Das Betriebssystem der Xbox One und Series-Konsolen erhält jeden Monat eine Aktualisierung mit neuen Funktionen. Für den Mai implementierte Microsoft die Unterstützung vom priorisierten Netzwerkverkehr, der mittels Kennzeichnung von Netzwerkpaketen realisiert wird.
In den Einstellungen unter Allgemein → Netzwerkeinstellungen → erweiterte Optionen erscheint eine neue Schaltfläche, die auf die QoS Tagging-Einstellungen verweist. Dahinter verbergen sich folgende zwei Optionen, die sich jeweils anhaken lassen:
- DSCP Tagging Enabled
- WMM Tagging Enabled
Wie funktioniert die Priorisierung vom Xbox Mai Update?
Durch eine Internetverbindung fließen große Mengen an Netzwerkverkehr, besonders wenn viele Geräte zeitgleich zur Belastung beitragen. Gelegentlich kann es also vorkommen, dass das Internet voll ausgelastet ist und der Router deswegen eine Warteschlange erstellen muss. Weil es nicht mehr möglich ist, mehrere Pakete gleichzeitig zu verarbeiten, arbeitet er sie stattdessen hintereinander ab. Dies resultiert in einer höheren Ping bei Online-Spielen, wenn bspw. der Computer im Nebenzimmer etwas herunterlädt.
Für solche Situationen können Anwendungen ihre Netzwerkpakete taggen bzw. kennzeichnen, um der Internetverbindung mitzuteilen, dass es sich um kritische Pakete handelt, deren schnelle Abarbeitung höchste Priorität genießt. Solche Kennzeichnungen lassen sich mittels beider, neu hinzugekommenen und eben erwähnten Optionen aktivieren. Dabei wird jedoch zwischen DSCP Tagging und WMM Tagging unterschieden. Allerdings kann man beide Haken bedenkenlos setzen. Sollte es irgendwelche Probleme dadurch geben, dürften diese recht schnell auffallen.
WMM Tagging
Arbeitet auf WLAN-Ebene. Auf der Strecke über die Luft zum Router versucht die Xbox, ihre Pakete zu priorisieren und andere WLAN-Geräte hintenanzustellen. Jeder handelsübliche Router sollte Wi-Fi Multimedia Traffic Management unterstützen.
DSCP Tagging
DSCP ist die Abkürzung für „Differentiated Services Code Point“. Bei diesem Standard kennzeichnet die Xbox die IPv4 und IPv6-Pakete. Von diesem Verfahren profitieren also nicht nur WLAN-Verbindungen, sondern auch kabelgebundene.
Auch in diesem Fall müssen Router, sowie Repeater oder Switches falls vorhanden, den Standard unterstützen. Außerdem könnte ein größerer Nutzen geschaffen werden, wenn der Internetanbieter die Kennzeichnungen ebenfalls beachtet, bspw. bei Low Latency DOCSIS.
Einen spürbaren Effekt generieren beide Optionen nicht unbedingt, erst recht nicht, wenn die Xbox als einziges Gerät im Heimnetzwerk agiert.
Quelle: Xbox Support, Xbox News