Microsoft hat heute Nacht die neue Windows 10 Insider Build 14986 im Fast Ring ausgerollt und zwar für Nutzer der Desktop-Version. Diese bringt zahlreiche Neuerungen mit für unterschiedliche Funktionen von Windows 10. Hauptsächlich handelt es sich um Verbesserungen bestehender Windows-Funktionen.
Der außerordentlich lange Changelog ist ebenfalls bekannt und wir haben diesen übersetzt und für euch nochmals unter die Lupe genommen.
Cortana
Computer mittels Cortana abschalten, sperren, neu starten, …
Wie bereits im Oktober von WindowsArea.de bemerkt worden war, antwortete die digitale Assistentin Cortana auf den Befehl, sie solle den PC abschalten, dass diese Funktion in einem kommenden Update implementiert würde. Mit Windows 10 Buil 14986 kommt dieses Feature endlich, sodass ihr beispielsweise im Schlafzimmer direkt vom Bett aus euren Computer mit dem Befehl:“Hey Cortana, schalte den Computer aus“ abschalten könnt.
Cortana kann außerdem den PC neu starten, in den Energiesparmodus versetzen, sperren und sogar die Lautstärke regeln nur mithilfe eines Sprachbefehls.
Cortana-Musiksteuerung in den USA
Wer den eigenen PC auf Englisch benutzt, der darf sich auch über eine neue Funktion freuen und zwar kann Cortana nun in iHeartRadio und TuneIn Radio die Musik steuern. Nutzer können Songs, Playlisten, Alben bestimmter Künstler sowie Genres abspielen lassen und das ohne mittels Maus, Tastatur oder Touchscreen mit dem Computer zu interagieren.
Wenn euch ein Song gefällt, den ihr bislang noch nicht kennt, dann könnt ihr Cortana auch „Hey Cortana. What’s playing?“ fragen und sie wird euch die entsprechende Antwort liefern.
Cortana am Sperrbildschirm
Wenn ihr euren PC einige Zeit lang nicht genutzt habt und der Computer gesperrt ist, wird nun Cortana am Sperrbildschirm in Vollbild angezeigt, wenn ihr den Befehl „Hey Cortana“ sprecht. Nach etwa 10 Sekunden sollte das Interface umschalten und Cortana steht nun im Zentrum.
Weitere Cortana-Verbesserungen
Musikerkennung steht ab sofort für all jene Nutzer zur Verfügung, die ihr Smartphone in chinesischer Sprache nutzen. Das Feature funktioniert im Prinzip genauso wie bei allen anderen Spracheinstellungen.
Interessant ist, dass der Login für Cortana nun nicht nur mit dem Microsoft-Account möglich ist, sondern auch mit Unternehmens- oder Schul-Konten mittels Azure Active Directory. Dadurch können auch jene Nutzer, die in der Arbeitsumgebung nicht ihren Microsoft-Account nutzen können oder dürfen, die Funktionalität von Cortana verwenden.
Home Hub lässt grüßen
Wir haben erst kürzlich sehr ausführlich über Microsofts Ambitionen gesprochen, den Multiuser-Familien-PC wieder zu etablieren. Kurz zusammengefasst: Windows 10 soll auch als zentraler Heim-PC dienen können, der sämtlichen Nutzern im Haushalt zur Verfügung steht, sämtliche smarte Heimelektronik ansteuern kann und gleichzeitig assistiv durch Sprache und Display bereitsteht. Die entsprechende Funktionalität soll phasenweise über die kommenden Updates ausgeliefert werden. In der Windows 10 Build 14986 zeigen sich aber bereits erste Hinweise darauf. Cortana erlangt mehr Kontrolle über den PC, kann als einzige Infoquelle den gesamten Sperrbildschirm übernehmen und in diese Richtung dürfte sich Windows 10 auch weiterentwickeln in den nächsten Jahren.
Windows Spieleleiste erhält Unterstützung für weitere Games
Weitere 19 Games werden nun von der in Windows 10 integrierten Xbox-App unterstützt, sodass ihr durch gemeinsames Drücken von Windows + G Screenshots sowie kurze Videos aufnehmen könnt. Folgende Games werden ab dem Windows 10 Creators Update offiziell unterstützt:
- ARMA 3
- Battlefield 1
- Civilization V
- Dark Souls III
- Fallout 4
- Final Fantasy XIV: A Realm Reborn
- Mad Max
- Mafia 2
- NBA 2K16
- Overwatch
- Star Wars: The Old Republic
- StarCraft II: Heart of the Swarm
- The Binding of Isaac
- The Witcher 3: Wild Hunt
- Terraria
- Tom Clancy’s The Division
- Total War: WARHAMMER
- Warframe
- World of Tanks
Windows Ink-Verbesserungen
Einige Verbesserungen für Windows Ink hatte Microsoft bereits in vorherigen Builds ausgeliefert, darunter beispielsweise einen Winkelmesser. Nun sind weitere praktische Verbesserungen für den Arbeitsbereich hinzugekommen.
Fortsetzen bei Skizzen
Wenn ihr derzeit einen Screenshot erstellt mittels Windows Ink und darauf zu kritzeln beginnt, dann wird dieser ungespeicher sofort verworfen, wenn ihr den Windows Ink-Arbeitsbereich verlasst. Microsoft hat nun eine elegante Lösung dafür gefunden und zwar wird beim Öffnen ein aktueller Screenshot erstellt, aber auch angeboten, eine vorherige Skizze erneut zu öffnen. So könnt ihr direkt dort weitermalen, wo ihr zuletzt aufgehört habt.
Vorschau für Stifte und Marker
Wenn ihr nun das Menü für Stifte und Marker in Windows Ink öffnet, dort Farbe sowie die Stärke wählt, dann wird darunter eine Vorschau angezeigt, wie es aussieht, damit tatsächlich zu zeichnen.
Feinere Steuerung des Lineals, Mauszeiger beim Zeichnen nun verteckt
Windows Ink wurde außerdem dahingehend aktualisiert, dass nun die Bewegungen des Lineals flüssiger laufen und daher eine feinere Einstellung ermöglicht wird.
Daneben wird auch kein Mauszeiger mehr beim Arbeiten in Windows Ink angezeigt, was das Benutzererlebnis laut Microsoft noch näher an das mit Stift und Papier bringen soll.
Windows Defender Dashboard
Mit der Windows 10 Build 14986 hält eine neue App in Windows 10 Einzug und zwar ist es der Windows Defender, welcher nun als Universal App zur Verfügung steht. Von hier aus sollen Nutzer in der Lage sein, Sicherheitsfeatures von Windows 10 zu steuern und sich über etwaige Gefahren informieren können.
Die App befindet sich jedoch aktuell noch in einem sehr frühen Stadium und laut Microsoft wird es noch eine Reihe von Updates dafür geben ehe sie für den Start bereit ist.
„Update-Zwang“ wird gelockert
Meiner Meinung nach ist das die wohl größte Verbesserung, welche Microsoft in dieser Windows 10 Insider Build ausliefern wird. Die Redmonder haben eingesehen, dass die „aktiven Stunden“ für viele Nutzer nicht ausreichen und, dass auch außerhalb dieser Zeiten ein Windows 10-Update zu einer ganz blöden Zeit kommen kann.
Microsoft wird mit dem Windows 10 Creators Update die Nutzer mehr in diesen Prozess mit einbeziehen und zukünftig die Möglichkeit bieten, selbst zu bestimmen, wann das Update installiert werden soll. Windows 10 wird euch nun regelmäßig erinnern, dass es ein Update gibt und ihr könnt dieses sofort installieren, euch später erinnern lassen oder eine Zeit für den Neustart festlegen. Das Update soll nicht installiert werden bis der Nutzer dem nicht ausdrücklich zugestimmt hat.
Weitere Verbesserungen
- Verbesserungen für asiatische Schrifterkennung
- Windows Hello-Gesichtserkennung wurde verbessert, was ein erneutes „Lernen“ des Gesichts notwendig machen wird.
- Kontextmenü in der Taskleiste enthält nun Taskleisten-Einstellungen
- Fehlerkorrekturen beim virtuellen Touchpad
- Windows 10-System Apps sollten nach dem Aufwecken des Geräts nicht mehr selbsttätig öffnen.
- Einstellungen stürzen nicht mehr ab beim Öffnen der Akku-Optionen
- Numlock-Einstellungen werden über Windows-Updates hinweg behalten
- Microsoft Excel sollte beim Öffnen einer Datei nicht mehr abstürzen
- Windows Hello sollte nicht mehr hängenbleiben
- Piepsen beim Rotieren der Surface Dial sollte nicht mehr auftreten
- Einstellungen für Speicher werden überarbeitet
- PowerShell-Eintrag im Kontextmenü sollte nicht mehr ausgegraut sein
- Vollbild-Einstellungen zeigt nun Suchergebnisse kleiner an
- Benachrichtigungen sollten korrekt positioniert sein
- Das Deaktivieren von Benachrichtigungen für gewisse Apps sollte nun korrekt funktionieren.
- Favoritenleiste am Desktop sollte nun die Favoriten anzeigen
- CPU-Drosselung sollte nicht mehr auftreten, wenn eine Seite mit GIF-Animationen zu lange aufgerufen wird in Microsoft Edge
- Einige Energiespareinstellungen könnten beim Upgrade von Build 14926 bis 14959 auf Build 14986 verloren gehen. Ein Mechanismus, diese Einstellungen zurückzuholen, wurde nun eingesetzt.
- Hochladen von Telemetrieberichten sollte Skype-Anrufe und Onlinespiele nicht mehr stören.
- Microsoft Studio-Games sollten nun wieder starten.
- Bug in der Taskleiste wurde behoben.
Bekannte Fehler in Windows 10 Build 14986
- Die Helligkeit mittels Tastatur-Hotkeys einzustellen, wird nicht korrekt funktionieren.
- Beim Öffnen von OneDrive-Ordnern könnte die Fehlermeldung „Catastrophic Error“ angezeigt werden. Um den Fehler zu beheben, müsst ihr ein Kommandozeilenfenster als Admin öffnen und attrib -O <Pfad zum OneDrive-Fehler> eingeben.
- DirectAccess funktioniert für einige Windows Insider nicht.
- Narrator in Microsoft Edge könnte nicht korrekt funktionieren.
- Die neuen Cortana-Befehle zur Musiksteuerung funktionieren nicht sofort nach Download der App.
- Windows Defender Universal App zeigt Daten nicht korrekt an.
Quelle: Microsoft