Vollkommen kabellose Bluetooth-Kopfhörer bieten den höchsten Tragekomfort im Alltag, besonders während des Sports. Dafür waren sie zu ihren Anfangszeiten deutlich teurer als die kabelgebundenen Varianten. Doch mittlerweile gibt es im Handel viele günstige Alternativen, die teilweise weniger als 30€ kosten. Allerdings muss zu diesem günstigen Preis mit Abstrichen gerechnet werden. Ist davon die Akkulaufzeit oder die Konnektivität betroffen, so verfliegt schnell der durch die Kabelfreiheit zugewonnene Komfort.
Der Hersteller SoundPEATS hat uns selbstsicher ihre Bluetooth-Kopfhörer zum Testen zugesandt. Dabei handelt es sich um die SoundPEATS Mini, welche bei Amazon für 30 bis 40€ zu erwerben sind. Wir haben das Produkt ausführlich für euch getestet, um nach mehrwöchiger Musikwiedergabe ein präzises Fazit ziehen zu können.
Verarbeitung und Tragekomfort
Nimmt man das Ladeetui in die Hand, so fällt das billige Plastik sowie das hohle Innere auf. Stören tut dies im Alltag nicht, da es äußerst selten vorkommt, dass man sein Ladecase genaustens inspiziert. Blicken wir stattdessen auf die entscheidenden Funktionen des Case, denn die machen einen wertigen Eindruck. Ein starker Magnet hält den Deckel geschlossen, dessen Öffnungs-Mechanismus genug Stabilität aufweist, um mir keine Sorgen bezüglich der Langlebigkeit zu bereiten. Ebenfalls wenig Sorgen bereitet mir die Sicherung der beiden Kopfhörer selbst. Denn auch diese sind mit guten Magneten ausgestattet. Keiner der beiden Ohrhörer fällt ungewolt raus, selbst wenn das Ladeetui kopfüber geschüttelt wird.
In unserem Test hervorragend abgeschnitten hat der Tragekomfort. Zwar üben die Kopfhörer einen leichten Anpressdruck aus, fallen aber dabei nie störend auf. Mit der Zeit fallen sie dann gar nicht mehr auf, weil sie sehr sicher und subtil sitzen. Ich bin jemand, der seine Probleme mit In-Ear-Kopfhörern hat. Trotzdem gefallen mir die SoundPEATS Mini sehr.
Konnektivität: stabile Verbindung zum Smartphone
Während meiner gesamten Testphase gab es keine einzige Unterbrechung der Musikwiedergabe. In diesem Aspekt bewegen sich die SoundPEATS Mini auf einer Stufe mit höherpreisigen Modellen. Das wird besonders bei der guten Reichweite deutlich. In meiner Altbau-Wohnung durchbricht die Bluetooth-Verbindung zwei Wände, ehe sie ins Stottern gerät. Somit ist es problemlos möglich, mit diesen Kopfhörern Staub zu saugen oder zu kochen.
Ebenfalls makellos funktioniert der Verbindungsaufbau über Bluetooth. Sobald ein Kopfhörer aus dem Ladecase entnommen wird, verbindet er sich automatisch mit dem Smartphone. Das dauert ein wenig länger als bei anderen Modellen, die schon beim Aufklappen in die Einsatzbereitschaft übergehen. Doch das ist ein Unterschied von zwei Sekunden, der im Alltag nicht ins Gewicht fällt.
Sehr störend dagegen ist die Tatsache, dass das Ladeetui eine Restkapazität an Akku besitzen muss, damit die Kopfhörer ihre Verbindung beim Verstauen beenden. Habt ihr das Case länger nicht geladen, so erkennen die Kopfhörer nicht, dass sie darin eingelegt wurden. Dies sorgte in meinem Test dafür, dass die Musik stundenlang im Case weiterlief, ohne dass ich es wusste. In diesem Fall ist es zwingend erforderlich, die Kopfhörer manuell auszuschalten, durch das zehnsekündige gedrückt halten beider Berührungsfelder. Ein sehr unkomfortables Erlebnis und eine große Schwachstelle der SoundPEATS Mini.
Akkulaufzeit und Ladezeit
Die Kopfhörer erlauben eine unterbrechungsfreie Wiedergabe von bis zu fünf Stunden. Diesen Wert erreichen sie im Alltag tatsächlich, weswegen die Herstellerangaben der Realität entsprechen. Das ist nicht nur löblich, sondern ausreichend für jede Fitnesseinheit. Die Ladebox lädt die Kopfhörer dreimal vollständig auf, wodurch sich eine Gesamtlaufzeit von 20 Stunden ergibt. Auch das ist ein guter Wert angesichts der kompakten Größe sowie leichten Gewichts.
Doch was ist, wenn die fünf Stunden vollständig ausgereizt wurden, aber man so schnell wie möglich weiterhören möchte? In diesem Fall spielt die Ladezeit der Kopfhörer durch das Case eine wichtige Rolle. Bei den SoundPEATS Mini ist sie mittelmäßig. Es braucht ungefähr dreißig Minuten, ehe ein Füllstand von circa 50% erreicht worden ist. Das sollte für eine Musikwiedergabe von bis zu zwei Stunden ausreichen. Für eine hundertprozentige Ladung muss eine Stunde ohne Musik vergehen.
Leider war es in meinem Test schwierig abzuschätzen, wie viel Strom noch in den Akkus schlummerte. Denn die Kopfhörer melden Android keine akkuraten Prozentwerte.
Sollte das Ladeetui selbst leer werden, kann es per USB-C aufgeladen werden. Ebenfalls eine gute Sache, weil dadurch ein einziges Ladekabel für Smartphone und Kopfhörer ausreicht. Vorausgesetzt es ist kein iPhone im Einsatz. Mit einer kleinen LED am Gehäuse wird der Ladestand signalisiert und sobald sie grün leuchtet, ohne zu pulsieren, ist das Case vollständig aufgeladen.
Klang: die SoundPEATS Mini klingen ihrem Preis entsprechend
Die Klangqualität ist die schwierigste Disziplin für günstige Kopfhörer, weil hier die meisten Abstriche gemacht werden müssen.
Lob spreche ich für die Bässe aus. Denn diese sind gut saturiert, ohne aufdringlich zu sein geschweige die mittleren Frequenzen zu schlucken. Viele Hersteller neigen dazu, beim Bass zu stark aufzutragen, weil dieser ein wichtiges Qualitätskriterium für manche Hörer darstellt. Frei nach dem Motto, der Bass muss knallen. SoundPEATS verzichtet glücklicherweise darauf zum Wohle der Klangqualität. Zudem sind die Tiefen ausreichend detailliert.
Das es trotzdem Kopfhörer sind, die sich im unteren Preissegment ansiedeln, wird bei den Höhen spürbar. Denn diese sind leicht schrill und schlucken teilweise die Mitten auf. Schmerzhaft oder unangenehm hoch wird es nicht, weswegen es kein alarmierendes Problem ist. Ich würde sagen, der Sound ist dem Preis angemessen, aber es gibt genug Luft nach oben. Höherpreisige Modelle können in diesem Bereich ganz klar punkten.
Als Codec wird neben dem standardmäßigen SBC auch AAC unterstützt, was sowohl die Kompatibilität zu iPhones gewährleistet als auch die Klangqualität steigert. Zudem werden die Kopfhörer ziemlich laut, weswegen ihr selbst bei leisen Musikstücken und Videos keine Probleme haben solltet.
Musiksteuerung mittels Berührungsfelder
An den Rückseiten der beiden Ohrhörern sind große, sensitive Felder angebracht, mit denen sich die Musikwiedergabe steuern lässt. Zu meiner Überraschung funktioniert die Erkennung äußerst zuverlässig.
Leiser stellen lässt sich die Musik mit einem einfachen Tipp auf den linken Ohrhörer. Das Äquivalent dazu ist ein Tipp auf der rechten Seite zur Erhöhung der Lautstärke. Möchtet ihr einen Song ganz überspringen, so müsst ihr nur 1,5 Sekunden den rechten Hörer gedrückt halten. Glücklicherweise müsst ihr die Sekunden nicht abzählen und somit nicht in Präzisionsarbeit euren Finger pünktlich abnehmen. Stattdessen melden sich die Kopfhörer nach Auslöse mit einem kleinen Sound als Indikator. Mir hat das Gestenlayout während meiner Testphase gefallen.
Hinzukommt, als kleiner Kritikpunkt, der fehlende Näherungssensor. Wer erwartet, dass die Kopfhörer automatisch pausieren, sobald sie aus dem Ohr entnommen wurden, der dürfte enttäuscht werden. Ich möchte das nicht als großen Nachteil ankreiden, weil es kein Problem darstellen sollte, kurz die Musik mit einem Doppeltipp zu pausieren. Doch in Alltagssituation, falls man bspw. auf der Straße angesprochen wird, ist jede zusätzliche Eingabe eine Eingabe zu viel.
Mikrofonqualität
Verwirrend könnte die Angabe von „AI Noise Cancelling“ auf der Verpackung der Kopfhörer sein. Denn gemeint ist nicht die Art von Noise Cancelling, die euch bei einem Spaziergang an der Hauptstraße vor den lästigen Motorengeräuschen bewahrt. Stattdessen bezieht sich das Noise Cancelling auf die Mikrofone beim Telefonieren, welche Hintergrundgeräusche vermindern wollen. Sodass zumindest eure Stimme im Fokus bleibt.
Die Mikrofonqualität ist in Ordnung. Euer Gesprächspartner wird euch klar und deutlich verstehen, ohne euch die unangenehme Gegenfrage zu stellen, ob ihr wieder mit euren günstigen Kopfhörern unterwegs seid, während er seine neuen AirPods rockt. Meine Stimme ertönt sehr direkt, es ist wenig Raumhall enthalten, was positiv zu vermerken ist. Gleichzeitig klingt sie gedämpft.
Fazit & Wertung der SoundPEATS Mini.
Positiv:
Für einen kleinen Preis von 40€ bieten die SoundPEATS Mini eine extrem gute Verbindungsstabilität und lange Akkulaufzeit. Das sind die beiden Knackpunkte von kabellosen Kopfhörern und sie wurden zur vollsten Zufriedenheit umgesetzt. Ebenso wie der Tragekomfort und die Steuerung von Musik. In diesen Bereichen müssen sich die Kopfhörer nicht vor deutlich teureren Modellen verstecken, sondern stehen auf einer Stufe mit diesen.
Negativ:
Leider ist es eine große Komfortminderung, dass die SoundPEATS Mini manuell ausgeschaltet werden müssen, sobald der Akku im Ladeetui leer ist. Im Alltag ist es wirklich nervig, die Kopfhörer zum Ausschalten zehn Sekunden lang gedrückt zu halten, nur weil man vergaß das Case am Vorabend zu laden. Besonders ärgerlich ist dieser Kritikpunkt, weil er einfach zu beheben wäre. Des Weiteren müssen zu diesem Preis Abstriche bei der Klangqualität gemacht werden.
Kaufempfehlung:
Ich spreche eine Kaufempfehlung aus, denn für das kleine Geld erhaltet ihr sehr potente, kabellose Kopfhörer. Es spricht nichts gegen die SoundPEATS Mini. Vor allem nicht, wenn sie wieder auf 30€ reduziert sind und ihr eure Kopfhörer nur gelegentlich im Einsatz habt.
Wer aber viel und gerne Musik hört, dem würde ich die Investition in ein höherpreisiges Modell der Konkurrenz raten. Denn die Samsung Galaxy Buds 2 kosten zwar das doppelte, besitzen dafür die hier erwähnten Nachteile nicht. Habt ihr es mit dem Kauf nicht eilig, so könnt ihr auf einen attraktiven Deal warten, wodurch ihr die Samsung-Konkurrenz für nur 10 – 20€ mehr bekommt. Dies entspricht einem minimalen Aufpreis für eine viel höhere Qualität.
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