Windows 10

Das größte Problem des Windows 10 Oktober 2018 Update ist nur ein PR-Debakel

Das Windows 10 Oktober 2018 Update wurde am 2. Oktober für die ersten Nutzer ausgerollt. Es war regulär verfügbar, allerdings nur dann, wenn Nutzer aktiv in Windows Update nach Aktualisierungen gesucht haben. Entsprechend haben es in der Regel jene Anwender erhalten, die sich auf Seiten wie WindowsArea.de und anderen Technik-Seiten regelmäßig informieren und es auch haben wollten.

Die Bug-Story des Oktober 2018 Updates

Ab dem Release ging es allerdings steil bergab. Schon vier Tage danach musste das Update vollständig zurückgezogen werden. Beim Upgrade kam es bei ganz wenigen Nutzern zu einer Löschung der eigene Dateien. Das Problem wurde vier Tage danach per kumulativem Update behoben. Daraufhin meldeten allerdings Surface Go-Nutzer schwerwiegende Probleme mit ihren Displays, der Helligkeit und den Energieoptionen. Dieses Problem wurde erst heute per Firmware-Update behoben. Dazwischen gab es Berichte von Fehlern beim Entpacken von ZIP-Dateien und Probleme mit den Schriften in Windows 10 Version 1809.

Jeder Fehler wird medial ausgeschlachtet

All diese Probleme betrafen nur einen Teil der Nutzerschaft des Oktober 2018 Updates. Nicht alle Surface Go-Nutzer hatten Probleme mit der Helligkeit. Das Problem mit den gelöschten Dateien war ebenfalls kaum verbreitet und die ZIP-Probleme haben auch nicht alle Anwender mit Windows 10 1809. In Wahrheit ist es ja so: Wer diese Fehler auf dem eigenen Rechner nachzuvollziehen versucht, bei dem treten sie wahrscheinlich nicht auf. Die meisten Nutzer sind nicht betroffen.

Und so ehrlich muss man sein: Der Großteil der regulären Windows 10-Normalverbraucher hat vom Windows 10 Oktober 2018 Update noch nie etwas gehört. Es sind also im Regelfall kaum Anwender betroffen, die absolut nichts von der Materie verstehen und nun hilflos vor dem Computer sitzen.

Mehr Medienberichte als betroffene Nutzer

Medial wird jeder dieser Fehler ausgeschlachtet bis die Nutzer so gelangweilt sind, dass es keine Klicks mehr generiert und oder bis das Update dann verfügbar ist. Denn dann, wenn das Update bei 99,9 Prozent der Nutzer einwandfrei läuft, ist auch das subjektive Angstempfinden endgültig weg und keinen interessiert es mehr. Man kann nur so lange Angst schüren, wie die Nutzer selbst nicht besser informiert sind.

So ist das in der Berichterstattung. So funktionieren Medien heutzutage und das übrigens nicht nur beim Thema Windows. Unbegründete Ängste schüren ist im Grunde ein Stilmittel der Gattung Boulevard. Aber wieder zurück zu Microsoft.

Wie schlimm ist es wirklich?

Mittlerweile gibt es mehr Berichte über Probleme und Bugs des Windows 10 Oktober 2018 Updates als es betroffene Nutzer gibt. Man muss aber auch sagen, dass es bald möglicherweise mehr Bugs gibt als Neuerungen.

Aus Entwicklersicht muss man allerdings sagen, dass die ganze Sache nicht derart problematisch ist, wie sie überall dargestellt wird. Die jeweiligen Bugs betreffen nur einen kleinen Teil jener Nutzer, die das Windows 10 Oktober 2018 Update manuell installiert haben. Und das ist voraussichtlich ein sehr kleiner Teil. Microsoft hat die Probleme rasch isoliert, den Release abgebrochen und behebt nach und nach die Bugs, die nochmals nur bei einem Bruchteil der Windows 10-Nutzerschaft auftreten.

Das alles soll natürlich nicht das Faktum untergraben, dass Microsoft hier ein fehlerbehaftetes Windows-Update ausgerollt hat. Und, dass die Qualitätssicherung sowie das Windows Insider-Programm in ganzer Linie versagt haben. Das hat aber andere Gründe.

„Es sieht nicht gut aus“

Natürlich sieht die ganze Sache für Microsoft nicht gut aus. Das ist allerdings auch das größte Problem des Oktober 2018 Updates, zumindest ist es definitiv jenes, das am weitesten verbreitet ist. „Farce, Debakel, peinlich“ und andere Begriffe liest man in unterschiedlichen Online-Medien. Zurecht? Vielleicht. Immerhin hat Microsoft zweifellos verbrochen, was dem Unternehmen in den vielen Artikeln vorgeworfen wird. Wie gesagt, das Faktum wollen wir gar nicht unterschlagen.

Jene Menschen, die diese Artikel allerdings schreiben und 99,9 Prozent jener Menschen, die sie lesen, haben keinen der darin angesprochenen Fehler je erlebt. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass eines dieser Probleme auftritt, ist außerordentlich gering. Genau deshalb fällt es Microsoft auch so schwer, sie nachzuvollziehen und zu beheben.

Software-Entwicklung ist langer und kompliziertes Prozess, besonders bei einem derart umfangreichen System wie Windows 10. Die Konsequenzen aus den Windows 10 Oktober 2018 Update Bugs hat Microsoft längst gezogen und zumindest einer dieser Schritte klingt vielversprechend. Darüber liest man allerdings vergleichsweise wenig. Denn das wird schließlich nicht geklickt.

Vielleicht wäre die Lösung dieses PR-Problems mittlerweile einfach eine Umbenennung. Denn mit dem Release im Oktober 2018 wird es langsam echt knapp. Und mit einer Umbenennung in letzter Sekunde würde Microsoft den Medien richtig eins auswischen. Denn die vielen in Suchmaschinenoptimierung investierten Stunden wären wertlos. Wenn die große Masse an Nutzern das Update schließlich erhält, öffnet sich der Edge-Browser und präsentiert das Windows 10 November 2018 Update.

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"Entdeckung besteht darin, den gleichen Gegenstand wie alle anderen zu betrachten, sich aber etwas anderes dabei zu denken."
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