Das Microsoft Surface Pro 7 ist das neueste, aktuellste und vermutlich beste Surface Pro aller Zeiten. Es ist allerdings auch vergleichsweise teuer. Es ist ein brandneues Modell mit einem brandaktuellen Prozessor, einem zeitgemäßen USB-C Anschluss, einer Schnellladefunktion und nicht wirklich mehr.
Das Surface Pro 7 ist bei aller Ehrlichkeit ein ziemlich langweiliger Refresh, ist es doch praktisch dasselbe Gerät wie im Vorjahr. Dennoch ist es der größte Surface Pro-Refresh seit Jahren: Neue Prozessoren meidet Microsoft seit dem Skylake-Debakel wie die Pest und USB-C blieb Kunden ebenfalls lange vorenthalten.
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Surface Pro 6: Sollte man es jetzt noch kaufen?
Dieser kleine Refresh macht natürlich den Vorgänger ohne USB-C und den Prozessoren der 8. Generation etwas weniger interessant. Das stimmt aber meiner Ansicht nach nicht.
Im oben eingebetteten Video-Review des Surface Pro 6 haben wir das Gerät im Jahr 2019 noch auf Herz und Nieren getestet mit dem Fokus auf das neu erscheinende Surface Pro 7. Konkret wird die Frage gestellt, ob und ab wann sich das Surface Pro 7 lohnt. Wir besprechen preisliche und technische Unterschiede sowie Vorteile des Surface Pro 7 gegenüber seinem Vorgänger.
Schaut euch daher das Video auf jeden Fall an und abonniert unseren Kanal gerne für weitere Tipps, Tricks und Tests rund um Windows 10.
Surface Pro 6 so preiswert wie nie
Die Händler haben die Preise für das Surface Pro 6 momentan auf ein Rekordtief gesenkt. Größere Anbieter, darunter MediaMarkt, wollen die Vorräte leeren, bevor das Gerät für Kunden aufgrund sinkender Surface Pro 7-Straßenpreise in einigen Monaten uninteressant wird.
Ein Surface Pro 6 mit Intel Core i5-Prozessor, 8 Gigabyte RAM und 256 Gigabyte SSD gibt es aktuell laut idealo-Preisvergleich schon ab 960 Euro. Unter 1.000 Euro ist das Tablet bei den meisten größeren Händlern immer zu haben. Knapp 400 Euro teurer ist da das Surface Pro 7 mit gleicher Speicher-Ausstattung.
Das Modell mit 128 Gigabyte SSD-Speicher beginnt sogar schon ab 850 Euro bei Amazon. Selbst mit Type Cover bleibt man hier unter 1.000 Euro, was für das Gerät ein wirklich guter Preis ist.
> Surface Pro 6 für 849 Euro bei Amazon
Bei den teureren Varianten mit Core i7-Prozessor und 16 Gigabyte RAM sowie 1 Terabyte SSD ist der Differenz derweil sogar enorm. Ab 1650 Euro beginnt ein Surface Pro 6 mit dieser Ausstattung, während Microsoft beim neuen Pro 7 dafür 2.500 Euro verlangt.
> Surface Pro 6 (i7 / 16 / 1TB) ab 1.614 Euro
Preis überwiegt Vorteile
Prozessor
Die Unterschiede im Preis sprechen für sich, allerdings auch die Vorteile des Surface Pro 7. Auf dem Papier scheinen die neuen Intel Core-Prozessoren der 10. Generation beispielsweise eine große Sache zu sein.
Intel setzt erstmals auf die 10nm Fertigungstechnologie, verspricht „bis zu 40 Prozent mehr Performance“ und die doppelte Grafikleistung bei vergleichsweise niedrigeren Taktraten, weniger Stromverbrauch und geringerer Hitzeentwicklung.
Bei der im Alltag messbaren Prozessorleistung selbst hat sich allerdings ehrlich gesagt eher wenig getan. Das belegen auch längst die ersten Benchmarks des Surface Pro 7. Auf Geekbench findet man tatsächlich keine messbaren Unterschiede zwischen Pro 6 und Pro 7 vor. Es ist kein Geheimnis, dass die Prozessoren der 10. Generation nur marginal schneller sein würden.
Sehr große Unterschiede lassen sich bei der Grafikleistung in Games feststellen. Man muss aber die Frage stellen: Wie relevant ist das für ein kompaktes Windows 10-Tablet wirklich?
Akkulaufzeit
Eine bessere Effizienz verspricht Intel ebenfalls mit der 10. Generation. Konkret sollen die neuen Prozessoren 30 Prozent effizienter sein als die Vorgänger und das glaube ich dem Hersteller aufs Wort. Man konnte allerdings aus Gründen der Hitzeentwicklung bei der neuen Fertigungstechnologie die Taktraten nicht erhöhen, erreicht aber mit niedrigeren Frequenzen locker dieselbe und sogar mehr Leistung.
Die Effizienz ist somit kein Thema, vielleicht könnten die neuen Geräte sogar eine Spur kühler laufen. Nachdem aber die 8. Generation bei dieser Thematik sehr ausgereift war und unser Surface Pro 6 (i5 / 8 / 256) im Test beinahe 9 Stunden Laufzeit schaffte, dürfte es sich mit dem Pro 7 messen können.
Dieses schafft laut Microsoft bei „realistischer Alltagsnutzung“ (was auch immer das heißen mag) bis zu 10,5 Stunden. Wenn dieser Wert also absolut korrekt sein sollte, wäre das eine Verbesserung von bis zu 15 Prozent.
USB-C
Der USB-C Anschluss am Surface Pro 7 ist einerseits die wichtigste, allerdings auch gewissermaßen die enttäuschendste Neuerung.
Versteht mich nicht falsch: USB-C ist wichtig, dem Port gehört die Zukunft und jeder Hersteller, der ihn heute nicht verbaut, sollte sich schämen. Das gilt insbesondere auch für Microsoft und für das Surface Pro 6 und den Surface Laptop 2. Es ist eine Schande, dass der Konzern die beiden Geräte 2018 ohne USB-C auf den Markt geschickt hat. Ein Jahr später ändert das aber nichts an der Tatsache, dass viele Nutzer den Anschluss immer noch nicht wirklich brauchen.
So sehr ich meine einheitliche USB-C Welt mit Smartphone, Nintendo Switch und ThinkPad liebe, die ich alle mit einem USB-C Ladegerät aufladen kann, so sehr weiß ich auch, dass das für viele Nutzer weder eine dringende Anforderung, noch wirklich ein Thema ist. Das meistgenutzte Smartphone in Deutschland¹ ist das iPhone 7 und das Galaxy S7 mit MicroUSB liegt auf Platz drei gefolgt von verschiedenen iPhone-Modellen, allesamt mit Lightning-Port. Eine „Ein-Port-Ladestrategie“ ist extrem viele Nutzer noch längst nicht Realität. Das soll aber das Fehlen im 2018 veröffentlichten Surface Pro 6 keineswegs rechtfertigen. Fakt ist: Das ist beschämend. Wer aber 2018 keinen USB-C Anschluss gebraucht hat und ihn auch die nächsten Jahre nicht schwer vermissen wird, der kann ruhig noch zum Surface Pro 6 greifen. Rein aus Prinzip würde ich nämlich nicht das günstigere Pro 6 deshalb nicht boykottieren, wenn es doch fast dasselbe, wirklich großartige Gerät ist.
Das Surface Pro 7 hat nun wenigstens USB-C, lässt sich darüber erfreulicherweise auch aufladen (USB-C Netzteil ist nicht mitgeliefert), aber es leidet unter einem ähnlichen Problem: Obwohl der neue Intel-Chip die Unterstützung für Thunderbolt 3 mit an Bord hat, verzichtet Microsoft darauf. Warum? Das weiß keiner so genau.
Fazit
Das Surface Pro 7 ist das größte Upgrade für die Surface Pro-Reihe seit Jahren. In traditioneller Manier hat Microsoft allerdings wieder nur die kleinstmögliche, notwendige Änderung vorgenommen.
Der große preisliche Unterschied macht für mich das Surface Pro 6 zur besten Alternative zum Surface Pro 7. Wer es sich leisten kann und will, die neueste Generation zu besitzen, der sollte zugreifen. Wem allerdings die preisliche Differenz von mehr als 20 Prozent zu schade ist, und dazu gehöre ich auch, der sollte den Vorgänger dringend in Betracht ziehen.
¹ Quelle: DeviceAtlas
Die bessere Konkurrenz zum Surface Pro 7, ist das Suface Pro 2017 mit i7 und Intel Iris 640 Grafik. 🙂
Die Grafikleistung außerhalb von Spielen ist eine noch viel größere Steigerung. Und die kann durchaus relevant sein. Am Ende des Tages spielt beim Surface Pro natürlich thermal throttling eine wichtige Rolle
Albert dein USB-C Bashing ist voll daneben im Business Umfeld funktioniert jede Docking Station mit USB-C das ist mittlerweile absoluter Standard. bei Microsoft ist nur das Problem gewesen das sie einen eigenen Anschluss haben und der ist physikalisch auch definitiv die bessere Alternative.
Ich schreibe auch nicht über Business, weil Unternehmen kaufen von ihren Partnern zu reduzierten Retail-Preisen. Bei gewisser Menge kriegen die ein Pro 7 schon zum Pro 6 Straßenpreis.
Und viele Unternehmen setzen eben nicht nur auf USB-Docking, sondern konkreter noch auf Thunderbolt 3-Docking für High Speed-Zugriff aufs Firmennetz z.B.
Ich glaube da täuscht du dich…wir zahlen für unsere Dell Surface Klone bei gleicher Ausstattung auch ähnliche Preise wie für die Surfaces. Es hat einen Grund warum MS die Preise dort entsprechend hoch hält. Das mit dem 10GBit ist absoluter Blödsinn ….das Szenario ist verschwindet gering und ich arbeite in der IT eines 9000 Mann Unternehmens. Wir sprechen hier vom normalen Büro Alltag und dort schließt man zum Laden und für die beiden Bildschirme halt nen USB-C an.
Das dies bei den meisten Heimanwender nicht genutzt wird liegt schlicht am fehlenden Arbeitsplatz/Büro mit Bildschirmen.
Stimmt es, dass der USB-c Port am SP7 nicht thunderbolt fähig ist? Und dass ich deshalb keine externen Monitore darüber anschließen kann?
Ach ne, muss dafür ja nicht zwingend thunderbolts fähig sein… Aber externe Grafikkarten gehen so nicht…