Jenen unter uns, die sich zumindest ein Mal an die Reparatur ihres Smartphones/Tablets etc. gewagt haben, sollte iFixit ein Begriff sein. Die Internetseite bietet ausführliche Schritt-für-Schritt Anleitungen, die die Leser durch den Reparaturprozess ihres (teil-)defekten Geräts begleiten. Daneben führen sie regelmäßig sogenannte Teardowns (= auseinanderbauen) durch und vergeben am Ende dieser Beiträge eine Punktzahl zwischen 1 und 10. 10 Punkte bedeuten, dass das Gerät sehr leicht reparabel ist, während die Zahl 1 der schier unmöglichen Eigenreparatur entspricht.
In der Vergangenheit erhielten beispielsweise das Surfce RT vier Punkte und das iPad 2, 3 und 4 lediglich zwei Punkte. Nun hat iFixit außerdem ein Teardown zum Surface Pro veröffentlicht, in dem sie dem Tablet mit x86-Architektur die niedrigste Bewertung, d.h. einen Punkt, vergeben. Als Gründe für das unerwartet niedrige Ergebnis werden folgende Punkte angeführt:
- Der Akku ist nicht an das Motherboard gelötet, so dass zumindest nicht gelötet werden muss, um ihn zu ersetzen.
- Die SSD Festplatte ist austauschbar, aber es besteht das Risiko das Gerät zu beschädigen, wenn der Versuch unternommen wird, es zu öffnen.
- Es sind über 90 Schrauben im Inneren des Geräts vorhanden – als Befürworter von mechanischen Verbindungselementen empfindet iFixit diese Zahl als „ein bisschen verrückt“.
- Die Display Baueinheit (bestehend aus miteinander verschmolzenen Glas und LCD) lässt sich äußerst schwer entfernen/ersetzen.
- „Tonnen an Klebstoff“ halten alles an seinem Platz, inklusive Display und Akku.
- Selbst wenn das Öffnen des Geräts zu 100% (fehlerfrei) gelingt, besteht die Wahrscheinlichkeit eines der vier Kabel, die das Display umgeben, zu zerschneiden.
Der experimentierfreudige Leser wird die niedrige Bewertung in Anbetracht der aufgezählten Gründe nachvollziehen können. Warum aber ist die Abweichung zum Surface RT dermaßen groß, während die Bewertung der unterschiedlichen iPads sich nicht verändert?
Zur Beantwortung dieser Frage genügt ein Blick auf die beiden Tablets aus dem Hause Microsoft. Es ist offensichtlich, dass das Innenleben des (siehe unten) dank der ARM-Architektur aufgeräumter wirkt und folglich weniger Platz und Verbindungselemente erfordert. Im Gegensatz dazu fällt die x86-basierte Hardware des Surface Pro (siehe oben) in jeder Hinsicht größer und aufwendiger aus. Es empfiehlt sich also stets der Gang zum Fachmann, außer es werden keine Risiken und keine Mühe gescheut.