Seit einigen Monaten sieht sich ein größerer Technologiekonzern nach dem anderen mit einem „Mithörskandal“ konfrontiert. Von Amazon bis hin zu Microsoft haben alle Konzerne bei Sprachnachrichten, Telefongesprächen sowie Befehlen an digitale Assistenten mitgehört.
Dies geschehe laut den Konzernen durch dritte Unternehmen, wo Mitarbeiter kurze Ausschnitte hören und Gesprochenes niederschreiben. In manchen Fällen soll es die Spracherkennung der digitalen Assistenten verbessern, woanders die Übersetzung von Skype. Ob die Konzerne, allen voran eben Google, diese Informationen in Verbindung mit dem Account dann speichern und für Werbung verwenden, wird indes befürchtet.
Google und Apple haben diese Transkription von Siri- und Google Assistant-Befehlen zwischenzeitlich eingestellt. Beide Unternehmen sprechen jedoch von einer Pause, welche wohl dann endet, sobald sich die mediale und öffentliche Aufregung über das Thema gelegt hat. In Deutschland haben Datenschützer dem Suchmaschinengiganten diese Analyse sogar komplett untersagt. Damit sich die Aufregung allerdings nicht so schnell wieder legt, dafür sorgt nun der Konzern aus Redmond. Dort will man sich nämlich nicht einmal auf eine zwischenzeitliche Pause der Analyse von Sprachdaten einlassen. Das interessanterweise, obwohl Microsoft ebenfalls dafür kritisiert worden war, dass man nicht ganz klar ausweist, dass die Skype Übersetzer-Gespräche in kleinen Abschnitten und möglichst anonymisiert von einem Mitarbeiter angehört werden könnten. Microsoft hat die Datenschutzbestimmungen nämlich erst nach entsprechenden Medienberichten aktualisiert.
Amazon hat als erstes Unternehmen bereits reagiert und ein Opt-Out-Verfahren für Alexa angeboten. Anwender können ihre Privatsphäre-Einstellungen nun so festlegen, dass die Alexa-Aufnahmen nicht von Mitarbeitern des Unternehmens transkribiert werden. Apple hat eine solche Möglichkeit ebenfalls bereits angekündigt. Microsoft nicht.
via mspu