Microsoft hat offiziell die Produktion des Surface Studio 2+ eingestellt, dem bislang letzten Modell seiner neuartigen All-in-One-PC-Reihe. Das Gerät war technisch längst überholt, wurde es doch im Oktober 2022 vorgestellt. Mit einem Startpreis von 5.589 Euro war das Surface Studio 2+ ein Premium-Arbeitsplatz, der sich vor allem an Grafikdesigner und Kreative mit vergleichsweise geringen Hardwareanforderungen richtete, eine zugegeben bereits recht kleine Zielgruppe.
Microsoft bestätigte nun gegenüber Medien, dass die Restposten noch verkauft werden und die Vorräte danach nicht mehr gefüllt werden. In Deutschland ist das Surface Studio 2+ dementsprechend bei Microsoft nicht mehr erhältlich, kann jedoch bei einigen anderen Händlern noch erworben werden in ausgewählten Varianten. Zum aktuellen Zeitpunkt kann die Variante mit i7-11370H, RTX 3060, 32 GB und 1 TB ab 4.999 Euro bei einigen Händlern nachbestellt werden, allerdings ist unwahrscheinlich, dass diese Bestellungen in größerer Zahl noch erfüllt werden können.
Die Surface Studio-Reihe, die unter der Leitung von Panos Panay entwickelt wurde, zeichnete sich durch ihr einzigartiges, großes 28-Zoll-Touchscreen-Display und ein innovatives Scharniersystem aus, das es ermöglichte, den Bildschirm beinahe gänzlich flach zu positionieren. Das große, scharfe und präzise Display machte es dank seiner Touch- und Stiftunterstützung ideal für Profis im Kreativbereich, die einen großen Teil ihrer Arbeit mit einem Stylus verbringen.
Die aufwendige Displayproduktion bedeutete einen entsprechend hohen Preis für die gesamte Einheit, welche jedoch genau aufgrund des All-in-One-Formfaktors deutlich zurückgehalten wurde. Das kleine Gehäuse lieferte wenig Platz für die PC-Hardware, sodass mobile Chips der H-Serie verbaut wurden. Microsoft entschied sich nicht für die damals neu vorgestellten Alder Lake-Chips der 12. Generation, sondern für die bereits deutlich älteren Tiger Lake-H CPUs der 11. Generation. Die RTX 3060 konnte zudem bereits laut Datenblatt nicht mehr als 80 Watt an Leistung aufnehmen und die reale TGP war temperaturbedingt oft noch niedriger.
Rückblickend auf die Geräte muss man sie allerdings als wahrlich fantastische Displays bezeichnen mit einem enttäuschenden Computer hintendran. Allein der ausgeklügelte Scharniermechanismus macht das Surface Studio zu einem Meisterwerk der Ingenieurskunst, dessen Herzstück ihm und insbesondere dem Display einfach nicht gerecht wurde.
Mit dem Ende der Produktion ist unwahrscheinlich, dass Microsoft noch einen Nachfolger plant. Der Formfaktor dürfte wohl einige Zeit lang nicht ins Surface-Lineup zurückkehren. Das Studio wäre jedoch als Display allein eine eigene Produktserie wert.
via WindowsCentral