Update:
Nun ist der Deal offiziell! Wie bereits zuvor vermutet, haben Microsoft und GitHub sich über eine Übernahme geeinigt. Microsoft überweist stolze 7,5 Milliarden US-Dollar an bisherigen privaten Anteilshaber des Unternehmens. In ersten Statements zeigte sich Microsoft der großen Verantwortung bewusst, die man mit dem Kauf eines der größten Hosting-Anbieters für Software übernimmt.
„Microsoft ist ein Developer-First-Unternehmen und indem wir mit GitHub zusammenarbeiten, stärken wir unser Engagement für die Freiheit der Entwickler, für Offenheit und Innovation.“, zitiert Microsoft den eigenen CEO Satya Nadella.
Microsoft übernimmt GitHub – Wie geht es weiter?
GitHub wird innerhalb Microsofts weiter unabhängig operieren, teilte das Unternehmen in einer ersten Stellungnahme mit. Entwickler werden weiterhin in der Lage sein, die Werkzeuge ihrer Wahl, die Betriebssysteme ihrer Wahl, Cloud-Dienste und die Sprachen ihrer Wahl für ihre Software-Projekte zu nutzen. Microsoft wird GitHub nicht einschränken und die Plattform wird weiterhin offen bleiben für Entwickler aus allen Bereichen.
Microsoft übernimmt GitHub – Details zum Deal
Die Übernahme von GitHub durch Microsoft soll bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sein. Der Deal kostet Microsoft 7,5 Milliarden US-Dollar in Form von Unternehmensaktien, welche langfristig sogar noch einen höheren Wert erzielen könnten.
Gleichzeitig erübrigt sich durch die Übernahme von GitHub auch die lange Suche nach einem CEO. Microsofts Corporate Vice President Nat Friedman wird neuer Chef. Er ist der Gründer von Xamarin und ein bekannter Fan von Open Source-Software.
Für Microsoft könnte GitHub auf diese Weise zu einer Waffe gegen Amazon Web Services werden, sofern es dem Unternehmen gelingt, sich bei Entwicklern beliebt zu machen und sie von den eigenen Cloud-Diensten zu überzeugen.
Ursprünglicher Beitrag
Erst vor wenigen Tagen waren erste Informationen durchgesickert, dass Microsoft und GitHub ernste Gespräche über eine Übernahme führen sollen. Nun scheint der Deal abgeschlossen zu sein, wenngleich er noch nicht von den Unternehmen bekanntgegeben wurde. Über die Höhe der Kaufsumme wurden keine Details veröffentlicht. Zuletzt wurde im Jahr 2015 geschätzt, dass GitHub etwa 2 Milliarden US-Dollar wert sei.
Microsoft soll damit den weltweit größten Anbieter für Hosting von Software-Projekten übernehmen, welcher von über 27 Millionen Software-Entwicklern verwendet wird. Das Unternehmen sucht bereits seit August 2017 nach einem neuen CEO, der den Mitbegründer des Unternhmens Chris Wanstrath ersetzen soll. Seitdem wird das Unternehmen von Chief Business Officer Julio Avalos geführt. GitHub soll einen Verkauf einem Börsengang vorgezogen haben.
Wegen Nadella an Microsoft verkauft
Laut einer ungenannten Quelle soll sich GitHub wegen der Person Satya Nadella für einen Verkauf an Microsoft entschieden haben. Der Interims-CEO sei von der Persönlichkeit des Microsoft-Chefs beeindruckt gewesen, heißt es im Bericht von Bloomberg. Für GitHub wäre eine Übernahme durch Microsoft einerseits eine Chance zu wachsen und andererseits eine gewisse finanzielle Absicherung. Der Dienst ist eines der wichtigsten Werkzeuge für Entwickler und wird auch von Unternehmen sehr gerne verwendet, darunter auch von Google. Während man viele Kunden und Nutzer zählt, soll das Unternehmen laut durchgesickerten Bilanzzahlen keine schwarzen Zahlen schreiben. GitHub verlor im Jahr 2016 über drei Quartale etwa 66 Millionen US-Dollar.
GitHub könnte für Microsoft ein wichtiges Werkzeug werden, um über die Plattform Entwickler zu erreichen. Bislang hatte der Konzern sehr häufig Schwierigkeiten damit, das Interesse von Entwicklern auf die eigenen Ökosysteme zu lenken. Ähnlich wie bei LinkedIn für Entscheidungsträger in Sachen Cloud-Nutzung im Unternehmen könnte Microsoft über die Plattform versuchen, Entwickler anzusprechen.
Der Deal wurde bislang allerdings nicht final angekündigt und laut dem Bericht soll das noch im Laufe des heutigen Tages passieren. Unterdessen haben die Gerüchte rund um die Übernahme den Wechselwillen vieler Entwickler auf eine Alternative zu GitHub bestärkt.
via Bloomberg
Ich halte die Übernahme von Github für eine Fehlentscheidung.
Mir kommt es so vor, das Microsoft versucht sich mit der Brechstange Beliebtheit bei Open Source Entwicklern zu ERKAUFEN.
Mit Beliebtheit ist es aber so eine Sache. Ähnlich wie Liebe: Man kann sie nicht kaufen noch erzwingen!
Microsoft hat noch einen sehr steinigen Weg zu gehen um allgemein in der open source Szene wenigstens ähnlich gut akzeptiert zu werden, wie andere große Konzerne.
Das geht nur mit einer langfristige Änderung des Verhaltens den Kunden und Partner gegenüber! Weg von Marketing Floskeln und nicht erfüllten Versprechen und hin zu Zuverlässigkeit und Toleranz!
Für mich kling die Übernahme eher wie der Nokia Deal damals, als MSFT sich mit der Brechstange im Smartphone Markt einkaufen wollte!
Ist doch offensichtlich was hier gespielt wird. Microsoft zerschlägt eine Softwareschmiede die ihm im Weg ist. Wenn der Microsoft Chef eine Ausstrahlung hat dann doch nur in diesem Fall 7,5 Milliarden Dollar.
Zitat:
„Unterdessen haben die Gerüchte rund um die Übernahme den Wechselwillen vieler Entwickler auf eine Alternative zu GitHub bestärkt.“
Die Suppe ist nicht mal aufgetischt, da zerreißt man sich schon wieder selbst das Tischtuch (oder das Maul oder was auch immer?!?)…!
Mir fällt es immer schwer(er) diesen ganzen Maschinerien noch zu folgen.
Und verstehen muss unsereins das vermutlich auch nicht.
GitHub hat doch bis dato gut funktioniert. Warum also gleich wieder solche Anwandlungen?
Mich würde interessieren, ob mehr Nutzer wegen Microsoft VON GitHub oder ZU GitHub wechseln. Hat Microsoft unter den Entwicklern mehr Freunde oder mehr Feinde? Ich befürchte aber, dass sie sich in den letzten Jahren eher Feinde denn Freunde geschaffen haben.
Microsoft hat einen sehr negativen Ruf, besonders bei der Open Source Community. Deswegen steigen jetzt viele zur Konkurrenz (GitLab) um.
Nur dieser schlechte Ruf beruht noch auf längst vergangenen Zeiten und auch Unternehmen können sich ändern, sowohl ins positive wie ins negative. Man muss nur mal Google und Facebook sehen. Dort ist weiß Gott nicht alles Gold was glänzt un man kennt nur die Spitze des Eisberges.
Hört sich sehr gut an ?