Vor allem aus fundamentalistisch-christlichen Kreisen hört man gelegentlich die Kritik, unsere Gesellschaft führe einen „Krieg gegen Weihnachten“. Gerne wird diese Demagogie von Neonazis, „Identitären“ und anderen rechtsradikalen Gruppierungen verbreitet.
Entsprechende „Kritik“ muss sich nun auch Microsoft gefallen lassen. Der Konzern wurde kürzlich im Microsoft Forum darauf angesprochen, dass in Visual Studio weihnachtliche bzw. „christlich“-religiöse Symbolik zu finden ist. Genaugenommen ist das Einstellungen-Zahnrad unten links in Visual Studio Code mit einem Santa Claus-Hütchen verziert.
Der Nutzer Christian Schiffer kritisierte, Weihnachten sei ein Fest mit antisemitischer Symbolik. Ohne allzu sehr in die Details seiner Argumentation eingehen zu wollen, nannte er Weihnachten genauso abwertend für ihn wie das Hakenkreuz.
Microsoft antwortete darauf, dass man niemanden beleidigen möchte und daher das religiöse Symbol aus der Software entfernt hat. Deswegen muss sich der Konzern allerdings von anderer Seite Kritik gefallen lassen. Kern dieser Argumentation ist, dass der Santa Claus schließlich kein christliches Symbol sei, Weihnachten generell nicht mehr als antisemitisches Fest wahrgenommen wird und man ruhig ein Fest erwähnen dürfe, das Millionen Menschen auf der Welt immerhin friedlich feiern. Wie säkular Software am Ende aussehen muss, darf wohl jeder Konzern für sich entscheiden.
via mspu