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Microsoft präsentiert radikale Startmenü Konzepte mit „For You“-Page

Microsoft hat kürzlich mehrere radikal neue Prototypen für das Startmenü in Windows 11 vorgestellt – und dabei eindrucksvoll bewiesen, wie weit Vision und Nutzerwünsche auseinanderliegen können.

In unserem aktuellen YouTube-Video haben wir euch bereits das kommende, neue Startmenü gezeigt. Doch Microsoft hatte zuvor einige sehr experimentelle Designs in der Pipeline, die es aus gutem Grund nicht geschafft haben. Dabei hatten einige Konzepte durchaus Potenzial.

Konzept 1: Startmenü mit „For you“-Tab und Copilot

Das erste Konzept beweist eindrucksvoll, wie weit Microsofts Pläne und Ideen von den Erwartungen der Nutzer abweichen können: Das Startmenü-Konzept #1 erinnert dabei eher an ein Microsoft 365 Dashboard als an ein Startmenü. Die Apps auf der Startseite sind in Kategorien sortiert, während sich links ein „For You“-Dashboard  mit Hinweisen zu Meetings, wichtigen Dokumenten und natürlich dem Copiloten befindet. Unten rechts gibt es einen „Create“-Knopf, welcher vermutlich Paint, Clipchamp oder den Microsoft Designer öffnet.

Eine absolute Katastrophe, wenn man mich fragt. Angesichts Microsofts aktueller Strategie aber vollkommen erwartet.

Konzept 2: Live-Tiles-Revival mit Widgets

Konzept Nummer 2 zeigt ein deutlich besseres Konzept, das im Grunde eine Weiterentwicklung des aktuellen Startmenüs darstellt. Der Empfohlen-Bereich wird dabei zu dem, was ich ursprünglich mit dem Release von Windows 11 davon erwartet hatte: Ein „KI“-gesteuerter, kontextbezogener Bereich mit einer gemischten Ansicht aus zuletzt verwendeten Dokumenten, Inhalten aus Apps und smarten Vorschlägen zum Weitermachen, wo man aufgehört hat. Auch Gruppen und sogar Widgets finden hier Platz, was durchaus auch an Live Tiles erinnert oder an einen klassischen Smartphone-Launcher.

📏 Konzept 3: Hoch und chaotisch

Microsofts drittes Konzept verfehlt die Nutzerwünsche allerdings auf spektakuläre Weise: Es übernimmt das Layout des unbeliebten Widget-Panels im Startmenü, worin die „Widget-Kacheln“ die essenziellen sowie auch die unnötigen Funktionen vereinen. Es gibt einen kleinen Bereich für Apps, wovon allerdings ein größerer Bereich von zuletzt verwendeten Dateien eingenommen wird. Darunter gibt es einen Bereich für die Smartphone-Link-Integration, während ein „Create“-Bereich den Hauch nutzloser Gimmicks mitbringen muss. Ganz oben werden etwa 20% des Layouts von einem kommenden Teams-Meeting eingenommen, weil man ja sonst am PC nichts Anderes macht.

Dass man so etwas überhaupt als Startmenü gestalten kann, zeugt davon, dass Microsoft eher die Integration seiner Dienste im Sinn hat und weniger die tatsächliche Benutzerfreundlichkeit ihres Systems.

Konzept 4: Vollbild-Startmenü

Ein Startmenü im Vollbild-Modus erinnert definitiv wieder an Windows 8. Das Problem hier: Es wurde nicht so gestaltet, um ein Problem zu lösen. Windows 8 sollte den PC in eine Ära der „Hybrid-PCs“ führen, wo PC und Tablet miteinander langsam verschmelzen würden. Dies trat nicht ein, allerdings eher bedingt durch die langsam fortschreitende Entwicklung der Hardware. Dies wäre heute umsetzbar, insbesondere mit Handhelds, allerdings löst auch dieses Startmenü nicht das Problem der außerordentlich bescheidenen Touch-Bedienbarkeit von Windows 11. Es liefert nur mehr Platz für Microsofts Werbekram, in diesem Fall Designer und „For You“.

Braucht das Startmenü wirklich eine For You Page?

Konzept 5:

Das letzte Konzept ist ungefähr das Startmenü, welches ich persönlich gerne mit der Windhawk-Modifikation verwende. Es ist damit knapp daran vorbei, durchaus viele Nutzerwünsche zu erfüllen, aber dennoch sehr weit daneben. Rechts oben finden sich die Pins im Startmenü, darunter ein Bereich mit zuletzt geöffneten Programmen und Dateien – so weit so gut. Links allerdings haben wir keine klassische, alphabetisch sortierte App-Liste, sondern eine, die nach Kategorien sortiert ist. Weshalb die Kategorie-Ansicht in Windows keinen Sinn ergibt, haben wir bereits in unserem Video ganz am Anfang des Artikels beleuchtet. Spoiler: Es sollten die Store-Kategorien dafür übernommen werden, aber auch das funktioniert nicht immer und selbstverständlich gar nicht mit Programmen, die nicht im Store sind.

Create, Copilot und For You-Page

Spannend ist, dass fast all diese Startmenü-Konzepte einige Komponenten gemeinsam haben: Der Create-Knopf findet sich fast überall, dürfte allerdings nicht viel weiter als zu den Kreativ-Apps schlechthin führen, nämlich dem Copiloten, Paint, Clipchamp oder Microsoft Designer.

Ebenfalls bemerkbar ist die Integration einer „For You“-Seite in viele dieser Startmenü-Konzepte, was mich persönlich sehr an TikTok erinnert. Sehr wahrscheinlich möchte Microsoft einen Algorithmus-basierten „Empfohlen“-Bereich schaffen. Mit dem Emfohlen-Bereich hat dies allerdings bereits nicht geklappt, weswegen er mit dem neuen Design erfreulicherweise auch komplett entfernt werden kann.

Microsofts Startmenü-Konzepte zeigen: Es mangelt nicht an Ideen, sondern an Nutzerfokus. Zum Glück wurde keiner der gezeigten Prototypen umgesetzt. Allerdings steht auch das neue Layout in der Kritik, die wir jedoch bereits im Video zusammengefasst haben.

💬 Eure Meinung?

Welches Konzept hätte euch angesprochen – oder seid ihr mit dem neuen Startmenü zufrieden? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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"Entdeckung besteht darin, den gleichen Gegenstand wie alle anderen zu betrachten, sich aber etwas anderes dabei zu denken."
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