Windows besitzt eine AirDrop ähnliche Funktion, die das Teilen von Dateien an Geräte in der Nähe ermöglicht. Dazu wird mittels Bluetooth eine Direktverbindung erzeugt, um anschließend die Daten schnell über WLAN zu übertragen. Zu Deutsch trägt die Funktion den wunderschönen Namen Umgebungsfreigabe, auf Englisch ist sie als Nearby Sharing bekannt.
Seit Windows 11 22H2 sind auch Desktop-Computer ansprechbar, weil die Umgebungsfreigabe jetzt über das lokale Netzwerk funktioniert. Ihr könnt mit eurem Notebook, welches mit eurem WLAN-Netzwerk verbunden ist, ein Word-Dokument zu eurem Desktop-Computer senden, der weder Bluetooth noch WLAN besitzt. Ganz lokal, ohne Umwege über eine Cloud.
Ich finde die Funktion klasse. Nur benötige ich sie eher auf meinem Smartphone. Denn meistens möchte ich die soeben geschossenen Fotos zu meinem PC schieben, um sie dort weiterzuverarbeiten. Leider bietet Microsoft keine offizielle Lösung dafür an. Meine Vorgehensweise war also, die Dateien auf OneDrive hochzuladen, um sie dann am Computer herunterzuladen. Es ist komfortabler als über ein USB-Kabel, aber dennoch nicht so einfach wie in Apples Ökosystem, wo AirDrop mit jedem Gerät funktioniert.
Die Smarthone-Link-App erlaubt zwar auch das rüber ziehen von Fotos zum Computer, aber es mangelt an Flexibilität, weil es ausschließlich mit Fotos funktioniert. Zudem fehlt eine Mehrfachauswahl, was das Übertragen von 100 Bildern sehr zeitaufwendig gestaltet.
Nearby Sharing für Android verbindet Smartphone und PC miteinander
Glücklicherweise ist die Windows-Community immer da, wenn es darum geht, von Microsoft verpasste Chancen einzuholen. Heute möchte ich euch so eine App vorstellen, nämlich Nearby Sharing für Windows 10 / Windows 11.
Es ist eine sehr simple App, die genau das macht, was man sich unter dem Namen vorstellt und nicht mehr. Sie erlaubt es, Dateien von eurem Android-Smartphone zu eurem Windows PC zu schicken. Dazu nistet sie sich unauffällig in den Teilen-Dialog von Android ein. Darin angewählt, listet die App alle im Umkreis liegenden Computer auf.
Ich habe soeben 80 Fotos von meinem Smartphone zu meinem PC geschickt. Dabei war mein PC lediglich per LAN-Kabel mit meinem Router verbunden. Es verlief reibungslos.
Nur eine wichtige Sache, die ihr beachten müsst. In den Windows-Einstellungen existiert ein extra Punkt für Nearby Sharing. In diesem muss die Verfügbarkeit auf alle Geräte in der Umgebung umgeändert werden, sonst funktioniert es nicht. Standardmäßig ist eine Einschränkung gewählt, die nur eigene Geräte zulässt. Leider kann Windows euer Smartphone nicht als eigenes Gerät identifizieren, da wir mit einer fremden App arbeiten.
Zukünftige Updates: bald auch Dateien vom PC zum Phone
Ich habe mich kurz mit dem Entwickler von Nearby Sharing ausgetauscht. Aktuell nutzt er eine offizielle Bibliothek von Microsoft, um die App zu ermöglichen. Typisch für Microsoft erhält diese keine Aktualisierungen mehr, die letzte Code-Änderung wurde 2019 getätigt.
Laut dem Entwickler gibt es diverse Dinge, die mit Microsofts Bibliothek nicht gut funktionieren. Dadurch verschickt die App manchmal Dateien per Bluetooth, obwohl eine schnellere Verbindung existieren würde. Zudem funktioniert der Verbindungsaustausch nur einseitig. Mit der aktuellen Version der App könnt ihr keine Dateien vom PC an euer Android-Smartphone senden.
Aus diesem Grund arbeitet der Entwickler von Nearby Sharing an einer eigenen Implementation von Microsofts Umgebungsfreigabe. Sollte es ihm gelingen, würde er den Prozess zuverlässiger gestalten und um mehr Funktionen erweitern.
Trotzdem bin ich zufrieden mit dem aktuellen Stand der App. Denn sie funktioniert und das ist das Wichtigste.
Nearby Sharing herunterladen
Nearby Sharing aus dem Google Play Store herunterladen
Die Funktion gibt es schon für Windows 10 und heißt Huawei share, leider nur für Huawei-Geräte.
Theoretisch gibt es die Funktion auch für Samsung-Geräte via Phone Link. Weil ich kein Samsung-Gerät habe konnte ich es nie ausprobieren.
Wo ist jetzt der Vorteil gegenüber OneDrive? Wenn ich ein Foto am Smartphone mache ist das doch auch sofort im Foto-Ordner sm PC. Und auch umgekehrt mit allen möglichen Dateien. Ohne extra App. Oder stehe ich alter Luddit auf dem Schlauch. 🤔
Es gibt sicher Leute, die ihre Fotos nicht auf OneDrive hochladen möchten. Entweder weil sie lokalen Speicher präfieren, Angst vor einer Kontosperrung haben oder einfach nur Microsoft nicht so viel Intimes anvertrauen wollen.
ABER du hast recht. Ich selbst nutze OneDrive Fotoupload und bin nicht auf die Idee gekommen, mein Handy zum Laden anzustecken, wodurch es sowieso die Fotos synchronisiert. Danke 😂
OK, danke für die A Antwort. Dann reicht mir mein OneDrive Upload. 👍
Schade finde ich es, dass sowohl Apple mit Aird Drop, Google mit nearby share und Windows mit Umgebungsfreigabe eine Lösung haben, aber alle zueinander inkompatibel sind
Mega, das ist das größe Problem. Hier sollte man sich zusammentun und einen Standard schaffen.
Das ist nicht richtig. Wenn man z. B. OneDrive for Business (oder zur Not das private) hat und sämtliche Fotos automatisch oder manuell auf sein OneDrive hochlädt, hat man es sofort überall im Zugriff.
Vor allem: was heißt hier mal wieder im Beitrag „nicht so einfach wie bei Apple“… iSheep-Infekt? Wenn man sie automatisch hochlädt, muss man in der Android/Windows-Welt exakt rein gar nichts tun – die Fotos landen automatisch auf den Systemen, auf denen man den automatischen Download aktiviert hat.
Vor allem muss ich meine Daten nicht über einen Drittanbieter leiten.
Wusstet ihr, das Umgebungsfreigabe von Windows auf Englisch Nearby Sharing heißt? Darum heißt die verlinkte App auch so. Zu allem Überfluss hat Android die Funktion „Nearby Share“ – die unter allen aktuelleren Androiden funktioniert.
Können Microsoft und Google sich nicht mal wieder Absprechen und Nearby Sharing und Nearby Share kompatibel machen?!
Danke für den Tipp, diese App als Zwischenlösung, aka Krücke, zu benutzen.