Die Competition and Markets Authority (CMA) in Großbritannien hat kürzlich die Öffentlichkeit nach ihren Meinungen zur geplanten Activision-Übernahme durch Microsoft gefragt. Laut dem von der CMA veröffentlichten Bericht haben 75 % der eingegangenen E-Mails die Übernahme befürwortet.
Eines der wichtigsten Argumente der Befürworter war, dass Microsoft sich zuvor verpflichtet hat, Call of Duty auf konkurrierenden Plattformen verfügbar zu machen, und viele glauben, dass es für das Unternehmen ohnehin irrational wäre, das Spiel exklusiv auf der Xbox zu halten. Call of Duty setzt mittlerweile ebenfalls auf Multiplayer-Gaming und könnte mit einer Xbox-Exklusivität potenzielle Einnahmen verlieren. Außerdem hatten viele hingewiesen, dass große Konkurrenten von Call of Duty existieren in Form von Battlefield von Electronic Arts, Grand Theft Auto von Take Two und FIFA von Electronic Arts.
Die Befürworter betonten auch, dass die Fusion den Wettbewerb in der Gaming-Branche fördern würde, insbesondere in der von Apple und Google dominierten Branche für mobile Spiele. Im Cloud-Gaming-Bereich wurde argumentiert, dass es bereits genügend potenzielle Konkurrenten für Microsoft gibt, wie Netflix, und, dass die Fusion daher kein Problem darstellen würde. Schließlich wurde erwähnt, dass die Übernahme Microsoft die Möglichkeit geben würde, Activision, das derzeit mit Problemen zu kämpfen hat, zu unterstützen und zu leiten.
Trotz dieser positiven Einschätzungen gibt es auch Kritik an der geplanten Übernahme. Einige Leute betonten, dass Microsoft in einigen Bereichen, wie zum Beispiel bei PC-Betriebssystemen, marktbeherrschend ist und dass die Fusion dies nur noch verstärken würde. Andere argumentierten, dass Microsoft den Deal nicht braucht, da es die Ressourcen selbst hat, um mit PlayStation zu konkurrieren und die Übernahme somit nicht notwendig sei. Es wurde auch darauf hingewiesen, dass Microsoft in der Vergangenheit nicht immer sein Wort gehalten habe, Spiele nicht Xbox-exklusiv zu machen. Darüber hinaus behaupteten die Teilnehmer, dass „die Fusion zu einer Konsolidierung führen und einen schädlichen Präzedenzfall in der Gaming-Branche schaffen würde, indem große Publisher übernommen werden, anstatt organisches Wachstum zu fördern“.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Sache entwickelt und ob die Übernahme tatsächlich stattfinden wird. Mehrere Wettbewerbsbehörden rund um den Globus untersuchen die Übernahme bereits. Es ist wichtig zu beachten, dass die CMA natürlich keine Entscheidung basierend auf den abgegebenen 2100 Emails treffen wird. Die Meinungen der Öffentlichkeit scheint allerdings zu einem sehr großen Teil die Übernahme durch Microsoft zu befürworten. Das könnte bei der Entscheidungsfindung helfen, aber ein Referendum war das selbstverständlich nicht.
via mspu