Salesforce Chef Marc Benioff ist bekennend kein Fan von Microsoft. Die Redmonder konkurrieren mit dem US-Konzern aus San Francisco direkt im Bereich der Customer Relationship Management-Lösungen.
Kurz, nachdem die LinkedIn-Akquise durch Microsoft besiegelt worden war, begann der CEO von Salesforce auch öffentlich seinen Unmut gegen Microsoft kundzumachen. 2017 schimpfte er im Zuge einer Investorenkonferenz gegen Surface und noch ein Jahr zuvor hatte er sogar einen Spionagevorwurf gegen Microsoft geäußert. Selbst Investoren hatten bemerkt, dass zwischen den beiden Konzernen spätestens seit Microsoft Salesforce beim LinkedIn-Kauf ausgestochen hatte und das noch dazu mit einer geringeren Summe. Microsoft zahlte nämlich den Großteil Cash und nicht in Aktien.
Vor wenigen Tagen kündigten die beiden Konkurrenten im CRM-Bereich die Knüpfung einer neuen Geschäftsbeziehung an. Salesforce werde für die Salesforce Marketing Cloud in Zukunft auf Microsoft Azure setzen. Daneben werde man aber auch auf Amazons AWS und die Google Cloud setzen. Salesforce wird für Microsoft damit nicht nur ein zahlender Großkunde, sondern auch ein Paradebeispiel für den Einsatz von mehreren Cloud-Dienstleistern.
Im Zuge dieser neuen Geschäftsbeziehung, die nach der bisherigen diplomatischen Eiszeit zwischen den Konzernen wohl kaum als Partnerschaft bezeichnet werden kann, wird Salesforce auch den Zugriff auf sein CRM über Microsoft Teams erlauben. Diese Integration werde allerdings erst Ende 2020 in Teams Einzug halten.
Bevor Microsoft den Konkurrenten beim LinkedIn-Kauf ausgestochen hatte, waren die Konzerne durchaus eng verbündet. 2014 hatte man zusammen an einer Salesforce-App für Outlook sowie der Salesforce1-App für gearbeitet. Auch eine Integration der Salesforce Customer Succcess Platform in Microsoft Office wurde 2015 noch verwirklicht. 2017 kündigte der Konzern aber an, künftig auf die Google Cloud Platform zu setzen samt Nutzung der G Suite und Google Analytics.
> Sony PlayStation nutzt die Microsoft Cloud
via ZDnet