Wer sich für eine “Lifetime”-Lizenz von Start11 und die Software zuletzt installieren wollte, könnte womöglich enttäuscht werden: Die lebenslange Lizenz gilt nämlich nicht für die zuletzt neu veröffentlichte Version 2 des beliebten Startmenü-Ersatzes für Windows 10 und 11. Käufer der „Lifetime“-Lizenz erhalten das Update auf „Start11 v2“ nicht. Sie müssen eine neue Lizenz erwerben, um auf die aktuelle Version mit den neuen Funktionen zu wechseln.
Start11 ist ein beliebter Startmenü-Ersatz von Stardock, welcher mehr Flexibilität und eine Fülle an interessanten Designs und Personalisierungsmöglichkeiten fürs Windows 11 Startmenü mitbringt. Die Software ist keineswegs schlecht und zahlreiche Benutzer tauschen etwas Stabilität bei der Bedienung des Startmenüs gerne gegen die unzähligen Zusatzfunktionen und Optionen ein. Es bietet verschiedene Stile und Designs zur Konfiguration an, um das Startmenü nach den eigenen Wünschen zu gestalten.
Start11 v2 ist nun die neueste Version, die am 25. Oktober 2023 veröffentlicht wurde. Sie bringt eine ganze Reihe von Verbesserungen und neuen Funktionen mit, erhöht allerdings auch die Version auf v2. Somit werden bestehende Kunden für die neuen Funktionen das Programm erneut erwerben müssen, genaugenommen erneut eine „Lifetime“-Lizenz kaufen müssen. Stardock hatte dies seinen Nutzern zuvor allerdings nicht kommuniziert. Seit der Veröffentlichung von Start11 v2 wurde der Name der alten Lizenz in der Lizenzübersichtsseite einfach von „Start11 Lifetime“ auf „Start11 v1 Lifetime“ geändert.
Einige Nutzer hatten nur „Start11 v1“, das zur damaligen Zeit nur als „Start11“ bekannt war, nur wenige Tage vor dem Release der Version 2 erworben. Diese Nutzer erhielten nicht automatisch die neue Version. Nur Nutzer, die Start11 v1 ab 1. Oktober 2023 gekauft haben, erhalten auch automatisch das Upgrade auf die neuere Version. Jene unglücklichen Nutzer, die beispielsweise am 29. September gekauft haben, müssen das Programm neu kaufen.
Viele Käufer der „Lifetime“-Lizenz waren sich dieser Einschränkung somit nicht bewusst, als sie Start11 v1 erworben haben. Sie gingen davon aus, dass sie zum Upgrade auf alle weiteren Versionen berechtigt wären. Dies hat zu einiger Kritik und Verärgerung bei Kunden geführt, die sich von Stardock getäuscht fühlen. Stardock hat diese Bedingungen nicht klar und deutlich von Anfang an an seine Kunden kommuniziert.
Stardock ist natürlich nicht das einzige Unternehmen, das mit „Lifetime“-Lizenzen für Ärger sorgt. Ein anderes Beispiel ist Filmora, ein kleines Videobearbeitungsprogramm von Wondershare. Filmora bot ebenfalls eine „Lifetime“-Lizenz an, die 79,99 US-Dollar kostete. Diese Lizenz sollte einen lebenslangen Zugang zu Filmora-Updates bieten. Später änderte der Hersteller die Bedingungen – wohlgemerkt nach dem Kauf – und führte eine Unterscheidung zwischen „Updates“ und „Upgrades“ ein, sodass man Inhaber von „Lifetime“-Lizenzen erneut zur Kasse bitten konnte. Dies ließ die Filmora-Community allerdings damals nicht auf sich sitzen, wonach das Unternehmen seinen Kurs änderte.
Diese Fälle zeigen, dass „Lifetime“-Lizenzen oft irreführend und unehrlich sind. Sie suggerieren den Kunden, dass sie einen lebenslangen Zugang zu einem Produkt erhalten, ohne weitere Kosten erwarten zu müssen. In Wirklichkeit schließen sie trotzdem oft zukünftige Versionen und Updates aus, womit die Kunden erneut zur Kasse gebeten werden.
Bei Stardocks Start11 handelt es sich zwar um relativ günstige Software, wo man für 8,99 Euro eine Einzellizenz erwerben kann, aber die Veröffentlichung einer anfangs unangekündigten Version 2 untergräbt das Vertrauen von Kunden, die beim Kauf von „Lifetime“-Lizenzen auch eine lebenslange Lizenz für Updates für die gekaufte Software erwarten und nicht nur bis zu einer willkürlich vom Hersteller definierten Version.
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