Im Windows Insider-Programm können neugierige Nutzer vorab neue Funktionen testen. Aufgrund des frühzeitigen Zugriffs sind diese wenig ausgepfeilt und zum Teil sehr fehleranfällig. Damit nicht jeder Tester mit einem instabilen System herumhantieren muss, ist das Insider-Programm in drei Kanäle unterteilt.
Der Kanal namens Dev gewährt einen Eindruck von kürzlichen Änderungen. Gemütlicher geht es in Beta zu, hier bekommt man zwar ebenfalls sehr früh Neuerungen zu sehen, allerdings erst, wenn sie ausgearbeitet sind. Schlussendlich der langweiligste Kanal von allen, der Release Preview Kanal. In diesem werden bereits fertiggestellte Updates ein paar Wochen früher verteilt. Also quasi die letzte Testinstanz, die die stabilsten Versionen kriegt.
Microsoft krempelt das Windows Insider-Programm jetzt ordentlich um. Betroffen von den Änderungen sind sowohl der Dev als auch der Beta-Kanal.
Dev & Beta-Kanal mit großen Änderungen
Während Dev bislang der einzige Kanal in aktiver Entwicklung war, wird sich Beta in Zukunft dazugesellen. Für Nutzer in Beta entsteht eine höhere Frequenz an neuen Builds und eine damit einhergehende, erhöhte Absturzanfälligkeit. Somit nimmt Beta quasi die Rolle des bisherigen Dev-Channels an.
Zeitgleich sind auch für den Dev-Kanal große Änderungen geplant. Demnach soll es zukünftig noch mehr A/B-Tests geben. Es kann also vorkommen, dass ein Teil der Windows Insider eine andere Fassung einer Funktion bekommt, als die andere Hälfte. Mit solchen Tests möchte Microsoft herausfinden, wie Nutzer mit bestimmten Implementationen umgehen und wie nachhaltig sie die Bedienweise von Windows verändern.
Eine weitere, wichtige Änderung ist die verkürzte Reifezeit der verteilten Builds. Bestimmte Funktionen und Änderungen könnten sogar nur Konzepte sein, die im Laufe der Entwicklung noch verworfen werden. Somit kommen Windows Insider im Dev-Kanal noch näher an dem ran, was die Mitarbeiter bei Microsoft selbst testen. Weil es noch unklar ist, ob manche Dinge überhaupt ins System kommen, wird es zu denen auch keine Dokumentation geben.
Aufgrund der zahlreichen Code-Änderungen, die täglich durchgeführt werden, ohne dass es eine Aussicht auf Nachhaltigkeit gibt, dürften die Changelogs der Dev-Builds auch unvollständig sein.
Übersicht der Insider-Kanäle
- Dev: sehr oft neue Builds mit Einblicken in Änderungen, die es möglicherweise niemals in das System schaffen. Sehr fehleranfällig.
- Beta: häufig neue Builds mit Änderungen, die ein fester Bestandteil des Entwicklungsplans von Windows sind. Mittelmäßig fehleranfällig.
- Release Preview: sehr selten neue Builds, dafür fertige Versionen, die eine geringe Fehleranfälligkeit aufweisen.
Fazit: Insider sind näher an der Windows-Entwicklung dran
Der Beta-Kanal übernimmt die Rolle des alten Dev-Kanals. Hier werden ab jetzt Funktionen getestet, die definitiv im System einzug halten werden und die man im nächsten Update erwarten darf. Spannender geht es dagegen im neuen Dev-Kanal zu. Er bringt die Tester näher zu den Entwicklern, mit noch mehr Einblicken in die aktive Entwicklung von Windows. Durch die ganzen frühen Implementationen und Tests hilft man Microsoft zudem noch beim Anfertigen von Statistiken und Ausarbeitung von Konzepten.
Wichtig anzumerken ist allerdings, dass beide Kanäle nicht für Produktivsysteme geeignet sind, da diese jeweils noch fehleranfälliger werden. Für alle Insider, die sich aktuell im Beta-Kanal befinden und keine regelmäßigen Builds erhalten wollen, empfiehlt sich ein Wechsel in den Release Preview-Kanal. Dieser ist zwar sehr langweilig, aber alltagstauglich.
Insider, die sich jetzt im Dev-Kanal befinden, werden bald ein Angebot zum Umstieg zu Beta erhalten.
Quelle: Microsoft