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Windows Phone 8(.1) – Weshalb signifikante Neuerungen bisher auf sich warten lassen

Viele werden gewiss schon auf den aktualisierten Windows Phone 8-Updateverlauf aufmerksam geworden sein, denn dieser beinhaltet seit kurzem die detaillierten Informationen zum sogenannten GDR2-Update („General Distribution Release“). Wir bedanken uns an dieser Stelle auch bei Carsten für den Tipp diesbezüglich, tatsächlich erfuhren wir als erstes von diesem Umstand, sahen aber keinen Grund, über bereits bekannte und von offizieller Seite kommunizierte Informationen erneut zu berichten. Denn es ist, wie bereits gesagt, längst bekannt, dass das GDR2-Update Xbox Musik mit genaueren Metadaten versorgt, die UKW-Radio-Funktion erneut einführt, Data Sense auf weitere Netzanbieter ausweitet und weitere System- bzw. Stabilitätsbesserungen mit sich bringt. Fakt ist aber auch, dass dieses Update für die Zeit, die seit der letzten Aktualisierung vergangen ist, relativ klein ausfällt. Ein entsprechendes Feedback konnten wir auch in den Leserkommentaren entnehmen. So drängt die unausweichliche Frage nach dem Grund für den kleinen Umfang auf und The Verge will von unbenannten Quellen, die mit den Angelegenheiten vertraut seien, Näheres erfahren haben.

Fokus auf Windows Phone „Blue“

Demnach befinde sich Microsoft in einem Shut up and ship-Modus (dt.: Halte den Mund und liefere aus), wobei dies nicht unbedingt eine Neuigkeit ist, denn Microsoft selbst hat diesen Ansatz schon in der Vergangenheit angedeutet. Das Ziel war und ist, Software-Aktualisierungen häufiger zu veröffentlichen und, wie es die Umschreibung vorgibt, im Vorfeld „den Mund zu halten“. Abgesehen davon, dass Microsoft sich aufgrund von Joe Belfiore und seinen teilweise vagen Versprechen bzw. Ankündigungen über Twitter nicht konsequent an diese Vorgabe hält, gelingt es dem Unternehmen derzeit nicht, Updates tatsächlich häufiger und in einer signifikanteren Form bereitzustellen. Die Ursache für diese Begebenheit ist laut The Verges Quellen der starke Fokus auf das Windows Phone 8.1/“Blue“ Update. Dieses Update wird, wie bereits aus früheren Berichten bekannt, wahrscheinlich Anfang 2014 erscheinen und unter anderem eine Benachrichtigungszentrale, verbessertes Multi Tasking und Änderungen bezüglich der integrierten Apps beinhalten. Ob das Enterprise Feature Pack auch mit dieser Aktualisierung ausgeliefert wird, ist bisher nicht bekannt.

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Microsoft angeblich in Erwägung ziehe, einige der „Blue“ Funktionen – wie etwa eine Rotationssperre – bereits mit dem GDR3-Update auszuliefern; das GDR3 Update erscheint gemeinsam mit den entsprechenden Smartphones voraussichtlich noch vor Ablauf des Jahres. Diese Vorgehensweise nennt sich „back porting“ und umschreibt das Implementieren von Funktionen aus einer zukünftigen Software-Version in eine frühere Version, was in diesem Fall zum Teil auf die Anfrage gewisser Hersteller wie Nokia zurückzuführen sei. Demzufolge könnte das GDR3-Update mehr als nur die Unterstützung für Vierkern-Prozessoren und die Full-HD Auflösung einbeziehen. Stellt man einen Vergleich zu Windows 8 an, so folgt Windows 8.1 mit ungefähr 10-12 Monaten erheblich schneller auf seine Vorgängerversion, als Windows Phone 8.1 auf den eigenen Vorgänger.

Probleme mit Hard- und Software

Dabei sollen besonders Verzögerung während der Erprobung neuer Chipsätze sowie Bugs in einigen GDR-Updates das Unternehmen daran gehindert haben, neue Funktionen möglichst schnell anzubieten. Die Quellen führen als Beispiel einen Fehler an, der bei Geräten ohne Branding, die also nicht vonseiten der Netzbetreiber verkauft wurden, aufgetreten sei. Demzufolge habe dieser Bug Auswirkungen auf die Art und Weise gehabt, wie die betroffenen Smartphones in einem Netzwerk identifiziert werden. Microsoft habe sich schwer getan, dieses spezielle Problem zu lösen, was schließlich Verzögerungen in Bezug auf andere Arbeiten zum Ergebnis gehabt habe.
Gleichwohl legt Microsoft als Anbieter der Software viel Wert auf die Zusammenarbeit mit den Hardware-Partnern, dies zeigen nicht nur die besagten anonymen Informanten an, sondern auch Joe Belfiore persönlich betonte das einheitliche Denken in einem Frage & Antwort-Beitrag im Windows Phone Blog. Besonders am Beispiel des Lumia 1020 wird deutlich, wie eng die Unternehmen tatsächlich einander unter die Arme greifen. Denn sie teilten sich nicht lediglich frühe Soft- und Hardware-Versionen, Belfiore zum Beispiel gibt an, mehr als zehn Seiten Feedback zur Nokia Pro Camera App verfasst zu haben und das geschah nicht etwa nach ihrer Fertigstellung, sondern während des Entwicklungsprozesses.

Passend zum Thema sei auf eine GIF-Animation hingewiesen, die Martin (einer unserer Entwickler) vor wenigen Tagen mit den Worten teilte: „Wenn die App die Beta-Phase erreicht und die ersten Bug-Reports eintreffen…“


Quelle: The Verge, Windows Team Blog | Bildquellen: winsupersite, toptipo
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