Seit mehreren Jahren liefert moderne Ultrabook-Hardware genügend Leistung, um mittelmäßig anspruchsvolle Top-Games zumindest in HD-Qualität flüssig auszuführen. Dementsprechend hat sich zuerst eine kleine Enthusiasten-Community rund um Geräte wie den GPD Win 3 gebildet, aber der Handheld-Gaming-PC-Markt war mit dem Launch des Steam Deck erst richtig gestartet. Mittlerweile gibt es auch von größeren PC-Herstellern kompakte Gaming-PCs im Handheld-Format, darunter den jüngst vorgestellten und sehr interessanten Lenovo Legion Go.
Auch Microsoft soll einen Xbox-Handheld in Entwicklung gehabt haben, berichtet The Verge aktuell unter Berufung auf ungenannte Quellen. Dabei soll der Fokus der Hardware allerdings auf Cloud-Streaming gelegen haben im Gegensatz zu den Angeboten von Valve oder Lenovo. Die portable Xbox-Konsole hätte lediglich Streaming unterstützt, sodass wohl ein Xbox Game Pass-Abonnement zur Nutzung sämtlicher Funktionen erforderlich wäre. Nähere Details zur Hardware liefert der Artikel nicht, jedoch scheint Microsoft selbst keinen Bedarf danach zu sehen, eine eigenständige Spielekonsole im Handheld-Format vorzustellen.
Interessanterweise spricht der Artikel den Aspekt Software kurz an: Demnach habe Microsoft eine mobile Version des Xbox-Dashboards dafür entwickelt, welche für die Bedienung auf einem kleinen Display vorgesehen ist. Nachdem die Entwicklung der mobilen Streaming-Konsole wohl nicht fortgeführt wird, könnte Microsoft wenigstens dieses Interface auf Windows 11 portieren. Das ist allerdings eher das Wunschdenken des Autors und kein konkreter oder gar durchgesickerter Plan des Unternehmens. Tatsächlich hatte das Unternehmen im Zuge eines internen Hackathons einen Handheld-Modus für Windows 11 entwickelt, welcher dem Xbox-Interface sowie natürlich Windows 8 nachempfunden war. Klar ist, dass diese neue Produktkategorie an Gaming-PCs definitiv ein System braucht, das für die Bedienung mit Touch, Joysticks und D-Pad optimiert ist. Da wäre Windows 8 jetzt wieder ganz praktisch.
Microsoft hatte bereits in der Vergangenheit eigene Streaming-Hardware geplant, darunter eine stationäre Konsole, welche lediglich als Entertainment- und Xbox Game Pass-Gerät dienen sollte. Die kleine TV-Box wurde unter dem Projektnamen Keystone entwickelt, jedoch im Vorjahr noch eingestellt. Stattdessen ist Microsoft die Route mit Streaming-Apps auf verschiedenen Fernsehern eingeschlagen.
Quelle: The Verge