WhatsApp ist einer der beliebtesten Messenger im Smartphone-Bereich. Über eine Milliarde Personen nutzen WhatsApp regelmäßig, darunter sind auch einige unserer Leser. Der Dienst ist auf allen drei großen Plattformen verfügbar: Android, iOS und unser geliebtes Windows Phone. Letzteres wird jedoch nicht vernachlässigt, sondern mit regelmäßigen Updates versorgt. Neue Funktionen werden meist zeitgleich für alle drei Plattformen veröffentlicht, und zwischendurch gelangen Neuerungen sogar vor Android oder iOS in die Windows Phone-Beta. Auch wenn die App wegen der alten Windows App Plattform unter einer eher mäßigen Performance leidet, lässt sich nicht abstreiten, dass WhatsApp sich in einem sehr ansehnlichen Zustand befindet. Fehlende Funktionen lassen sich an einer Hand abzählen.
Auch am heutigen Tage verpasste das WhatsApp-Team der Beta Windows-Version eine Aktualisierung. Die Versionsnummer wurde auf 2.16.294 angehoben, jedoch lassen sich keine Neuerungen finden. In den tiefen des Codes verbergen sich jedoch trotzdem Funktionen, welche eingebaut wurden, jedoch standardmäßig deaktiviert sind. Der Twitter-Nutzer WABetaInfo hat es jedoch geschafft, sich bereits einen Blick in die Neuerungen zu verschaffen. Darunter verbergen sich einige sehr interessante und erfreuliche Verbesserungen, womit WhatsApp wieder mal mit der Konkurrenz gleichzieht. Es ist nämlich kein Geheimnis, dass der Messenger in Sachen Funktionsumfang besonders Telegram hinterherhinkt. Wir haben uns die zahlreichen durchgesickerten Details yum Anlass genommen, um in diesem Artikel in die Zukunft von WhatsApp zu blicken.
Versand von .zip-Dateien
Ein echter Kritikpunkt ist der Dateiversand von WhatsApp. Anders als bei Skype oder Telegram können wir nicht jeden beliebigen Dateitypen versenden, sondern werden lediglich auf eine Handvoll begrenzt. Die Liste der zugelassenen Dateitypen wird jedoch bald wieder größer, da sich schon bald .zip-Dateien versenden lassen. Dadurch könnte man theoretisch sogar jeden beliebigen Dateitypen in die ZIP-Datei packen, und diese dann per WhatsApp versenden, wodurch die Beschränkungen einfach umgangen werden können. Natürlich ist es nicht so komfortabel, Dateien immer ein- und auspacken zu müssen, vor allem nicht am Smartphone.
Offizieller Kanal für Ankündigungen
Eine sehr beliebte Funktion des Telegram Messengers sind Kanäle. Diese sind keine Chats, sondern agieren als eine Art Newsfeed. Admins können Neuigkeiten in den Kanal posten, wodurch alle Abonnenten benachrichtigt werden. Leser können jedoch nicht auf das Geschriebene antworten.
Anscheinend springt WhatsApp auch auf diesen Zug auf, jedoch in einer anderen Form. Anders als bei Telegram, können Nutzer keine eigenen Kanäle erstellen. Es gibt ausschließlich einen von WhatsApp moderierten Kanal, der wahrscheinlich zur Promotion von Neuerungen dient. Möglicherweise wird man in Zukunft anderen Unternehmen, Zugang dazu ermöglichen.
Detaillierte Informationen während Videoanrufen
Eine weitere Funktion, welche WABetaInfo durchsickern hat lassen, ist die Möglichkeit, technische Details während Videoanrufen einzublenden. Somit lässt sich die genutzte Bandbreite und verbrauchte Datenvolumen in Echtzeit anzeigen, genauso wie die Latenz und Anzahl der Bilder pro Sekunde. Es wäre ziemlich ungewöhnlich, aber trotzdem erfreulich, wenn diese Informationen ihren Weg in die offizielle Version finden würden. Jedoch ist es wahrscheinlicher, dass diese ausschließlich internen Tests dienen.
Speicherinformationen
Von der Funktion Speicherinformationen sind wir nicht mehr allzu weit entfernt. In diesem Menüpunkt lässt sich die Anzahl aller verschickten Nachrichten, Bilder, Sprachnachrichten usw. einsehen, zusammen mit ihrem Speicherverbrauch. Somit können Speicherfresser schneller gefunden, und einzelne Nachrichten oder Chats effektiver gelöscht werden, um zusätzlichen Speicher freizugeben.
Diese Funktion ist zwar nicht versteckt und in der aktuellen Beta für jeden nutzbar, jedoch wollten wir sie trotzdem nicht unerwähnt lassen.
WhatsApp Status
Die letzte zukünftige Funktion, worüber wir berichten, ist momentan nicht in der Windows Phone-Version integriert. Jedoch wollten wir sie euch trotzdem nicht vorenthalten. Momentan arbeitet das Entwicklerteam nämlich an einer kompletten Überarbeitung des Status-Features, welche deutlich in die Richtung Snapchat gehen wird. Somit lassen sich schon bald Fotos als Status festlegen, welche von euren Kontakten für eine begrenzte Zeit angeschaut werden können. Für mehr „Datenschutz“ könnt ihr jederzeit einsehen, wer euren Status angeschaut hat und bestimmten Kontakten das Betrachten von diesem verbieten. Zudem wird ein Verlauf der vergangenen Status von Personen angelegt, womit ihr auch ältere Fotos betrachten könnt.
Diese Funktion bekommt auch eine recht prominente Platzierung. WhatsApp fügt nämlich neben Chats, Anrufe und Favoriten auch noch den Tab bzw. Pivot Status hinzu, welcher euch einen Überblick über alle neuen oder bereits angesehenen Status eurer Kontakte gibt.
Es ist ziemlich ungewöhnlich, so eine Funktion in einem Messenger einzubauen. Damit richtet sich WhatsApp definitiv eher an die jüngeren Nutzer, welche nun mal die größte und wichtigste Nutzerzahl für darstellen. Zudem möchte man somit Snapchat in die Bedeutungslosigkeit verbannen, da WhatsApp ja bekanntlich von Facebook aufgekauft wurde und diese eine Gefahr in dem neuen sozialen Netzwerk sehen. Nach dem Kauf von Instagram wurde auch dort eine Snapchat ähnliche Story-Funktion eingeführt und auch der Facebook Messenger soll nicht mehr weit von einer Implementierung fern sein.
Fazit
Bei WhatsApp geht es ziemlich schnell vorwärts. Mit den regelmäßigen Aktualisierungen wird der recht große Abstand zu anderen Messengern immer geringer. Der große Mehrwehrt des Ganzen ist, dass alle erwähnten Neuerungen höchstwahrscheinlich auch zeitgleich ihren Weg in die Windows-Version finden werden.
Leider müssen Nutzer akzeptieren, dass der Messenger so schnell keine universelle App anbieten wird. Auch wenn die Vorteile groß sind, der Arbeitsaufwand ist es auch. WhatsApp müsste den Client an vielen Stellen neu programmieren und zwei Versionen zeitgleich pflegen. Einmal die Windows 10 Mobile-App, und einmal die Windows Phone 8-App. Der Nutzeranteil von letzterem überwiegt nämlich stark und sollte nicht vernachlässigt werden. Anders als bei Telegram wird die Nutzung der APIs nicht geduldet, weswegen Projekte wie Unigram nicht realisierbar sind.
WABetaInfo ist normalerweise eine recht zuverlässige Quelle. Wir können uns bei den meisten durchgesickerten Fotos sicher sein, dass es sich nicht um Fälschungen handelt. Jedoch muss die alleinige Implementierung nicht unbedingt heißen, dass die Funktion auch kommt. Es kann immer wieder vorkommen, dass auch fortgeschrittene Projekte einfach verworfen werden, da diese einfach nicht mehr relevant sind.
Wir hoffen euch hat der kleine Einblick in die Zukunft von WhatsApp gefallen. Welche Funktionen wünscht ihr euch für die Zukunft?
Quelle: WABetaInfo