Mit Windows 11 hat Microsoft die Taskleiste sowie auch das Startmenü runderneuert, doch die Veränderungen sind nicht nur von visueller Natur. Dabei hat man bereits erste Schritte unternommen, die Taskleiste und das Startmenü vom explorer.exe-Prozess zu entkoppeln.
So ist die Taskleiste nicht mehr Teil dieses Prozesses, aber auch die Benachrichtigungszentrale gehört nicht mehr mit dem Dateimanager zusammen. Die enge Integration zwischen Dateimanager und dem Desktop sind einer der wichtigsten Gründe für Instabilität und Performance-Probleme am Desktop. Sobald eine Komponente des Windows Explorers abstürzt, zieht das unmittelbar auch den Desktop mit und kann zu unerfreulichen Problemen bei der Benutzung führen. Häufig lassen sich diese Fehler zwar durch einen Neustart des Windows Explorer-Prozesses im Task Manager beheben, allerdings ist die Lösung natürlich nicht sonderlich elegant.
Microsoft hat nun damit begonnen, die „Immersive Shell“-Komponente vom Windows Explorer zu trennen. Hierunter wird eine Komponente von Windows bezeichnet, welche der Konzern mit Windows 8 erstmals implementiert wurde und kontrollierte damals Features wie die Charms Bar. Immersive Shell läuft unter dem Prozess namens „ShellAppRuntime.exe“, welche mit der explorer.exe zusammenhängt.
Mit den jüngsten Windows Insider Builds versucht Microsoft offenbar, die Immersive Shell vollständig aus dem Windows Explorer zu trennen. Bemerkt wurde die Änderung erstmals vom Entwickler des Programms „Start Is All Back“ in Windows 11 Dev Build 25252. Diese Umstellung scheint Microsoft bereits einigermaßen geglückt zu sein, denn der „ShellAppRuntime.exe“-Prozess lässt sich in den neuesten Insider-Builds unabhängig vom explorer.exe-Prozess starten. Zur Immersive Shell scheint unter Windows 11 beispielsweise das Interface für die Suche zu gehören, welches sich in den neuesten Insider-Builds nicht öffnen lässt, wenn die ShellAppRuntime.exe nicht gestartet ist.
Das Chaos, welches Microsoft mit der Verknüpfung von Metro-Komponenten mit der explorer.exe verursacht hat, könnte damit in kommenden Versionen von Windows 11 behoben werden. Damit ist eine Verbesserung der gefühlten Performance des Systems sowie einer wesentlich verbesserten Stabilität des Desktops zu erwarten. Noch befindet sich diese Entwicklung in einer sehr frühen Phase, allerdings ist es definitiv ein Schritt in die richtige Richtung.