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Keine Angst vor Backups (3): Raid Level

Dieser kleine Exkurs gehört eigendlich nicht in die Reihe „Kein Backup, kein Mitleid“ hinein und müsste streng genommen „Raid ist kein Backup“ heißen.
Trotzdem will ich kurz das Thema des „Verbundes“ ansprechen.

Ein Raid Verbund einrichten lässt sich auf Festplatten und SSDs einrichten, bei USB-Sticks und SD-Karten sollte man darauf aber verzichten.
Bei einem Raid, auch Festplattenverbund genannt, verbindet man Festplatten in verschiedener Weise miteinander, um neben den regelmäßigen Backups zur Datensicherheit eine Ausfallsicherheit im Backup-Speicherort zu gewährleisten.
Dabei werden in der Praxis verschiedene Raid Typen am häufgsten verwendet: Raid 0, 1, 5, 6 und 10.
Weil aber Raid 0 auf Geschwindigkeit augelegt ist, indem man mehrere Plattenkapazitäten einfach addiert und eine „große“ Festplatte daraus macht, eigent sich dieser Typ nicht als Option für Backupspeicher, da bei einem Festplattendefekt alle Daten auf allen Festplatten verloren sind.
Zu Raid 6 und 10 komme ich gleich noch.

Raid 0 – nicht für Backups geeignet

Erstellen lassen sich Raids entweder als Hardware-Raid per dediziertem Raidcontroller, oder als Software-Raid per Software bei Synology, UgreenOS Pro, OpenMediaVault, TrueNAS oder einem reinen Linux und Windows Server.

Raid 1:

Bei einem Raid 1, auch Spiegelung oder Mirror genannt, werden die Daten 1:1 auf alle Festplatten gleichermaßen gespeichert.
Bei zwei mal 1TiB Festplatten hat man also auch nur 1TiB als Speicher zur Verfügung.
Wenn eine der Festplatten jedoch ausfällt, kann man diese austauschen und das Raid kopiert die Daten der funktionierenden HDD auf die neue Festplatte.

Vorteile:
  • einfach einzurichten
  • sehr hohe Aufallsicherheit
Nachteile:
  • halbe Kapazität
  • Neuaufbau des Raids kann je nach Festplatten sehr lange dauern

Raid 1 – die Empfehlung in fast allen Fällen

Raid 5:

Ist einem die hohe „Speicherverschwendung“ eines Raid 1 nicht recht, kann man ein Raid 5 einrichten.
Hierbei benötigt man zwingend 3 oder mehr gleich große Festplatten, denn: jede Festplatte beinhaltet von jedem Datenblock einen Teil, und zusätzlich einen Paritätsblock. Dieser ist dann wichtig, wenn eine der Festplatten ausfällt: Aus der Paritätssumme lässt sich der Wert berechnen, der auf der ausgefallenen Festplatte gelegen hat, und kann dann bei einbau einer neuen Platte wiederhergestellt werden.

Vorteile:
  • schneller als Raid 1, da Grundidee wie bei einem Raid 0 besteht
  • Kapazität ist mit der „Summe aller Festplatten – eine Festplatten“ größer als bei Raid 1 (von 1+1+1+1 TiB sind 3TiB verfügbar)
Nachteile:
  • Ausfall einer Festplatte ist möglich, fallen aber direkt 2 aus, sind alle Daten weg
  • mehr Anschaffungskosten und mehr Stromverbrauch

Raid 5 – wenn vie Speicherplatz gefragt ist

Raid 6:

Ein Raid 6 ist die verbesserte Version eines Raid 5, da es auf jeder Platte 2 Paritätsblöcke gibt, es können also bis zu 2 Festplatten ausfallen, bevor Daten verloren gehen.

Vorteile:
  • schneller als Raid 1
  • Kapazitätsrechnung wie bei Raid 5
Nachteile:
  • mindestens 4 Festplatten nötig, dadurch mehr Verbrauch und höhere Kosten
  • weniger Geschwindigkeit als bei Raid 5

Raid 6 – wenn Typ 5 nicht sicher genug ist

Raid 10:

Ein Raid 10 ist eine Mischung aus Raid 1 und 0, mit dem man Redundanz und Geschwindigkeit verbinden möchte: man erstellt aus 4 Festplatten jeweils 2 Raid 1, und verbindet diese Raids dann zu einem großen Raid 0

Voteile:
  • schnell und sicher
Nachteile:
  • Konfiguration komplex
  • hohe Anschaffungskosten

Raid 10 – schnell, sicher, teuer

Wenn es sich anbietet, was bei fertigen NAS Lösungen von Synology, Ugreen, Qnap und co. meist der Fall ist, sollte man ein Raid einrichten (lassen).
Es schützt explizit NICHT (!) vor Datenverlust, ein Raid ersetzt in keinster Weise ein vernünftiges und regelmäßiges Backup (siehe Artikel 1 und 2). Es ist aber eine Hilfe bei einem Festplattendefekt, die Backupdaten nicht zu verlieren.
Man erspart sich also langwieriges Neukonfigurieren und Kopieren aller Daten auf die neue Backup Platte.

 

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