Ein Edge-Nutzer hat auf Twitter kürzlich seinen Frust über Microsofts Browser verlautbart, indem er einen Screenshot von den manipulativen Praktiken des Redmonder Softwarekonzerns hinwies. Microsoft antwortete auf die peinlichste und dreistest-mögliche Art auf diese legitime Nutzerbeschwerde. Der Konzern hat den Tweet mittlerweile wieder gelöscht, aber die Antwort zeigt Microsofts unverblümte Absicht, Nutzern keinerlei Anpassungsmöglichkeiten und Freiheiten in ihrem Browser zu bieten, wenn diese nicht zur Folge haben, die eigenen Dienste des Konzerns zu fördern.
Video: So macht ihr Edge weniger lästig
In dem Screenshot verlangt bzw. „empfiehlt“ Microsoft Edge die Änderung der Standard-Suchmaschine auf Bing über ein Pop-up-Fenster. Diese Aufforderung bietet dem Nutzer zwei Optionen:“Bestätigen“, womit Bing zur Suchmaschine geändert wird und „Später setzen“, womit Bing später zur Suchmaschine gesetzt werden kann, wenn das Pop-up-Fenster wieder aufscheint. Twitter-Nutzer Mario suggerierte in seinem Tweet an den offiziellen Microsoft Edge-Account, dass dort „Niemals“-Knopf fehlte. Der offizielle Microsoft-Account antwortete: „Tut er nicht.“
Wenig überraschend hatte der Tweet einige wütende Reaktionen zur Folge, zeugt er doch davon, dass Microsoft grundlegende Freiheiten der Nutzer zur Auswahl ihrer Dienste nicht akzeptieren möchte. Der Nutzer, welcher den Tweet an Microsoft richtete, antwortete darauf nur: „Oh Mann, ich kann es kaum erwarten, dass dieses benutzerfeindliche Verhalten MS in eine Kartellklage verwickelt.“ Daraufhin hat Microsoft den peinlichen Tweet gelöscht.
Leider müssen sich Nutzer die Freiheiten mit ihren eigenen Produkten zunehmend mithilfe des Gesetzgebers erzwingen. Nach mehr als 8 Jahren wird Microsoft es Nutzern unter Windows erlauben, die Suchmaschine für die Websuche in Startmenü zu ändern. Der Grund: Neues EU-Recht, das ab März 2024 in Kraft tritt.