Windows 10 X ist Microsofts modernes Windows-Betriebssystem, welches insbesondere für Foldables und Dual-Display-Geräte geschaffen wurde. Besser gesagt, geschaffen wird, denn Windows 10 X ist noch nicht fertiggestellt.
Microsofts hauseigenes Foldable-System wird irgendwann 2020 fertiggestellt, wobei es noch keinerlei Details zum Release gibt. Das Surface Neo wird damit erscheinen, jedoch erst Ende 2020. Das Lenovo ThinkPad X1 Foldable könnte ihm sogar zuvorkommen.
Die OEM-Partner scheinen allerdings von Microsoft etwas im Stich gelassen zu werden. Intel beklagt sich Brancheninsidern zufolge darüber, dass die langsam fortschreitende Entwicklung von Windows 10 X den Release von Foldable-Hardware von Intel und PC-Herstellern behindert. Diese wären längst bereit, erste Konzepte im Zuge der CES 2019 in Las Vegas im Januar zu präsentieren. Geräte, die man eigentlich im Zuge der CES 2020 zeigen wollte, seien verschoben worden wegen „unausgereifter Betriebssystem-Unterstützung.“ Gemeint ist damit natürlich Microsoft, dem Hersteller von Windows 10 X.
Intel soll ursprünglich geplant haben, die Vermarktung der neuen Windows-Formfaktoren bereits im Januar 2020 zu starten. Im Juni hätten wir dann sehr wahrscheinlich schon die ersten, fertigen Geräte gesehen, die natürlich, wie auch die Smartphones, in niedrigen Stückzahlen produziert werden dürfen. In der PC-Branche ist man sich allerdings sicher, dass es in diese Richtung weitergeht und Microsoft ist derzeit die einzige Kraft, die den Fortschritt bremst.
Quelle: Digitimes
> Intel soll ursprünglich geplant haben, die Vermarktung der neuen
> Windows-Formfaktoren bereits im Januar 2020 zu starten.
Naja, „Windows-Formfaktor“ oder englisch „flavor“ (was eigentlich eher „Geschmacksrichtung“ bedeutet) trifft es in diesem Zusammenhang nicht ganz.
Einen neuen Formfaktor hätte man auch auf Basis von Windows 7 entwickeln können. Einfach explorer.exe austauschen und schon verhält sich Windows ganz anders.
In Unix-Sprache gesprochen ist explorer.exe WindoowManager, Desktop und Dateimanager in einem.
Und es gab und gibt auch Alternativen zu explorer.exe wie Emerge Desktop, Sharpenviro, Talisman Desktop, LiteStep, AstonShell, bbLean, etc.
Windows 10X wird jedoch gegenüber Win7/8/10 einen komplett anderen Aufbau haben. Die Win32-API wird in einen Container verschoben, um das System sicherer zu machen und die Anwendungen mehr voneinander zu trennen.
Der Unterschied ist ähnlich groß, wie zwischen dem DOS-basierten Windows 95 und Winows NT 4.0.
Nur daß Microsoft erst einmal für sein Windows 10X auch eine eigene Oberfläche entwickelt, für nicht desktopbasierte Touchgeräte. Die Oberfläche kann in verschiedenen Geschmachsrichtungen / Formfaktoren daherkommen. Im Kern sind die Geräte dann alle gleich, aber anders als Windows 7/8/10.
Daher trifft es das nicht ganz, immer nur von einam anderen „Formfaktor“ zu sprechen, wenn das Betriebssystem in großen Teilen von Grund auf neu entwickelt wird.
Der Softwarehersteller, der aufgrund eines eigenen Betriebssystem sich zu dem Weltkonzern entwickeln konnte, der er heute ist, schafft es nicht das eigene Betriebssystem fristgerecht für die Zukunft umzubauen. Merkt noch wer die Ironie?
So ein bereits längst ausgewachsenes, quasi schon versteinertes System unter Beibehaltung möglichst vieler herkömmlicher und auch erwarteter Kompatibilitäten so schnell zu verändern, bzw. jetzt aus einer Notlage der Bedrängnis durch neu entstandene Konkurrenz heraus, in deren Sinne zu „modernisieren“ wird nicht wirklich erfolgreich möglich sein!
Wäre hingegen an WM weiter festgehalten und dieses doch noch erfolgreich zu einem respektablen Marktanfeil geführt worden, wäre die Konkurrenz gar nicht derart in die Lage versetzt worden, Windows auf Basis von jetzt schon mehr als 80%-Smartphone-Marktanteil(!) durch ein dazugehörendes, verlockendes und auch aggressiv beworbenes „schlankes“ („fast’n’secure)“ Desktop-OS ernsthaft zu bedrohen.
Jetzt ist da natürlich Feuer am Dach… und die vor allem jüngere Normalo-Massen werden wie wild zum neuen „Android-Desktop-OS“ strömen, sobald da der Startschuss erfolgt und die „Rollbalken“ in die Höhe gehen…
Klar, ein paar Gamer werden sich die Gerätschaften noch eine Weile bloß zum Zocken aufheben…
…und bloß der neue Formfaktor „faltbar“ ist da in den Augen der meisten heutigen Consumer sicher auch noch kein wirkliches Killerfeature mit Must-Have-Effekt, was vielleicht das Projekt X noch einigermaßen retten würde…
Dafür müsste es erst jede Menge speziell dafür geschaffener und angepasster Apps mit hohem Nutzwert geben und eine ganz neue Generation müsste da per Gewöhnungseffekt erst so richtig hineinwachsen…
Also höchstens wieder bloß für die Nische!