Mit dem Windows 10 Creators Update hatte Microsoft im Frühjahr 2017 den ambitionierten Plan gefasst, den Windows 10 PC wieder für jüngere Anwender-Gruppen interessant zu machen. Inspiriert von den Erinnerungen aus alten Tagen, wo der kreative, digitale Schöpfungsprozess für viele von uns in Microsoft Paint begann und zu größeren Tools ermutigte, sollte Windows 10 das für die Jugend heutzutage werden.
Während Android und iOS die Plattformen zum Konsumieren sind, sollten Kinder unter Windows 10 Kreatives schaffen können. Hierzu gehört auch Paint 3D samt der Remix 3D-Community, ohne die Microsofts neues Paint-Programm nur halb so gut ist. Remix 3D ist ein Online-Dienst, wo 3D Objekte heruntergeladen und in Paint 3D integriert werden konnten. Kinder und Jugendliche sollten damit einen ersten Zugang zur digitalen Arbeit mit 3D Inhalten bekommen.
Remix 3D wird nun abgeschaltet, hat Microsoft kürzlich verlauten lassen. Am 10. Januar 2020 geht der Dienst offline. Bis dahin können Nutzer ihre eigenen Modelle herunterladen und lokal abspeichern. Ab dem 7. August werden neue Uploads nicht mehr möglich sein.
Schade um Remix 3D
Paint 3D und auch Remix 3D werden wohl von niemanden richtig verwendet, was meiner Ansicht nach sehr schade ist. Wenn man sich kurz damit beschäftigt, kann Paint 3D ein für Kinder wundervolles und unterhaltsames Werkzeug zur kreativen Betätigung sein.
Jedes Kind, das auf einem Surface oder anderen Windows-Tablet mit Stift-Unterstützung die App ausprobieren konnte, war vom ersten Moment begeistert. Ob eine Wohnung in 3D einzurichten und zu bemalen, einen Burger als 3D-Modell zu kreieren, eine Kamera umzugestalten oder einen Laptop zu bemalen, die Kinder lernten sehr schnell mit dem Tool umzugehen und eigneten sich gewisse Grundkentnisse der 3D-Bearbeitung an.
Dass Paint 3D niemand verwendet, hat zweierlei Gründe: Niemand kennt es und Windows-Tablets mit Stift-Unterstützung sind schlicht zu teuer. Ob ein Surface Pro, HP Elite x2 oder ein Lenovo Miix 630, keines dieser Geräte möchte man einer Fünfjährigen auch nur eine Minute unbeaufsichtigt in die Hand drücken. Mit einem 100 Euro Android-Tablet geht das sehr wohl, wenngleich YouTube-Kids im Vergleich zu Paint 3D einen verschwindend geringen Bildungswert aufweist.