Facebook arbeitet an einem neuen Betriebssystem. Von Grund auf neu entwickelt und das ausgerechnet unter der Leitung von Mark Lucovsky, einem langjährigen Microsoft-Mitarbeiter und Entwickler von Windows NT.
Der US-amerikanische Konzern Facebook will sein Geschäftsfeld um ein großes Stück erweitern. Der Konzern, zu dem auch WhatsApp, Instagram, Oculus, MSQRD und viele mehr gehören, will laut eigenen Angaben ein Betriebssystem für die neue Generation bauen. Der Grund: „Wir vertrauen nicht, dass wir dem Markt oder Konkurrenten vertrauen können, also machen wir es selbst.“ Konkret geht es darum, dass Facebook sicherstellen will, dass die eigenen Dienste den Nutzern weiterhin zur Verfügung stehen.
Steve Ballmer wollte für diesen Ingenieur „Google töten“
Facebook scheint dieses Projekt außerordentlich ernst zu nehmen, sieht man anscheinend die Fortexistenz des Konzerns am freien Markt gefährdet. Das zeigt sich auch daran, wen man für das neue Facebook-Betriebssystem an Bord geholt hat. Ein Mitglied des ersten Windows NT-Teams leitet bei Facebook nämlich die Entwicklung des neuen Betriebssystems. Mark Lucovsky war lange bei Microsoft tätig, bevor er bei Google tätig war.
Steve Ballmer soll über diesen Wechsel gesagt haben, er würde Google töten (Zitat: „fucking kill Google“) dafür, dass man sich diesen Mitarbeiter geschnappt hat. Bevor Lucovsky zu Facebook kam war der Ingenieur auch bei VMWare tätig.
Facebook hat Geld und Einfluss
Ob es Facebook gelingen wird, ein eigenes Betriebssystem am Markt zu etablieren, das wird die Zukunft zeigen. Ein Fokus auf Social Media-Apps scheint allerdings der Konzernführung nicht genug und anscheinend unsicher zu sein. Facebook hat sein Misstrauen gegen den Markt und gegen die Konkurrenz öffentlich ausgesprochen. Was man konkret fürchtet, teilte man zwar nicht mit, aber es könnten irgendwelche Versuche zur Einschränkung der Verbreitung der beliebten Social Media-Apps sein durch Google und Apple. Das geschah allerdings im Jahr 2018 bzw. 2019 vor allem als Reaktion auf die zahlreichen Privatsphäre-Skandale des sozialen Netzwerks.
Facebook hat zweifellos die Ressourcen, um ein neues Betriebssystem zu entwickeln und womöglich sogar zu etablieren. Millionen Menschen weltweit nutzen Facebook, WhatsApp und Instagram. Der Einfluss wäre somit auch da. Ob allerdings Nutzer derart begeistert sein werden von einem Facebook Betriebssystem und wie Google bei befürchteter Konkurrenz darauf reagieren wird, das wird die Zukunft weisen.
Das wird auch nichts werden. Facebook müsste den Entwicklern schon eine einfache Möglichkeit geben, mit wenig Aufwand eine Menge Geld zu verdienen.
Facebook bietet deutlich bessere Arbeitsbedingungen als Microsoft oder Google. Mich würde es nicht wundern, wenn mal eben das beste os raus kommt
Kann aber etwas dauern, bis das Betriebssystem auch nur einigermaßen nutzbar ist.
Googles Fuchsia wird ja auch schon seit drei bis vier Jahren entwickelt. Und es ist bisher weder auf dem Desktop eine Alternative zu deren ChromeOS noch auf dem Smartphone zu deren Android.
Und dabei arbeitet an Fuchsia nicht nur eine Ikone, sondern mehrere, die zuvor erst an BeOS entwickelten und später über Umwege zum einen Teil an iOS mitwirkten und zum anderen Teil an Android mitwirkten.
Außerdem hat Google als Firma an sich mit ChromeOS und Android schon Erfahrung in der Entwicklung von Betriebssystemen. Das kann man von Facebook nicht behaupten.
Es wird auf jeden Fall ein langer, harter Weg für Facebook zum von Grund auf selbst entwickelten Betriebssystem.
Nachtrag:
Bei Fuchsia kommt noch hinzu, daß der Kernel bereits wesentlich länger entwickelt wurde.
Es ist ein Fork vom LK („LittleKernel“), den Travis (einer der Fuchsis Entwickler) über Jahre in seiner Freizeit entwickelte.
Hat Mark Lucovsky auch ein bereits im privaten Bereich entwickeltes Betreiebssystem , das er dann für das FacebookOS umändern kann?
Natürlich wird es das. Deswegen überrascht es mich, dass so viele Leute ein Betriebssystem Projekt jetzt erstellen. Ein Kraftaufwand, sie brauchen jetzt mindestens 5 Jahre.
Aber Facebook könnte, wie Microsoft, endlich mal von Anfang an mit dem Ziel ran gehen, dass es ein teures und großes Projekt wird.
Ein Hobby Projekt zum großen Projekt umzuwandeln kann auch Nachteile haben, wie bei Android.
zumindest haben Sie die besseren Werbeleute die diese Meinung entsprechend verbreiten.
Wenn man Zuckerberg als Chef hat steht doch bestimmt nächsten tag aufm Whiteboard wer wo und mit wem was gemacht hat 🙂
Ganz so wie er es mit seinen Mitstudentinnen gemacht hat und auf das das Imperium letztlich aufbaut .
Schade, dass es damals mit Facebooks Smartphone-Ambitionen nicht geklappt hat. Ein eigenes Desktop-OS wäre aber jedenfalls eine willkommene Alternative zu Googles Ökosystem.
Ich hoffe, das ist nicht ernst gemeint.
Habe drei Jahrzehnte aus gutem Grund loyal Apple und Linux widerstanden und jetzt dies!
Einfach zu Google abgeschoben bzw. denen – als wertlos gewordener Consumer – großzügig überlassen zu werden… Das kann’s ja nicht sein!
Darum würde ich wahrlich liebend gerne statt bald auf eine Chromebook+AndroidPhone-Kombi auf ein solche – sobald verfügbar – von Amazon umsteigen!
Und dass ich nicht auf Dauer in einem Ökosystem mit einem OS ohne dazugehörende echte Smartphone-Version bleiben werde, ist längst beschlossene Sache!
Die weitreichenden Folgen seines schnellen WM-Einstampfens hat Mr.Nadella sicher nicht nur bezüglich meiner Person völlig falsch eingeschätzt!
Hi, jetzt interessiert mich schon, wie du da „Amazon“ mit ins Spiel bringst.
Das letzte mir bekannte, war das eingestellte Firephone von Amazon. Im Bereich
Smart Home und Digitale Assistenten ist Amazon ja schon sehr Präsent, aber dass sie
an einem Eigenen Betriebssystem Arbeiten, und das auch noch Mobil und Desktop
wäre mir neu.
Oder habe ich deine Aussage Falsch verstanden.
Sorry, da ist mir dummerweise wohl etwas durcheinandergekommen! Ein eigenes AmazonOS (mit vlt. einem zweiten Anlauf im mobilen Sektor) würde ich da neben Kindle und Fire-Tablet durchaus begrüßen, bei einem FacebookOS kann es sich doch eigentlich nur um eine aufgemotzte und um Office-Anwendungen erweiterte Plattform mit Schwerpunkt auf diverse Messenger-Dienste handeln…
ist letztlich egal wem ihr euer Leben in den Allerwertesten schiebt, Seehofer und FBI sind immer mit an Board 🙂