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Chuwi Hi10 Max im Test: Was kann das Surface Go aus China?

Wo sind eigentlich die ganzen interessanten Surface-Klone hin? Aktuelle Geräte mit diesem Formfaktor kann man praktisch an einer Hand abzählen, weil Microsoft mit seinem Surface Pro und Surface Go den Markt dominiert. Es gibt praktisch keinen Platz für andere Marken, sich durchzusetzen, insbesondere als Windows-Geräte. Zudem ja auch die Produktion der Geräte selbst für die Hersteller alles andere als günstig sind und die Erwartungsstandards von Kunden hoch, da breit gefächerte Konkurrenz aus dem Android- und iPad-Segment ebenfalls existiert.

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Design und Verarbeitung

Der chinesische Hersteller Chuwi steigt nun in einen Markt ein, der vorrangig von Microsofts Surface Go 4 dominiert wird. Mit dem Chuwi Hi10 Max siedelt sich der Hersteller aber weit unterhalb jener Preisbereiche an, wo Microsoft sein günstigeres Surface Go verkauft. Das Tablet mit Stift und Tastatur im Lieferumfang kostet neu weniger als 400€. Dafür bekommen KUnden aber einiges geboten: Es ist ein 13-Zoll-Tablet mit einem Rahmen aus einer Magnesium-Alu-Legierung und einer Rückseite aus Plastik, wobei das Tablet selbst einen durchaus hochwertigen Eindruck hinterlässt. Anfassen muss man diese Rückseite allerdings ohnehin nicht: Es gibt nämlich keinen integrierten Kickstand am Chuwi Hi10Max, sondern eine magnetisch anheftende Abdeckung aus Fake-Leder. Diese dient zugleich als Kickstand, klappt allerdings von oben runter. Das Material hat eine schöne Leder-Optik und eine angenehme Haptik, die auch durchaus wertig erscheint. Das Faux-Leder setzt sich auf der Handballenablage, wobei die Rückseite des Tastatur-Covers mit einem Mikrofaser-ähnlichen Material abgedeckt wird. Minderwertig erscheint es im Vergleich zu einem Surface Go auch auf den zweiten Blick nicht. Einige Kompromisse werden aber bei den Details gemacht.

Tastatur und Touchpad

Dazu gehört etwas auch das Tastatur-Cover des Hi10 Max. Zuerst aber zum Positiven: Es hat eine grundsolide verarbeitete Chiclet-Tastatur mit einem angenehmen Druckpunkt und ausreichendem Feedback. Die Tastatur ist in drei Helligkeitsstufen hintergrundbeleuchtet und hat ein englisches ANSI-Layout, wobei die Umlaute in voller Größe benutzt werden können, aber die spitzen Klammern rechts der linken Shift-Taste fehlen. Ein deutsches Keyboard-Layout gibt es nicht.

Das Touchpad ist ebenfalls nicht einer der erwähnten Kompromisse. Es ist leichtgängig, präzise und unterstützt auch die verschiedenen Windows-Gesten sehr schnell. Probleme bei der Handballenerkennung, wie man sie von vielen China-Laptops kennt, haben wir beim Chuwi Hi10 Max nicht erlebt. Obwohl das Gerät an der Stelle des Menü-Knopfs tatsächlich eine per FN aktivierbare Taste zum Deaktivieren des Touchpads verfügt, waren unbeabsichtigte Mauseingaben während des Tippens tatsächlich kein Problem.

Als größtes, nennenswertes Problem sehe ich bei der Verarbeitung des Geräts höchstens die Magneten: Sowohl bei der Lasche zum Anheften der Tastatur an den oberen Bildschirmrand, was enorm den Schreibkomfort bei diesem Formfaktor erhöht, als auch der untere Magnet, welches Tastatur und Tablet verbindet, sind deutlich schwächer als bei Microsofts Surface Geräten.

Performance und Specs

Herzstück des Chuwi Hi10 Max ist der Intel N100-Prozessor, ein Vierkern-Prozessor, der überraschend brauchbare Leistung für dieses kleine Tablet bietet. Es kann in vieler Hinsicht durchaus mit dem Surface Pro X von Microsoft konkurrieren, liefert es diese Leistung doch auch vergleichsweise effizient ab. In Kombination mit aktiver Kühlung und 12 GB Arbeitsspeicher erreicht das Tablet eine Leistung, die mit älteren High-End Laptop-CPUs vergleichbar ist. Es ist schneller und effizienter als ein Intel i3-10100Y im teuersten Surface Go 3-Modell und kann in einigen Benchmarks sogar den Intel N200 im Surface Go 4 schlagen.

Display und Stift

Vorne dran hat das Chuwi tatsächlich etwas Surface-Hardware verbaut und zwar ein 12,96-Zoll-IPS-Panel mit 2880 x 1920 Auflösung, das Helligkeiten von etwa 350 Nits erreicht und sogar 4097 Druckstufen dank des optionalen H7 Styls unterstützt. Es bietet eine hervorragende Displayqualität für den Preis, was auch nicht verwunderlich ist, denn das gleiche Panel steckt auch im Surface Pro 8 sowie im Surface Pro X. Kleinere Unterschiede zwischen den Panels merkt man bei der Kalibrierung, Homogenität und maximalen Helligkeiten.

Das Chuwi Hi10 Max hat ein 13 Zoll großes Display mit einer Auflösung von 2880 x 1920, das identisch mit dem Panel im Surface Pro X ist. Es unterstützt 4096 Druckstufen mit dem H7 Stylus und bietet eine hervorragende Displayqualität für den Preis. Das Display ist ein echtes Highlight des Geräts und bietet eine sehr ähnliche Qualität wie die teureren Surface-Modelle. Vermutlich dürften die Panels entweder aus einer Restekiste von Microsoft verwertet worden sein oder es handelt sich womöglich um aussortierte Displays aus der Surface-Produktion, sofern Microsoft tatsächlich derart hohe Anforderungen hatte. Diese Displays sind fast ununterscheidbar, selbst mit entsprechendem Messwerkzeug.

Akkulaufzeit

Das Chuwi Hi10 Max hat eine Akkukapazität von 36 WH, die in der Praxis etwas höher ist und die Spezifikation des Surface Pro X erfüllt. Das Tablet erreicht damit Laufzeiten zwischen 4 und 6 Stunden im Alltagsbetrieb, abhängig von Helligkeiten und Last.

Sound und Webcam

Die Kameras des Chuwi Hi10 Max sind für den Preisbereich überdurchschnittlich, was allerdings angesichts des Preises nicht viel bedeutet: Die Frontkamera hat eine Auflösung von 5 Megapixeln und die Rückkamera 8 Megapixel mit Autofokus. Die Kameras sind ausreichend gut für Meetings und Videotelefonate, auch wenn sie nicht die gleiche Qualität wie die Kameras im Surface bieten. Es sind zweifellos nicht die Surface-Kameras und das merkt man auch.

Fazit

Das Chuwi Hi10 Max ist ein preiswertes Tablet, das mit Android-Tablets konkurriert und mit seiner Windows-Konkurrenz den Boden aufwischt. Es kostet die Hälfte eines Surface Go 4, bietet aber eine bessere Leistung, ein größeres und besseres Display, einen größeren Akku und mehr Speicherplatz. Es ist ein fantastisches Gerät für den Preis und zeigt, dass hochwertige Komponenten auch in günstigen Geräten zu finden sind.

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"Entdeckung besteht darin, den gleichen Gegenstand wie alle anderen zu betrachten, sich aber etwas anderes dabei zu denken."
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