Das erste große Large Language Model aus China ist eingetroffen und hat insbesondere in den USA große Wellen geschlagen: Das „Thinking“-Modell DeepSeek R1 ist nämlich außerordentlich beeindruckend, läuft effizient auf vergleichsweise „schwacher“ Hardware und schlägt ChatGPT bereits in ersten KI-Benchmarks. Es gibt allerdings eine Sorge bei Microsoft und OpenAI, die ihre Modelle ungefragt mit potenziell tausenden WindowsArea.de-Artikeln trainiert haben, dass DeepSeek sein Modell durch Wissensdestillation mit ChatGPT trainiert habe. Dies wäre ein Skandal.
Microsoft und OpenAI untersuchen derzeit, ob das chinesische Unternehmen DeepSeek möglicherweise auf unrechtmäßige Weise auf Daten von OpenAI zugegriffen hat. Microsofts Sicherheitsexperten entdeckten Ende 2024 ungewöhnliche Aktivitäten, bei denen Entwicklerkonten, die vermutlich mit DeepSeek in Verbindung stehen, große Mengen an Daten über die OpenAI-API exfiltrierten. Konkret wird der chinesischen Open Source-KI vorgeworfen, durch Wissensdestillation sein eigenes Modell mit ChatGPT trainiert zu haben. Dies kann man sich so vorstellen, als würde eine KI der anderen KI unzählige Fragen stellen, um möglichst viele Informationen in kürzester Zeit zu lernen. Dies verstößt zwar gegen die Nutzungsrichtlinien von OpenAI, erlaubt allerdings das sehr effiziente Training von Large Language Modellen.
ChatGPT-Hersteller OpenAI gab folgendes Statement gegenüber FOX News:
„Wir wissen, dass Unternehmen mit Sitz in der Volksrepublik China – und andere – ständig versuchen, die Modelle führender US-amerikanischer KI-Unternehmen zu entschlüsseln. Als führender Entwickler von KI ergreifen wir Gegenmaßnahmen zum Schutz unseres geistigen Eigentums, einschließlich eines sorgfältigen Prozesses, um zu bestimmen, welche fortschrittlichen Fähigkeiten in veröffentlichten Modellen enthalten sein sollen. Wir glauben, dass es in Zukunft von entscheidender Bedeutung ist, eng mit der US-Regierung zusammenzuarbeiten, um die leistungsfähigsten Modelle vor den Bemühungen von Gegnern und Wettbewerbern zu schützen, US-Technologie zu übernehmen.“
US-Präsident Trump äußerte sich ebenfalls zu DeepSeek und bezeichnete die Veröffentlichung des R1-Modells als „Weckruf“ für US-Unternehmen, sich stärker auf den Wettbewerb zu konzentrieren. Die US-Regierung überwacht die Entwicklungen rund um DeepSeek genau, da befürchtet wird, dass die Technologie des Unternehmens US-Interessen bedrohen könnte. OpenAI-CEO Sam Altman hatte noch vor wenigen Tagen die neue Konkurrenz aus China begrüßt.