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EU schickt Apple zur DMA-Nachbesserung: Viele Innovationen fürs iPhone beschlossen

Die EU hat Apples bisherige Umsetzung des Digital Markets Act (DMA) kürzlich zurückgewiesen und fordert mehr technologische Offenheit vom kalifornischen Konzern, um Interoperabilität mit anderen Diensten und Geräten zu ermöglichen. Apple wird zur Nachbesserung in zahlreichen Punkten verdonnert, was die Benutzererfahrung unter iOS bis 2026 deutlich innovativer und benutzerfreundlicher gestalten wird.

Dabei kritisierte die EU Kommission vor allem 9 iOS-Funktionen, welche die Konnektivität mit anderen Geräten steuern oder ermöglichen. Viele davon sind Apple auf seiner eigenen Plattform exklusiv zugänglich, während Konkurrenten davon ausgeschlossen bleiben. Hierzu zählt beispielsweise das nahtlose Verbinden von Bluetooth-Geräten in der Nähe, die Übertragung von Inhalten mittels AirPlay, Hintergrunddienste sowie Benachrichtigungen unter iOS. Viele dieser Funktionen sind für Konkurrenten nicht offen bzw. eingeschränkt, während alternative Technologien dafür  auf dem iOS-System nicht gestattet sind.

Das will die EU bis 1. Juni 2026 ändern: Bis dahin hat Apple Zeit, diese verbleibenden Funktionen zur Interoperabilität umzusetzen. Apple und die EU-Kommission scheinen sich dabei bereits auf einen Zeitrahmen für die Umsetzung geeinigt zu haben. Die EU-Neuerungen werden teils in iOS 19 und iOS 20 umgesetzt werden.

Die technisch notwendigen Änderungen am iOS-System, um die Interoperabilität gemäß den Vorgaben des Digital Markets Act (DMA) zu gewährleisten, umfassen die folgenden Punkte:

Technische Änderungen am System:

  • iOS-Benachrichtigungen:
    • Ermöglicht Drittanbieter-Geräten wie Smartwatches, iOS-Benachrichtigungen anzuzeigen und darauf zu reagieren.
  •  Hintergrundausführung:
    • Apps können Aktionen im Hintergrund ausführen, z. B. Wetterdaten synchronisieren, ohne dass der Nutzer aktiv eingreifen muss.
  •  Automatisches Audio-Switching:
    • Nutzer können nahtlos zwischen Geräten wechseln, z. B. von einem Smartphone zu einem Computer, während sie Audioinhalte hören.
  • Hochgeschwindigkeits-Wi-Fi-Verbindungen:
    • Peer-to-Peer-Wi-Fi ermöglicht schnelle Datenübertragungen, z. B. für VR-Brillen oder große Dateien.
  • Nahbereichs-Datenübertragung:
    • Alternative Lösungen zu AirDrop werden ermöglicht, um Dateien zwischen Geräten zu teilen.
  •  Medien-Casting:
    • Entwickler können Alternativen zu AirPlay entwickeln, um Medieninhalte von iPhones auf andere Geräte zu übertragen.
  •  NFC-Controller im Lesemodus:
    • Apps können mit NFC-fähigen Geräten wie Ringen oder Armbändern kommunizieren, z. B. für kontaktlose Zahlungen.
  • Proximity-Pairing:
    • Geräte können durch Annäherung automatisch gekoppelt werden, unabhängig vom Hersteller.
  • Automatische Wi-Fi-Verbindung:
    • Drittanbieter-Geräte können automatisch auf gespeicherte Wi-Fi-Netzwerke zugreifen.

Funktionen, die dadurch ermöglicht werden

Für Entwickler werden damit zahlreiche neue Möglichkeiten auf der iPhone-Plattform eröffnet: Insbesondere die Interoperabilität mit Geräten wird anderen Herstellern ermöglichen, dieselben, bislang iPhone-exklusiven Funktionen in ihren eigenen Produkten anzubieten. So wird es künftig

Die neuen Maßnahmen schaffen eine Grundlage für innovative Produkte und Dienste, die bisher aufgrund eingeschränkter Interoperabilität nicht möglich waren. Hier sind einige konkrete Features, die dadurch ermöglicht werden könnten:

Erweitertes Wearable-Ökosystem

  • Push-Benachrichtigungen auf Drittanbieter-Smartwatches: Nutzer können Bilder, Text und interaktive Benachrichtigungen auf ihren Nicht-Apple-Smartwatches anzeigen lassen und direkt darauf antworten.
  • Hintergrundaktualisierung: Geräte wie Fitness-Tracker können Daten automatisch synchronisieren, ohne dass Nutzer aktiv eingreifen müssen.

Verbesserte Virtual-Reality- und AR-Integration

  • Datenübertragung mit hoher Bandbreite: Virtual-Reality-Brillen können Inhalte wie 3D-Modelle oder hochauflösende Videos in Echtzeit empfangen und anzeigen.
  • Echtzeit-Casting von VR-Erlebnissen: Nutzer können ihre VR-Ansichten direkt auf Bildschirme übertragen, ohne Verzögerungen.

Alternative Datei- und Medienübertragungen

  • AirDrop-Alternativen: Schnellere und flexibelere Dateiübertragungen zwischen Geräten verschiedener Hersteller.
  • AirPlay-Alternativen: Mediencasting von iPhones auf nicht-Apple-Fernseher oder andere Displays.

Erweiterte Zahlungsoptionen und Zugangskontrolle

  • Nutzung von NFC für Zahlungen: Apps können mit NFC-fähigen Geräten wie Ringen oder Armbändern kommunizieren, um kontaktlos zu bezahlen.
  • Integration physischer Smartcards: Nutzer können z. B. Bankkarten oder Zugangskarten direkt in ihre mobilen Dienste integrieren.

Simplere Gerätekonfiguration

  • Proximity-Pairing: Neue Geräte wie Kopfhörer oder Lautsprecher können sich automatisch und einfach koppeln, wenn sie in die Nähe eines iPhones gebracht werden.
  • Automatisches Verbinden mit Wi-Fi: Geräte können gespeicherte Wi-Fi-Netzwerke automatisch erkennen und nutzen.

Audiosteuerung und -management

  • Automatisches Audio-Switching: Nutzer können nahtlos zwischen verschiedenen Geräten wechseln, während sie Audioinhalte hören, auch mit Nicht-Apple-Kopfhörern.
  • Verbesserte Audio-Routenwahl: Unterstützung für Drittanbieter-Geräte zur Auswahl von Audioausgabegeräten.

Langfristige Auswirkungen

Diese Maßnahmen fördern nicht nur die Entwicklung neuer und innovativer Produkte, sondern schaffen auch mehr Wettbewerb, da Drittanbieter nun gleichwertigen Zugang zu iOS-Funktionen erhalten. Das bedeutet mehr Auswahl für Verbraucher und Unternehmen. Es ist eine der größten Aktualisierungen für die iOS-Plattform der jüngsten Zeit und, sofern Apples DMA-Umsetzung nicht mit ähnlichen Einschränkungen wie beim ersten Mal vom Konzern selbst untergraben wird, ist es wohl eines der bedeutendsten iOS-Updates seit Jahren.


Quelle: EC

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"Entdeckung besteht darin, den gleichen Gegenstand wie alle anderen zu betrachten, sich aber etwas anderes dabei zu denken."
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