China hat im Jahr 2017 eine chinesische Edition des Windows 10 Betriebssystems bekommen. Das Betriebssystem, welches für die Regierungsarbeit unersetzlich schien, musste für die Bedürfnisse der chinesischen Regierung eigens angepasst werden. Die Chinesische Kommunistische Partei wollte das Microsoft-Betriebssystem verwenden, fürchtete sich allerdings vor Fremdzugriff auf Daten durch die US-Regierung.
Inzwischen hat sich die diplomatische Situation zwischen den USA und China allerdings deutlich verschärft. US-Präsident Donald Trump führt einen erbitterten Handelskrieg gegen China, welcher auch zur Folge hatte, dass Huawei vom Handel mit US-Konzernen ausgeschlossen wurde. In einer Reaktion kündigte nun die chinesische Regierung an, sämtliche Windows PCs auf der Regierungsarbeit bis 2022 ersetzen zu wollen. Der Plan sieht vor, dass Regierungsorganisationen im Jahr 2020 zuerst 30 Prozent der Windows-PCs ersetzen, dann 50 Prozent im Jahr 2021 und schließlich die letzten 20 Prozent im Jahr 2022. Sämtliche Regierungsinstitutionen werden stattdessen auf Kylin OS setzen, eine eigens in China entwickelte Linux-Distribution.
Für Microsoft ist das ein durchaus schwerer Schlag, künftig die chinesischen Regierungsorganisationen als Kunden zu verlieren. Der Handelsstreit zwischen den USA und China hat bislang nur negative Auswirkungen auf die Redmonder. Sollte der Handelsstreit weiter eskalieren, ist auch denkbar, dass China selbst Privatunternehmen vorschreibt, künftig nicht mehr auf US-Technologien zu setzen.
via afr