Eine großangekündigte Funktion von Windows 11 ist die Ausführung von Android-Apps. Allerdings ließ die Funktion lange auf sich warten, vor allem in Deutschland aufgrund der regionalen Kopplung. Das Warten hat ein Ende, denn ab sofort ist das Android-Subsystem für Windows in Deutschland verfügbar, samt des zugehörigen Amazon Appstores.
Systemanforderungen
Alle mit Windows 11 kompatiblen Computer erfüllen die Systemanforderungen des Android-Subsystems. Zwar setzt Microsoft zusätzlich noch 8 Gigabyte Arbeitsspeicher voraus, doch in unserem letzten Test prüfte der Store nicht danach. Somit wäre die Installation auf einem schwachbrüstigem Surface Go 3 durchaus möglich.
Von der Installation abraten können wir Nutzern, die mittels unseres Tricks ihren alten Computer zu Windows 11 gebracht haben. Besonders auf Notebooks könnte das Android-Subsystem massiv an Leistungsbereitschaft verlieren, während es massiv am Akku nagt.
Download und Installation über den MS Store
Das Android-Subsystem für Windows ist an den Amazon Appstore gebunden, weswegen ihr diesen zwingend installieren müsst. Diesen findet ihr über die Store-Suche oder über den untenstehenden Direktlink.
> Klickt hier, um zum Microsoft Store-Eintrag vom Amazon Appstore zu gelangen.
Nachdem ihr auf Installieren geklickt habt, geht der Microsoft Store drei Einrichtungsschritte mit euch durch. Im ersten Schritt wird das optionale Windows-Feature für die Virtualisierungsplattform aktiviert. Als zweites installiert sich das Subsystem selbst, worauf abschließend ein Neustart eures PCs folgt. Für alle Schritte sind Admin-Rechte von Nöten.
Nach dem Neustart führt Windows die abschließenden Vorbereitungsmaßnahmen durch und nach wenigen Minuten öffnet sich der Amazon Appstore automatisch.
Gähnende Leere im Amazon Appstore
Das erste Problem am Android-Subsystem unter Windows ist der Amazon Appstore. Stöbert man den Katalog durch, macht sich Enttäuschung breit, aufgrund des überschaubaren Angebots. Vorgestellt werden in der Regel nur Spiele, weswegen die Suche das einzige Mittel ist, um zielgerichtet nach Anwendungen zu suchen. Doch auch dann findet man vieles nicht.
Glücklicherweise erlaubt Microsoft die Installation von Apps außerhalb des Stores. Wir arbeiten an einer separaten Anleitung dazu, die in nächster Zeit erscheint.
Mittelmäßige Performance
Um die Android-Apps ausführen zu können, virtualisiert Windows ein ganzes Android-System im Hintergrund. Dies benötigt einiges an Ressourcen, weswegen über einen Gigabyte Arbeitsspeicher belegt werden. Sollte länger keine Android-App geöffnet gewesen sein, fährt Windows das Android-System automatisch herunter, um Ressourcen zu sparen. Außer man entscheidet sich dagegen und lässt es kontinuierlich laufen. Auch das ist möglich, aber nicht zu empfehlen.
Auf unserem Surface Pro 7 mit einem verbauten Intel i5-1035G4-Prozessor, ist die Performance mittelmäßig. In erster Linie dürfte es an dem lüfterlosen Design des Surface liegen, wodurch sich das Gerät schnell erwärmt und als Gegenmaßnahme entsprechend drosselt.
Das hoch und runter scrollen in Apps ist meistens ruckelfrei, jedoch existiert eine spürbare Latenz. Als wir das Spiel Subway Surfers probe spielten, ruckelte es stark. Es würde selbst auf einem günstigen Android-Handy besser laufen. Abweichen könnte die Erfahrung auf eurem Endgerät, weil das Surface wirklich heiß wurde.
Umfangreiche Einstellungen
Neben dem Amazon Appstore findet ihr noch einen weiteren neuen Eintrag in eurem Startmenü, nämlich die Windows-Subsystem für Android-Einstellungen.
In dieser App könnt ihr das Android-Subsystem ein wenig personalisieren. So lässt sich die eben erwähnte, dauerhafte Ausführung im Hintergrund aktivieren. Auch wichtig ist die Auswahl der Grafikkarte, auf der die Apps gerendert werden sollen. Zudem befinden sich im Reiter Kompatibilität einige Einstellungen, um die Verwendung von Apps mit der Maus und Tastatur zu optimieren. Beispielsweise, um im Spiel Subway Surfers mit den Pfeiltasten ein Wischen auszulösen.