Dem Microsoft Store unter Windows 11 werden große Änderungen unterzogen. Klassische Desktop-Anwendungen können nun auch eingereicht werden, weswegen Entwickler sich nicht mehr mit den Packaging-Tools herumschlagen müssen. Dies resultiert in größere Freiheiten für Entwickler und einem breitgefächerten Angebot für den Endnutzer.
Gegenwärtig herrscht leere im Microsoft Store. Anwendungen, die man wirklich braucht sind darin kaum zu finden. Aus diesem Grund besuchen wenig Nutzer den Store, wodurch auch nur wenig Softwarehersteller den extra Arbeitsaufwand in Kauf nehmen. Ein Teufelskreis also. Denn ein klassisches Programm in ein App-Paket zu zwängen ist häufig mit Arbeit verbunden, welche sich nicht rentiert, wenn sowieso alle ihren Webbrowser zum Download nutzen.
Mit gutem Beispiel voran ging Microsoft bislang nicht. Hauseigene Software lässt sich ebenfalls nicht aus dem Store beziehen, besonders ärgerlich bei absolut wichtiger Software, wie Microsoft Teams oder Office.
Dank der neuen Freiheiten des überarbeiteten Microsoft Stores ändert sich das jetzt.
Microsoft füllt ihren Store mit eigener Software, darunter PowerToys und Visual Studio Code
Ab jetzt ist nämlich Visual Studio Community 2019 direkt aus dem Store beziehbar. Mit App-Paketen wäre das niemals möglich gewesen, da Visual Studio viele Tools nachinstallieren muss und tiefer ins System eingreift. Hier stößt man an die Grenzen der universellen Windows Plattform.
Ebenfalls beliebt ist der Code-Editor Visual Studio Code. Der jetzt auch seinen Platz im Store gefunden hat. Auch die App konnte aufgrund der Store-Richtlinien nie eingereicht werden, denn VS Code basiert auf der Chromium-Engine. Obwohl MS Edge ebenfalls seit einem Jahr darauf basiert, war bis vor kurzem noch jede andere Engine außer EdgeHTML verboten. Dank der Aufhebung der Restriktionen könnte Firefox ihren Webbrowser zukünftig übrigens auch einreichen.
Sehr erfreulich ist ebenfalls das Hinzukommen von Microsoft PowerToys in den Microsoft Store. Die Werkzeug-Sammlung für Power User gehört für viele Leute schon zur absoluten Pflicht, um Windows angenehmer zu gestalten. Angenehm ist jetzt auch der Bezug, denn mit einem Klick ist es schon installiert.
Verlinken kann ich euch leider keiner der genannten Programme, da solche Store-Einträge noch nicht auf der Web-Präsenz des Stores aufzufinden sind und kein Teilen-Button zur Verfügung steht.
Drittanbieter Software bahnt sich langsam an
Nicht nur Microsoft ist fleißig am Einreichen, auch einige Drittanbieter-Apps haben ihren Weg in den neuen Store gefunden. Darunter die Aufnahme- & Streaming-Software OBS Studio, Zoom Cloud Meeting, VLC Media Player und… Achtung Werbung… Auto Dark Mode!
Zwar ist die Auswahl an Software immer noch bescheiden, allerdings kommen vorerst nur von Microsoft bestätigte Entwickler rein. Entsprechend dürfte sich bis zum finalen Release von Windows 11 noch einiges tun.
Für diese erfreuliche Nachricht kann man auch gerne in Kauf nehmen, dass solche klassischen Anwendungen leider einen eigenen Updater besitzen müssen, da der Store den Job nicht übernimmt. Eine .exe aus dem Store zu laden besitzt also keine Vorteile, außer dass der Store-Bezug an sich vertrauenswürdiger ist. Unter anderem installieren sich dadurch weniger Leute unfreiwillige AdWare, wie von diversen Software-Distributionsplattformen seit Jahrzehnten untergejubelt.
Video vom neuen Microsoft Store
Dank Zeitstempel zum richtigen Punkt innerhalb unserer großen Windows 11 Vorstellung.