Das chinesische Unternehmen hinter TikTok muss die US-Anteile des Unternehmens an ein US-amerikanisches Unternehmen verkaufen. Es droht ein Bann durch ein Dekret des US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump.
Gerüchteweise sei Microsoft an einer Übernahme von TikTok dran, hieß es gestern Abend und heute Früh in unterschiedlichen Medien. Ein Bericht von Reuters liefert nun neue Details zum Deal.
Demnach wird Microsoft als Datentreuhänder für die US-amerikanischen Nutzer von TikTok auftreten. Dies würde erlauben, dass ein anderes Unternehmen, voraussichtlich eine US-Tochter von ByteDance selbst, die Kontrolle über den Dienst behält und das Unternehmen weiterführt. Microsofts Aufgabe wäre es demnach, dafür zu sorgen, dass US-Datenschutzgesetze eingehalten werden.
Unklar ist noch, ob diese Art des Deals ausreichend sein wird, um US-Präsident Trump von einem Bann abzuhalten. Die US-Regierung wirft TikTok Spionage vor und möchte den Dienst in den USA sperren. Neben dem Spionagevorwurf wird auch vermutet, dass Donald Trump das Verbot von TikTok auch wegen der Coronakrise durchsetzen will, für die er China die Schuld gibt. Ebenfalls eine Motivation Trumps für den Bann von TikTok ist, dass ihn Nutzer des Dienstes in einer kollektiven Aktion bloßgestellt hatten. TikTok-Nutzer sorgten nämlich für einen Ansturm an Fake-Anmeldungen zu einer Wahlveranstaltung von Donald Trump, weswegen man dort ein größeres Veranstaltungszentrum und mit einem enormen Andrang an Besuchern gerechnet hatte.
Das Weiße Haus und Microsoft reagierten vorerst nicht mit einem Statement. ByteDance äußerte sich auf die Androhung des Banns, indem man von der Relevanz des Dienstes im US-Markt sprach. 100 Millionen Nutzer in den USA verwenden TikTok und mittlerweile arbeiten auch 1.000 Mitarbeiter beim Konzern. Zudem plant man weitere 10.000 Mitarbeiter zu beschäftigen und hat einen milliardenschweren Creator-Fond eingerichtet, um Ersteller auf TikTok zu unterstützen.
via: TechCrunch