Microsoft Österreich lud am 12. November zum „Device Days“ nach Wien, wo zahlreiche Aussteller ihre aktuellsten Modelle für das Weihnachtsgeschäft präsentierten. Hierzu wird in nächster Zeit ebenfalls ein Artikel erscheinen. Mein persönliches Highlight waren jedenfalls der Nokia-Stand, wo das neue Lumia 1520 zu sehen war. Dieses haben wir selbstverständlich einem ersten Kurztest unterzogen und wollen euch unsere Eindrücke nicht vorenthalten.
Mit dem Lumia 1520 steigt Nokia erstmals auch in das Phablet-Segment ein, wo Samsung mit seiner Galaxy Note Reihe zahlreiche Nutzer begeistern konnte. Das Vorhaben möglichst viele Konsumenten für größere Smartphone begeistern zu können teilt auch der finnische Hersteller, jedoch verfolgt man diesen Ansatz als bisher einziger Windows Phone OEM.
Das Nokia Lumia 1520 besitzt ein sehr ähnliches Design wie das Lumia 925, jedoch wird es nicht von Aluminium umrahmt, sondern besteht gänzlich aus Polykarbonat. Auf der Rückseite besitzt auch dieses eine kleine Ausbeulung bei der Kamera. Während der Radius der Kamera-Öffnung zwar größer ist, weist das Lumia 1520 eine höhere Wölbung als das Lumia 925 auf. Die Chassis wirkt insgesamt sehr solide und hochwertig verbaut. Das Nokia Lumia 1520 besitzt ein 6-Zoll großes Display und ist daher nicht gerade für die einhändige Bedienung konzipiert. Mit großen Händen schafft man es allerdings auch Grundfunktionen aufzurufen, die beiden kapazitiven Touch-Buttons für Zurück und Suchen sind problemlos erreichbar, da sie sich mitten zwischen dem Rand und dem Home-Button befinden. Bei der Einhandbedienung größerer Smartphones kann Windows Phone 8 dank des Live-Tile Interfaces, das auf Smartphones dieser Größe eine zusätzliche Live-Tile Spalte bietet, seine Stärken perfekt ausspielen. Geht es jedoch darum auf kleinere Buttons zu klicken, Texte auszuwählen oder überhaupt auf der Tastatur bei Bedienung mit der linken Hand die Eingabetaste zu erreichen, wird die Einhandbedienung umständlich, wenn nicht sogar unmöglich.
Hält man das Smartphone in beiden Händen, hat man bei der Bedienung keine Probleme. Die einzelnen Tasten der ohnehin bereits hervorragenden Tastatur von Windows Phone (verglichen mit den Standardkeyboards von iOS und Android) sind am Display des Lumia 1520 sehr groß und schwer zu verfehlen. Beim Schreiben mit dem Smartphone hat man sowohl im Hochformat als auch im Querformat überhaupt keine Schwierigkeiten. Bei dieser Displaygröße wäre noch die Integration einer Handschriftenerkennung bei Office sehr wünschenswert.
Obwohl Windows Phone offensichtlich für die Bedienung im Hochformat konzipiert ist, wird bei Geräten ab 5-Zoll die Bedienung im Querformat deutlich relevanter, ganz einfach aufgrund der Tatsache, dass man das Smartphone so angenehmer halten kann. Viele Apps bieten jedoch entweder überhaupt nicht die Möglichkeit das Smartphone im Querformat zu bedienen oder die Überschrift allein nimmt rund ein Drittel des Bildschirminhalts weg. Dies liegt nicht an den Entwicklern selbst, sondern an der Design-Vorgabe von Microsoft Pivot-Headers zu verwenden, wie wir bereits in einem Artikel zum Design-Prozess unter Windows Phone beschrieben hatten.
Auf dem großen FullHD-Display des Lumia 1520 sind Texte sehr gut lesbar, einzelne Pixel sucht man sogar beim Kleingedruckten am Startscreen vergeblich. Auch bei der Helligkeit des Displays gibt es nichts zu bemängeln. Selbst auf Bildern, die mit aktiviertem Blitz geschossen wurden, ist der Displayinhalt problemlos erkennbar.
Während das 6-Zoll Display für die meisten Nutzer wohl das markanteste Merkmal des Smartphones ist, bewirbt Nokia auch dessen herausragende Kamera. Das Nokia Lumia 1520 besitzt eine 20-Megapixel Kamera mit Carl Zeiss-Optik und optischer Bildstabilisierung. Im ersten Test ließen sich recht gute Aufnahmen machen. Die Ergebnisse waren weder verrauscht, noch verwackelt. Hierbei handelt es sich jedoch nur um einen ersten Kurztest bei guten Lichtverhältnissen, ausführliche Informationen gibt es erst, sobald für uns ein Testgerät zur Verfügung steht.
Das Nokia Lumia 1520 unterstützt kabelloses Laden und erfordert dafür kein separat erhältliches Cover. Der 3400mAh Akku soll jedoch über einen langen Arbeitstag bei intensiver Nutzung ausreichen. Bei moderater Nutzung halte der Akku auch problemlos einen zweiten Tag, wie uns die Marketing-Leute beim Nokia-Stand erklärten. Auch dies werden wir bei unserem Review auf die Probe stellen.
Mit dem Nokia Lumia 1520 hat der finnische Hersteller auch einige Apps zur Verfügung gestellt, die typischerweise ein Hauptaugenmerk auf Fotografie legen. Neben der Nokia Camera, Nokia Beamer wurde auch der Storyteller bei der Pressekonferenz demonstriert. Ein Marketing-Mitarbeiter hat diese Apps für uns in einigen Videos präsentiert.
Nokia wird das Lumia 1520 noch in diesem Quartal in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf den Markt bringen. Der Retailpreis beträgt hierzulande 799€. Einen Praxistest von WParea.de wird es ebenfalls in wenigen Wochen geben, sofern Nokia sein Versprechen hält uns noch vor Weihnachten ein Testgerät zur Verfügung zu stellen, die Hardware des Geräts haben wir im Detail bereits in einem anderen Artikel besprochen.