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Microsoft CEO Satya Nadella gibt zu: Windows Phone einzustellen war ein Fehler

In einem neuen Interview gibt Microsoft-Chef Satya Nadella zu, dass man den Ausstieg aus dem Smartphone-Markt auch besser hätte handhaben können. Auf die Frage, ob er gewisse strategische Entscheidungen bereut, blickt der Manager kritisch auf diese Zeit zurück.

Eine der ersten Entscheidungen, die Satya Nadella nach seiner Übernahme des CEO-Posten bei Microsoft treffen musste, war die Abschreibung des Nokia-Smartphone-Geschäfts. Wenige Monate nach dieser Entscheidung war klar, dass Windows Phone bzw. Windows 10 Mobile im Grunde keine Zukunft mehr hatte. Im neuen Interview spricht der Microsoft-Chef nun sehr offen über diese Zeit:

Die Entscheidung, über die ich glaube, dass viele Leute reden – und eine der schwierigsten Entscheidungen, die ich getroffen habe, als ich CEO wurde – war unser Ausstieg aus dem, was ich damals als Mobiltelefon bezeichnen würde. Im Nachhinein denke ich, dass es vielleicht Möglichkeiten gegeben hätte, es zum Funktionieren zu bringen, indem wir vielleicht die Kategorie des Computings zwischen PCs, Tablets und Telefonen neu erfunden hätten.

Nadella ist nicht der erste CEO, welcher sich kritisch über seine Entscheidungen im Zusammenhang mit Microsofts Smartphone-Bemühungen äußert: Vor ihm hatten bereits Bill Gates und Steve Ballmer selbst ihr Bedauern geäußert darüber, sich nicht eher auf den Smartphone-Markt konzentriert zu haben. Für Nadella war es bei seiner Übernahme fast schon zu spät, wobei Windows Phone 8.1 insbesondere in Europa zu seiner Zeit noch respektable Marktanteile hatte.

Zu spät für ein mobiles Windows?

Interessant ist vornehmlich der letzte Satz im kurzen Zitat aus Nadellas Interview: Darin spricht er davon, dass man vielleicht eine neue Kategorie zwischen PC, Tablet und Telefon hätte erfinden können, um die mobile Windows-Version am Leben zu erhalten. Das Surface Duo hätte ursprünglich als Windows Phone erscheinen sollen, wurde es doch anfangs unter dem Codenamen Project Andromeda entwickelt. Das Projekt wurde allerdings eingestellt und die Duo-Hardware wurde letztendlich als halbgares Android-Smartphone veröffentlicht. Heute ist es möglich, Windows 11 auf das Surface Duo zu installieren und die UWP-Apps sind ein wundervolles Beispiel, dass eine solche Strategie womöglich glatt aufgegangen wäre.

Die Chance dafür ist allerdings weiterhin da: Immer mehr Gamer entscheiden sich mittlerweile für Handheld-PCs, nachdem mittlerweile mobile x86-Chips ausreichend leistungsfähig sind für Triple-A-Games bei HD-Auflösungen. Geräte wie das Steam Deck oder Lenogo Legion Go zeugen davon, dass es hierfür einen Markt gibt. Ein System dafür hat allerdings lediglich Valve entwickelt, nicht Microsoft. Die Redmonder hatten 2012 bereits ein Tablet-optimiertes Windows 8 und ein internes Projekt hatte sogar einen Handheld-Modus für Windows 11 präsentiert. Für solche Geräte braucht es langsam ein eigenes Interface und damit könnte bei ausreichend Interesse durch Kunden durchaus auch die mobile Strategie so gelingen, wie Nadella das beschreibt: als UMPC-Revival.

Mit den kommenden ARM-basierten Windows-PCs ließe sich so etwas glatt umsetzen. Ob es dafür die Bereitschaft bei Microsoft gibt, ist jedoch eine andere Frage.


via The Verge | Quelle: BI

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"Entdeckung besteht darin, den gleichen Gegenstand wie alle anderen zu betrachten, sich aber etwas anderes dabei zu denken."
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