Microsoft vermarktet seinen Edge-Browser sehr aggressiv an Benutzer seines eigenen Betriebssystems. Dies hat mittlerweile derart absurde Ausmaße angenommen, dass Chrome-Nutzer eine kleine Odyssee an Benachrichtigungen, Pop-Ups und Bannern ignorieren oder wegklicken müssen, um den Browser ihrer Wahl benutzen zu können. Dies ist längst bekannt und Microsoft scheut nicht, selbst die Webseite von Google zu modifizieren, um dort eine aggressive Werbung für sein eigenes Produkt zu platzieren.
Jenen Nutzern, denen es gelingt, einen anderen Browser zu benutzen, gehören allerdings weiterhin zur Werbezielgruppe von Microsoft unter Windows 10 und 11. Neuerdings zeigt der Konzern über das kleine Tool „BGAUpsell.exe“ Werbung für seine Suchmaschine Bing an, welche konkret auf Google Chrome-Nutzer abzielt. Dabei prüft das kleine Programm seit dem letzten Update, ob Edge in den letzten 48 Stunden benutzt wurde, um eine lästige Benachrichtigung am Desktop anzuzeigen. Darin empfiehlt Microsoft den Chrome-Nutzern, Bing als Suchmaschine festzulegen und damit AI-Funktionen zu nutzen sowie Microsoft Rewards zu verdienen.
Aufregung in sozialen Netzwerken
Der Schritt hat für durchaus große Aufregung gesorgt, nachdem die Benachrichtigung interessanterweise sämtliche Nicht-Stören-Einstellungen ignoriert. Selbst in Streams und Games wurde laut Nutzerberichten die Bing-Werbung am Desktop dargestellt. Microsoft ist bekannt für seine aggressive Vermarktung seiner eigenen Dienste unter Windows, allerdings hat mittlerweile auch Google mit ähnlichen Taktiken begonnen. Auf seiner Homepage, YouTube und Gmail bewirbt auch der Suchmaschinengigant mittlerweile sehr prominent den eigenen Browser an seine Kunden.
Aufgrund des enormen Aufsehens, für das die neueste Bing-Werbung am Desktop gesorgt hat, hat auch Microsoft mittlerweile reagiert. In einem Statement gegenüber Medien gab der Konzern bekannt, die Einblendung zu prüfen. Diese scheint mittlerweile zurückgezogen worden zu sein. Der Konzern müllt sein Betriebssystem so zunehmend mit Werbung zu und darunter leidet mittlerweile auch das Benutzererlebnis.
Wir haben bereits vor einem Jahr darüber gesprochen in unserem Video auf YouTube: