Windows 10 wird im nächsten Jahr eine sehr große Aktualisierung erhalten. Daran arbeitet das Windows Team fleißig in verstärkter Größe unter der Führung von Panos Panay. Auch die Einstellungen profitieren davon. In der letzten Insider-Build konnte man dort erste Anzeichen des neuen Systemdesigns ausfindig machen. Nun entdeckte man neue Einstellungen, die allesamt noch deaktiviert sind.
Akku-Einstellungen mit Statistiken zur historischen Akkunutzung
Microsoft implementiert in den Einstellungen unter System → Akku genauere Statistiken zur Akkunutzung. Ein Diagramm veranschaulicht den Akkustand wahlweise der letzten 24 Stunden oder alternativ der letzten 7 Tage. Dadurch lässt sich visuell verfolgen, wie viele Akkuprozente man in der Früh hatte und wie sich der Füllstand seitdem entwickelte.
Eine Information, die ich aktuell in Windows 10 vermisse, ist die Anzeige der Bildschirmnutzungszeit. Auch diese soll zusammen mit dem Diagram folgen, wie auf dem Screenshot zu sehen ist. In Zukunft zeigt das System an, wie lange der Bildschirm in den letzten 24 Stunden ein- und ausgeschaltet war. Zusätzlich lässt sich verfolgen, wie lange sich das Gerät während des Zeitraums im Standby-Modus befand.
Geräte-Einstellungen werden durch Kameras ergänzt
Zu der Kategorie Geräte gesellt sich eine neue Seite namens Kameras. Wie der Name schon vermuten lässt, listet Windows dort alle installierten Kameras und Webcams auf. Zu jeder Kamera gibt es erweiterte Konfigurationsmöglichkeiten, die im nächsten Screenshot gezeigt werden.
Die erweiterten Einstellungen erlauben den Aufruf einer Bildvorschau, ohne dass man dazu zur Kamera-App ausweichen muss. Des Weiteren plant Microsoft den Einbau von zusätzlichen Einstellungen, um die Erfahrung mit Kameras unter Windows 10 zu verbessern. Dies ist sehr wichtig in Zeiten von Online-Meetings.
So lässt sich das Kamera Bild rotieren, sowie die Helligkeit und der Kontrast des Bildes nachjustieren. Mit etwas Glück kann man dadurch etwas mehr Qualität aus seiner eingestaubten Webcam rausholen. Wichtig anzumerken ist auch die Schaltfläche zum schnellen Erreichen der Problembehandlung.
Suche, Cortana und Task-View in den Taskleisten-Einstellungen deaktivieren
In Windows 10 gibt es diverse Konfigurationsmöglichkeiten, die sich nur durch Kontextmenüs an den jeweiligen Punkten entdecken lassen. Ein prominentes Beispiel hierfür sind die zusätzlichen Elemente auf der Taskleiste. Zwar lassen sich alle Symbole des Tray-Bereichs in den Einstellungen ein- und ausblenden, doch zur Minimierung der Suchleiste muss man zwingend das Kontextmenü der Taskleiste nutzen. Das ist alles andere als intuitiv. Zum Glück finden solche Optionen zukünftig ihren Weg in die Windows Einstellungen. Dadurch verwandeln sie sich langsam, aber sicher zu einem Ort für alles.
Apps archivieren
Auch bis jetzt unbekannte Funktionen befinden sich versteckt im System und erfordern eigene Einträge in den Einstellungen. Eine sehr interessante Neuerung nennt sich Apps archivieren, die sich unter Apps & Features finden lässt.
Aktiviert man die Archivierung von Apps, dann löscht Windows bei wenig freiem Speicher selten genutzte universelle Windows-Apps. Die App-Daten werden gelöscht, jedoch nicht die Nutzerdaten und der Eintrag verweilt im Startmenü. Falls eine gelöschte App geöffnet wird, lädt Windows sie frisch aus dem Store herunter. Bis auf einen stark verzögerten Start bemerkt der Nutzer davon nichts, weil all seine Speicherstände erhalten bleiben. Dieses Feature ist Besitzern eines iPhones bereits ein Begriff.
Funktionen für erweiterte Nutzungsszenarien: UWP Speicherplätze
Für diesen Punkt haben wir leider weder einen Screenshot finden noch aufnehmen können. Trotzdem möchten wir in diesem Artikel darauf eingehen, dass auch Elemente aus der Systemsteuerung übertragen werden, die der typische Endnutzer selten nutzt.
Konkret geht es um die Speicherplätze, die Microsoft mit Windows 8 einführte. Das Konzept von Speicherplätze ähnelt einem Raid, also man legt mehrere Festplatten auf unterschiedliche Weise zusammen. Entweder man kombiniert zwei ein Terabyte Festplatten miteinander, die beide dieselben Daten speichern. Fällt eine Festplatte aus, können die Daten weiterhin von der zweiten abgerufen werden. Alternativ kann man zwei ein Terabyte Festplatten zu einem großen 2 TB Laufwerk kombinieren.
Raid ist allerdings nicht flexibel. Man benötigt zur vollen Absicherung eines ein Terabyte Datenträgers auch zwingend einen zweiten, der die gleiche Kapazität umfasst. Mit Windows Speicherplätze entfällt dieser Umstand. Es erlaubt die Kombinierung von vier 256 GB Festplatten, um diese als Absicherung für eine 1 TB Festplatte zu nutzen.
In Zukunft lassen sich solche Speicherplätze direkt in den Einstellungen anlegen und verwalten. Eine sehr erfreuliche und überraschende Nachricht, genauso wie die UWP Datenträgerverwaltung.
Vorschläge zur Freiräumung des Speicherplatz
Zum Abschluss des Artikels noch eine Einstellung, dessen Ankündigung im offiziellen Windows Insider-Blog vor einigen Monaten erfolgte. Diese Funktion war mal für alle Insider aktiviert, doch auf meiner aktuellen Installation ist sie wieder weg.
Windows empfiehlt Nutzern das Löschen von lange nicht mehr genutzten Dateien und Apps. Zusätzlich werden ausgewählte Optionen aus den temporären Dateien zur Freiräumung angeboten, wie die Windows Update-Bereinigung oder Miniaturansichten.
Bild-Quelle: Twitter Albacore, Twitter Gustave Monco, Microsoft Insider Blog