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HP Elite x3 Lapdock: Kurzer Test und erster Eindruck im Video

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Continuum ist eine der Kernfunktionen von Windows 10 Mobile, wenn es nach Windows- & Devices-Chef Terry Myerson und CEO Satya Nadella geht. Das Feature, welches das Smartphone zum PC macht, soll vor allem Geschäftskunden auf die mobile Windows-Plattform locken.

Das einzige Smartphone, das dieses Feature mittelfristig den Business-Kunden schmackhaft machen soll, ist das HP Elite x3. Das Mid-Range Coship Moly X1 gibt es hierzulande nicht, so auch das NuAns NEO und Vaio Phone Biz. Microsofts eigenes Lumia 950 wird nicht mehr hergestellt und der Verkauf soll bis Ende Dezember auslaufen.

Ein wichtiger Bestandteil der Continuum-Experience ist das HP Lapdock, das erst ab Oktober erhältlich sein wird. Hierbei handelt es sich um ein Zusatzgerät, womit das Smartphone als Notebook verwendet werden kann. Das HP Elite x3 oder ein anderes Continuum-fähiges Windows 10 Mobile-Smartphone kann per USB C oder Miracast verbunden werden, wenn das HP Lapdock eingeschaltet ist. Nach wenigen Sekunden ist dieser Prozess abgeschlossen und auf dem 12,5-Zoll FullHD-Display zeigt sich die Continuum-Variante von Windows 10 Mobile. Sie sieht dem Desktop-System zum Verwechseln ähnlich, unterstützt allerdings keine Fenster und kann nur Windows 10 Universal Apps ausführen.

HP Elite x3 Lapdock – Video

HP Elite x3 Lapdock – Design & Verarbeitung

Das HP Lapdock für das Elite x3 sieht aus wie ein günstiges Notebook. Es ist aus Polykarbonat gefertigt, besitzt eine matt-schwarze Oberfläche, die recht anfällig ist für Fingerabdrücke, und es ist außerordentlich leicht. Der Laptop-Ersatz ist keineswegs schlecht verarbeitet, aber einen wirklichen Premium-Eindruck macht es nicht.

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Es ist derselbe Eindruck, den man auch vom HP Elite x3 hat. Das Smartphone ist wirklich gut verarbeitet, aber Polykarbonat ist eben kein Material, das beim Kunden ein Wow-Erlebnis hervorruft. Beim Notebook ist es dasselbe, hier ist bei teureren Geräten nicht umsonst Aluminium sehr verbreitet.

Die Parallelen gibt es aber selbstverständlich nicht nur bei der Verarbeitungsqualität, sondern auch beim Design. Das HP Elite x3 und HP Lapdock gehören zweifellos zusammen. Sie sind farblich idente, die gemeinsame Designsprache ist unverkennbar. Jenen silbernen Metallstreifen, den das HP Elite x3 an der Unterseite hat, verbaute HP beim Lapdock am Scharnier.

HP Elite x3 Lapdock – Display

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Das Lapdock besitzt ein 12,5-Zoll großes FullHD-Display, was es vor allem von der günstigeren Kickstarter-Alternative NexDock unterscheidet. Dieses ist außerordentlich hell, matt beschichtet und wäre daher auch problemlos im Sonnenlicht nutzbar. Die Blickwinkel des IPS-Panels sind ebenfalls sehr gut.

HP Elite x3 Lapdock – Tastatur und Touchpad

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Die Tastatur des Lapdocks befindet sich leider nicht ganz auf dem Niveau anderer HP Keyboards. Sie erinnert keineswegs an die wirklich guten Eingabegeräte eines HP EliteBook Folio oder anderer Business-Notebooks. Das Feedback ist im Vergleich zu diesen Modellen wesentlich weicher, erinnert beinahe an das MacBook. Die Eingewöhnungsphase war aber außerordentlich kurz, es lässt sich auch sehr schnell damit tippen, daher sollten die meisten Nutzer keine Probleme mit der Tastatur haben.

Enttäuschend ist hingegen das Touchpad, welches entweder hard- oder softwarebedingt kein Multitouch unterstützt. Es könnte aber leider an der Tatsache liegen, dass Windows 10 Mobile noch keine Einstellungen für externe Mäuse und Touchpads bietet, wohl auch keine Treiber. Nutzer müssen also auf Scrollen mit zwei Fingern verzichten, auf die Gesten sowieso. Touchscreen besitzt das Lapdock nämlich keinen, daher werden die meisten Nutzer wohl noch extra eine Bluetooth-Maus mitführen.

Vorläufiges Fazit: Besser als gedacht

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Es ist überraschend, wie schnell Windows 10 Mobile im Continuum-Modus auf dem Lapdock läuft, betrieben nur von einem Smartphone, das nicht einmal daran angeschlossen ist. Das Ganze klingt für Nutzer, die mit Windows 10 Mobile bislang wenig am Hut hatten, unglaublich futuristisch. Das macht das System unglaublich interessant.

Erstaunlicherweise kann ich mir gut vorstellen, damit viele meiner täglichen Laptop-Arbeiten zu erledigen. Dafür müsste es aber wenigstens Touchpad-Scrollen und bei so leistungsfähigen Geräten, wie dem HP Elite x3, auch einen Fenstermodus bieten. Das funktioniert schließlich auch mit wesentlich schwächerer Hardware auch beim Android-basierten Remix OS.

Für Consumer noch interessanter

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Der Endverbraucher benötigt, wie ich in den meisten Fällen, nicht viel mehr als Word, Excel, PowerPoint und den Browser. Eine Reihe von guten Apps findet man außerdem auch im Windows Store. Continuum wäre meiner Meinung nach Microsofts bester Konkurrent für ein Chromebook im Education Bereich.

Es gibt im Windows Store bereits sehr viele gute Edu-Apps, darunter auch das hervorragende StaffPad für (angehende) Musiker, Windows 10 Mobile lässt sich leicht von den Eltern verwalten über den Microsoft Account und ein Continuum-Paket mit Desktop-Dock inkl. Display, Lapdock und einem Mid-Range Smartphone könnte sicherlich für 400 bis 500 Euro angeboten werden. Für Endverbraucher, die keine großen Ansprüche haben, wäre ein solches Bundle sicherlich interessant und Microsoft würde auch bei jüngeren Nutzern Marktanteile gewinnen können.

Gut genug für Business?

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Dasselbe gilt auch für die meisten Unternehmenskunden, jedoch wird die HP Elite x3-Kombi sicherlich nicht aus Kostengründen für Unternehmen interessant sein. Daher muss man sich natürlich die Frage stellen, ob es denn günstig genug ist für Business? Das HP Elite x3 mit Lapdock und Deskdock wird nämlich ab 1430 Euro verkauft werden, wahrlich kein Schnäppchen. Dafür kann es aber nicht mehr als ein 400€-FullHD-Pentium Laptop.

Aus Kostengründen werden die meisten Unternehmen also eher nicht auf das Elite x3 setzen, schließlich kommen auch Kosten für die Virtualisierung hinzu. Sicherheits- und verwaltungstechnisch ist es aber für Unternehmen durchaus eine Überlegung wert.

Weiterlesen: Die wichtigsten Tastenkombinationen für Continuum

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"Entdeckung besteht darin, den gleichen Gegenstand wie alle anderen zu betrachten, sich aber etwas anderes dabei zu denken."
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