erinnert sich noch jemand an WordPerfect (größter Konkurrent für Word), an Netware (Novell)? An OS/2 (IBM)? Sie spielen alle heute praktisch keine Rolle mehr. Sie waren zu starr. Nur Linux hat überdauert, ein Open Developer Projekt, das durch seine Offenheit auch sehr flexibel ist.
Eins muss man Nadella lassen: Er hat MS noch wertvoller gemacht. Man darf nicht vergessen, dass seine Aufgabe ist mit den Produkten Geld zu verdienen, damit u. a. auch tausende Mitarbeiter am Ende des Monats auch Geld für wat im Kühlschrank haben.
Ich persönlich finde, dass er vielleicht etwas zu konsequent zusammenstreicht. Die Philosophie, die er innerhalb von MS predigt klingt als verbrannte W10M Nutzer vielleicht erstmal blöd. Sicherlich trägt sie aber dazu bei wieder gute Entwickler anzulocken und etwas frischen Wind rein zu bringen.
Als Kunde wünsche ich mir einfach mehr Verlässlichkeit von MS, wenn ich Ihnen Dienste aus der Cloud abkaufen soll. Gerade das Thema Film & TV, Bücher oder Musik zeigt, dass MS hier sehr sensibel gegenüber Kunden sein muss. Allerdings gibt es mittlerweile weder Musik, noch Bücher im Store.
Cloud heißt für mich als Konsument eben auch lapidar digitale Inhalte kaufen und online abrufbar haben. Es beschränkt sich eben nicht alles auf Office ?
Man kann nur hoffen, dass MS wieder auf den rechten Pfad findet und wieder zu einem der Antriebamotoren der Tech-Branche wird.
Allerdings würde ich einem deutschen bzw. europäischen Anbieter vielleicht am Ende aber doch etwas mehr vertrauen ?
Durch das Verscherbeln von Tafelsilber kann man natürlich den Börsenwert kurzfristig gefaked steigern. Das ist aber nicht unbedingt längerfristig real und keine gute Ausgangsposition für die Zukunft. Neben Geld verdienen, wäre es auch und vor allem Nadellas Aufgabe gewesen, weitsichtig Microsofts Zukunft in herkömmlicher Größe und Bedeutung zu sichern!
…auch bei einigen Jahren sinkender Gewinne oder gar roter Zahlen…
Als „Antriebsmotor der Tech-Branche wieder frischen Wind in die Sache bringen“? Da kann man nur lachen, das wird es – außer vielleicht irgendwo in kleinerem Maßstab und peripheren Bereichen – nie mehr spielen!
Etwa so wie die Erneuerung der Icons… 😉
Die sind endgültig abgeschlagen nur sind sie und auch viele andere noch so verbohrt und gar nicht imstande, das zu realisieren.
Und sich jetzt noch an die letzten Strohalme hoffnungsvoll klammern…
Durch den Kahlschlag bei den Standbeinen und der umtriebig agilen Konkurrenz steigt das Risiko enorm, sich da wieder einmal in eine dann aber endgültig tödliche Sackgasse zu manövrieren. Das klassische „breit aufgestellt“ ist bei denen wohl aus der Mode gekommen!
Da hilft kein blauäugiger Zweckoptimismus und auch kein Jammern mehr, Nokia und RIM ist es schließlich auch passiert und Microsoft wird nicht der letzte fallende Riese sein…
Als negatives Fallbeispiel für künftige Studenten-Generationen werden diese Manager-Genies einst in den Lehrbüchern für BWL, Unternehmensführung und Marketing kein Ruhmesblatt abgeben.
Mag alles sein, ich hoffe allerdings noch immer, dass ein mobiles Gerät mit Telefonie u. natürlich modularem W10 kommt, bevor WP 8.1 bei meiner fast 75jährigen Mutter mit dem Lumia 640 u. W10M bei mir mit dem 950 XL endgültig sterben… Davon ist WP 8.1 aktuell weit nach dem Ende des Supports Mitte 7/2017 noch weit entfernt, erst recht W10M 1709 aktuell… Alle elementaren Funktionen (bei mir sogar mit ordentlicher Unterstützung von Continuum) laufen noch tadellos u. solange das u. auch produktiv arbeiten möglich ist, bringt uns auch nach Mitte 12/2019 keiner zum Wechsel zur Konkurrenz… Diese Empfehlung an die letzte treue Basis nebst Vermarktung der Android Phones der Konkurrenz im eigenen Store (nicht in Deutschland?) sind der einzige Vorwurf, den ich Microsoft machen muss… Bin sonst total zufrieden, auch wegen W10 1809 am Desktop…
Beste Grüße aus Cottbus!
Xbox, Surface und Azure hatte/hat es auch extrem schwer gegen AWS.
Wo geht Nadella Risiko ein? Alles was in seinen Augen Risiko ist, wird eingestampft.
Azure. Azure war vor Nadella (er war schon vor seiner Tätigkeit als CEO dafür zuständig) in etwa da wo Linux auf dem Desktop steht. Amazon war mit AWS DER dominierende Anbieter. Als Nadella übernommen hat war auch die Surface Sparte noch in den roten Zahlen aber er hat es nicht eingestampft. Und da es hier um die letzten 20 Jahre geht und nicht nur um Nadella ist Surface allgemein ein super Beispiel.
Kurzerhand eingestampft hat er all jenes, was seiner ausbildungs- und berufsbedingt doch stark eingeschränkten persönlichen Vision nach, nicht mehr zu Microsofts zukünftigen Geschäftsbereichen gehören sollte.
Bei der immerhin doch noch halbwegs erfolgreichen Xbox war das natürlich etwas schwer argumentierbar…
…Außer vielleicht, Sony zahlte da einen Superpreis… ? 😉 Wer weiß…