Im Zuge der CES 2024 hat auch der deutsche Autohersteller Volkswagen seine Pläne für Integration von ChatGPT in mehrere seiner zukünftigen Modelle angekündigt. Der Chatbot soll dabei in den IDA Sprachassistenten des Wolfsburger Autokonzerns integriert werden.
Die deutsche Autoindustrie hat Aufholbedarf: Chinesische und US-amerikanische Hersteller haben die europäische Autoindustrie in nur 15 Jahren mit dem Elektroauto „überrascht“. Und nun will auch plötzlich der europäische Gesetzgeber sich von fossilen Brennstoffen verabschieden, was angesichts der globalpolitischen Situation (Nahost-Konflikt, Ukraine-Krieg, etc.) absolut niemand vorhersehen und schon gar nicht vorher schon antizipieren konnte.
Aber auch die Autoindustrie selbst hat sich verändert: Der Fokus auf moderne Technologien, Smartphone-ähnliche Bedienkonzepte und elektrischen Antrieb anstatt auf saubere Diesel-Fahrzeuge hat in nur wenigen Jahren die deutsche Autoindustrie einsehen lassen, dass man aufs falsche Pferd gewettet hatte. Einsicht ist da womöglich sogar das falsche Wort.
Die Rettung, zumindest fürs nächste Börsenquartal, liefert das aktuellste Buzzword der jährlichen US-Technologiemesse: Künstliche Intelligenz. Volkswagen wird nämlich das Produkt von OpenAI in seine zukünftigen Iterationen des ID.7, ID.4, ID.5, ID.3, Tiguan, Passat und Golf integrieren. Dazu das Statement von Volkswagen:
„Volkswagen hat die Technologie immer demokratisiert und für viele zugänglich gemacht. Das ist einfach in unserer DNA verankert. Deshalb sind wir jetzt der erste Volumenhersteller, der diese innovative Technologie als Standardfunktion in Fahrzeugen ab dem Kompaktsegment anbietet. Dank der nahtlosen Integration von ChatGPT und der starken Zusammenarbeit mit unserem Partner Cerence bieten wir unseren Fahrern einen Mehrwert und direkten Zugang zum KI-basierten Forschungstool. Dies unterstreicht auch die Innovationskraft unserer neuen Produkte.“
VW ist also der erste Hersteller weltweit, welcher innovative KI-Technologien in seine Fahrzeuge integrieren wird und man wird damit Fahrern den „direkten Zugang zum KI-basierten Forschungstool“ liefern. Das ist eine durchaus interessante Perspektive auf ChatGPT. Spannend wird insbesondere die Umsetzung im VW-Infotainmentsystem, denn ChatGPT-Integrationen gibt es in allerlei Formen, vom „Berufsinfomat“ des österreichischen Arbeitsamtes über unzählige „AI-Girlfriends“ bis hin zum Windows Copilot. Alle davon sind absolute Publikumslieblinge.
Das Foto im Artikel stammt übrigens von der VW-Ankündigung, Skype und Microsoft Office in seine Fahrzeuge integrieren. Die Integration der innovativen Messaging-Plattform Skype hat VW übrigens Anfang 2019 für seine ID-Fahrzeuge angekündigt. Ein Jahr davor hatten wir Skype für tot erklärt, aber das konnte VW ja nicht wissen.
Quelle: VW